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0189 - Dämonen im Raketencamp

0189 - Dämonen im Raketencamp

Titel: 0189 - Dämonen im Raketencamp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und raste auf den flachen Graben neben der Fahrbahn zu.
    Verzweifelt versuchte Colonel Style gegenzulenken. Er kurbelte wild am Lenkrad, wollte den Wagen herumreißen, bremste, doch auch die Servolenkung reichte nicht aus, um den Mercedes in eine andere Spur zu bekommen.
    Einmal auf der falschen Bahn, raste er auch weiter.
    Sein Ziel: der Graben.
    Jason Style wurde zu einem Statisten degradiert. Nicht er lenkte mehr, sondern der Wagen.
    Dann erfolgte der Rutsch von der Straße.
    Zuerst spürte er vorn den Aufschlag. Er vernahm ein Geräusch, als würde die Achse weg brechen. Mit dem linken Rad versank der Mercedes in einem Loch, hatte jedoch genügend Geschwindigkeit, um wieder herausgerissen zu werden. Er fuhr weiter.
    Das Gelände war ausgetrocknet, eine staubige Wüste, manchmal mit Steinen übersät und Spalten gespickt. Nicht einmal Gras wuchs auf diesem Ödland.
    Der Mercedes bockte wie ein junger Hund. Die Schläge trafen ihn unterhalb der Karosserie, schüttelten ihn durch. Style flog in seinen Gurten hin und her, stieß sich den Kopf, und es war direkt ein Wunder, daß nicht mehr geschah.
    Dann stand der Wagen.
    Für zwei Sekunden schloß der Colonel die Augen und hoffte, daß alles nur ein böser Traum gewesen war.
    Er täuschte sich. Es war kein Traum, wie er sehr bald feststellen mußte, als er einen Blick in den Außenspiegel warf.
    Da kamen sie.
    Sie hatten eine Reihe gebildet, und vor ihnen schritt die hochgewachsene Gestalt des Samurai.
    Erst jetzt dachte der Colonel an Flucht. Er stieß den Wagenschlag auf, löste den Sicherheitsgurt und warf sich nach draußen. Fast wäre er noch gefallen, so heftig bewegte er sich. Er dachte auch an seine Dienstwaffe, die er mitgenommen hatte. Es war ein Colt Single Action Army, Kaliber 45. Der Revolver steckte in einer Halfter, die Style aufriß, als er neben seinem Wagen herlief und hinter der breiten Kühlerschnauze in die Knie ging.
    Er zog die Waffe.
    Style hatte lange nicht mehr geschossen. Das überließ er anderen Leuten, und er hoffte, es nicht verlernt zu haben. Bevor die Goldenen den Wagen erreicht hatten, teilten sie sich. Eine Gruppe ging nach links, die andere nach rechts.
    Der Samurai befand sich bei der linken. Und er schritt an der Spitze.
    Hörbar knirschte der Colonel mit den. Zähnen. Er sollte nur kommen, eine Kugel würde er kriegen, das war sicher.
    Und doch hatte Style tief in seinem Innern Zweifel, ob er es überhaupt mit einem Schuß schaffen würde.
    War dieser Unhold damit zu besiegen? Selbst das Zielen fiel dem Colonel schwer. Seine Hand zitterte, er mußte sie abstützen. Tief atmete er ein. Schweiß lag auf seiner Stirn, und er hatte Angst.
    Dann schoß er.
    Der Single Action bäumte sich nur wenig in seiner Hand auf. Trotz seiner Nervosität fehlte der Colonel nicht. Er sah genau, wie die Kugel traf. Sie hieb in das Zentrum, in die Brust des Goldenen, aber sie fällte ihn nicht.
    Das Geschoß wurde zu einem Querschläger und sirrte in den Floridahimmel. Der Samurai aber ging weiter, als wäre überhaupt nichts geschehen.
    Style war geschockt.
    Er schoß kein zweitesmal, sondern dachte nur noch an Flucht. Bisher waren die Goldenen sehr langsam gegangen. Vielleicht konnten sie nicht schneller laufen, dafür jedoch der Colonel. Er hatte vor, einen Bogen zu schlagen und dann auf die Straße zu laufen.
    Style warf sich herum. Den Colt behielt er in der Hand, als er fluchtartig losrannte. Seine Füße hämmerten ein wildes Stakkato auf den ausgebrannten Boden. Staub wallte hoch und hüllte ihn wie eine dicke Wolke ein.
    Er sah nicht, wie zwei der goldenen Männer Pfeile auf ihre Sehnen legten. Sie spannten die Bogen und schossen.
    Das Sirren der Pfeile wurde von den harten Schritten und dem keuchenden Atem des Flüchtlings übertönt, aber Style sah, wie die beiden Pfeile rechts und links neben ihm in den Boden hackten und mit zitternden Schäften steckenblieben.
    Der nächste Pfeil würde ins Zentrum treffen, mitten ins Leben, dessen war sich der Colonel sicher.
    Er blieb stehen.
    »Es ist gut so, daß du nicht weitergelaufen bist«, hörte er in seinem Rücken die Stimme des Samurai.
    Style erwiderte nichts. Er ließ den Kopf hängen, denn er wußte, daß sich die anderen jetzt für das rächen würden, was er ihnen angetan hatte.
    Sie kamen nähe. Deutlich vernahm er die Schritte, und dann hatten sie ihn eingekreist, wobei der Samurai genau vor ihm stehenblieb.
    Style hob den Kopf. Seine Mundwinkel zogen sich nach unten, und in einer

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