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0189 - Dämonen im Raketencamp

0189 - Dämonen im Raketencamp

Titel: 0189 - Dämonen im Raketencamp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an, da siehst du, was du aus mir gemacht hast.« Ihr geschminkter Mund verzog sich weinerlich.
    »Wir werden alle nicht jünger«, erwiderte der Colonel diplomatisch und dachte dabei an einige Girls, die er in Miami kannte. Nur weil er sie ab und zu besuchte, konnte er das Leben mit Maggie, der Hexe, noch ertragen.
    »Jeder Job hat seinen Preis. Und Karriere hat ihren besonderen Preis, Maggie, das weißt du doch.«
    »O ja, das weiß ich.« Sie beugte sich vor. »Ich bin nämlich daran kaputtgegangen.«
    »Wieso? Dir geht es doch gut.«
    »Mir?« Sie lachte schrill. »Ja, mir geht es verdammt gut. Ich habe alles, was ich brauche. Ein Haus, zwei Autos, Luxus, Parties, nur keinen Mann, der zu mir hält.«
    Style verzog den Mund. Eine Antwort gab es nicht. »Jetzt übertreibst du aber«, sagte er, nachdem er in eine Toastscheibe gebissen hatte.
    »Danke, das reicht.« Maggie Style erhob sich. Sie verließ das Eßzimmer und ging dorthin, wo sich die Bar befand. Ihre Hände zitterten, als sie die Schranktür aufzog.
    Die Flaschen standen in Doppelreihen. Sie hatten immer etwas im Haus. Früher waren die Alkoholika für Gäste gewesen, in den letzten Jahren jedoch hatte Maggie das Zeug selbst in sich hineingeschüttet.
    Nur mit Whisky ließ sich das Leben noch ertragen, sagte sie.
    Colonel Style faltete seine Zeitung zusammen. Er hatte heute seinen großen Tag. Eine der überregionalen Fernsehgesellschaften wollte ein Interview mit ihm machen. Und für so etwas war ein Mann wie Colonel Style immer zu haben. Außerdem hatte sich das Verhältnis der Öffentlichkeit zur NASA inzwischen gewandelt. Seit Amerika einen neuen Präsidenten besaß, wurde wieder etwas für die NASA getan.
    Zwar nicht soviel wie vor fünfzehn Jahren, aber immerhin. Amerika wollte auch sein Image in dieser Richtung aufpolieren. Style hatte die schweren Zeiten der Nasa überstanden. Viele seiner Kollegen waren entlassen worden, den Colonel hatte es nicht getroffen.
    Als er sich den Uniformrock angezogen hatte, lehnte seine Frau in der offenen Tür. Rechts hielt sie ein Glas. Die Lippen hatte sie verzogen, die Mundwinkel zeigten nach unten.
    »Cheerio«, sagte sie. »Auf deinen Erfolg, du großer Meister. Ich kann dich ja heute auf dem Bildschirm bewundern oder?«
    »Das bleibt dir überlassen«, erwiderte der Colonel ruhig und knöpfte seine Jacke zu.
    »Ja, du großer Held, ich werde dich anschauen.« Maggie nahm einen kräftigen Schluck. »Ich werde dich mir sogar sehr gut anschauen, und dann spucke ich gegen die Mattscheibe.«
    »Das bleibt dir überlassen, Darling. Wenn du sie nachher wieder säuberst, ist mir das egal.«
    »Major Jason Style!« zischte die Frau. »Du bist nicht nur ein verdammter Zyniker, du bist auch ein widerliches Schwein. Ja, das sage ich dir und dazu stehe ich auch. Du bist ein…«
    »Es reicht, Maggie!«
    Die Frau verstummte tatsächlich. Sie sah zu, wie ihr Mann die Mütze aufnahm und sie vorschriftsmäßig auf seinen Kopf platzierte. Er nickte seiner Frau noch einmal zu und verließ das Zimmer. Maggie hörte, wie die Tür ins Schloß schlug.
    Plötzlich verzerrte sich ihr Gesicht noch mehr. Dann hob sie den Arm und schmetterte das Glas wuchtig gegen die Wand. Es zerbrach klirrend, und der Whisky lief an der hellen Tapete in langen Streifen nach unten.
    »Ach, Scheiße!« schrie sie, warf sich auf die Couch und vergrub ihr Gesicht in ein Kissen.
    Sie weinte lautlos.
    Nur das Zucken ihrer Schultern verriet, daß sie es überhaupt tat.
    Inzwischen hatte Colonel Jason Style die Garage erreicht. Sie stand neben dem Bungalow und wurde vom Vorgarten eingeschlossen.
    Obwohl es noch ziemlich früh am Morgen war, merkte man doch, daß es ein heißer Tag werden würde. Wolkenlos war der Floridahimmel. Das sanfte Blau schien überhaupt nicht aufhören zu wollen. Grenzenlos zog es sich über den Himmel.
    Eine junge Nachbarin schritt über den Bürgersteig und schob einen Kinderwagen vor sich her. Die Frau grüßte freundlich, Style nickte zurück. Er galt als ein unnahbarer Mann. In der Siedlung hatten die Styles kaum Kontakt mit anderen Bewohnern.
    Das Garagentor schwang durch die Fernbedienung hoch. Es gab den Blick frei auf einen dunkelblauen Mercedes mit breiten Stoßstangen.
    Styles Job erlaubte es, daß er so einen Wagen fuhr. In seiner Funktion konnte er nicht mit einem Kleinwagen durch die Gegend gondeln.
    Bevor er die Garage betrat, schaute er nach Westen. Weit hinten in der flirrenden Luft glänzte etwas silberfarben. Dort

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