Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0189 - Dämonen im Raketencamp

0189 - Dämonen im Raketencamp

Titel: 0189 - Dämonen im Raketencamp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Trotzreaktion sagte er: »Töten Sie mich!«
    »Nein!«
    Der Samurai hatte die Antwort gegeben und überraschte Style damit, der die Stirn runzelte.
    »Warum nicht?«
    »Weil wir dich brauchen.«
    »Und wofür?«
    »Das werde ich dir sagen, Colonel. Du weißt selbst, was du uns angetan hast, aber du konntest dem Fluch des Goldenen nicht entgehen. Zeit spielt für uns keine Rolle, denn inzwischen ist das Ereignis eingetreten, auf das wir gewartet haben. Tokata wurde erweckt, und du wirst uns helfen, ihn zu finden. Ich weiß, daß du am heutigen Tag einen Fernsehauftritt hast. Zahlreiche Menschen werden vor ihren Bildschirmen sitzen und dich sehen. Man stellt dir Fragen. Darüber wirst du kein Wort verlauten lassen. Du gehst nicht darauf ein, sondern wirst unsere Botschaft verlesen. Hast du verstanden?«
    »Ja«, krächzte der Colonel, dem in diesen schrecklichen Augenblicken alles egal war.
    »Dann hör zu…«
    Und Jason Style vernahm die Worte, die ihm der Goldene mitteilte.
    Normalerweise hätte er darüber gelacht, doch in seiner Situation war dies nicht möglich. Und er war Realist genug, um sich einzugestehen, daß er gegen seine Feinde nicht ankam. Er hatte ihren Zorn herausgefordert und mußte nun mitspielen, wobei er froh sein konnte, daß ihn die anderen am Leben ließen.
    Als der Goldene seinen Vortrag beendet hatte, nickte Style zum Zeichen, daß er verstanden hatte.
    Zum Schluß warnte ihn der Goldene noch. »Wenn du falschspielst, werden wir dich töten!«
    Es waren die letzten Worte des Samurai.
    Er und seine Freunde machten kehrt und gingen zurück. Schon bald wurden sie eins mit dem gleißenden Licht der Sonne.
    Jason Style aber war mit seinen Nerven am Ende…
    ***
    Florida empfing uns wie in den Reiseprospekten versprochen. Da war der Himmel blau, die Hitze nur zu ertragen, weil vom Meer eine frische Brise wehte, und der lange Sandstrand schimmerte in einem grellen Weiß.
    Wir hatten ihn kurz vor der Landung gesehen und auch die großen Hotelbauten, die wie viereckige Finger in den postkartenblauen Himmel stießen.
    Es war später Nachmittag. Sir James Powell, der eine Menge Leute kannte, hatte mal wieder seine Verbindungen spielen lassen. So brauchten wir uns nicht um große Zollformalitäten zu kümmern und würden ohne großen Aufenthalt zu unserem Ziel gelangen.
    In Miami stiegen wir um. Cap Canaveral liegt noch einige hundert Meilen nördlich. Wir konnten zwar auch einen Wagen nehmen, aber mit dem Flugzeug ging es schneller.
    Alles war klar. Zollkontrolle und so weiter, dann stiegen wir um in eine Beachcraft. Bei diesem Wetter machte es Spaß, auch in einer Maschine zu fliegen, die kein Düsenjäger war. Kaum Wind, ein herrlich weiter Himmel und unter uns die Sümpfe. Sie nahmen einen großen Teil des Landes ein. Die Everglades.
    Von oben aus gesehen, wirkten sie wie eine dunkle Wand.
    Unheimlich, drohend, abweisend. Und doch gab es genügend Menschen, die über schmale Wasserkanäle in die Everglades hinein fuhren, in diese Hölle aus Moskitos, Schwüle, Hitze und ewiger Feuchtigkeit.
    Wir flogen dicht an der Küste entlang. Die großen Städte lagen längst hinter uns. Dafür sahen wir, wenn die Everglades mal verschwunden waren, das weite Land und die vorgelagerten Inseln. Sie hatten fast allesamt die Form von langen Zungen und schienen ineinander überzugehen. Nur hin und wieder gab es schmale Wasserstreifen, die die Inseln an ihrer Breitseite trennten.
    Wir waren nicht die einzigen Passagiere, aber wohl diejenigen, die des öfteren nach draußen schauten. Die anderen Männer hockten auf ihren Sitzen und schliefen.
    Ruhig zog der Vogel seine Bahn. Das Meer und der blaue Himmel schienen im Nordosten zusammenzustoßen. Unermeßlich kam mir die Weite des Atlantiks vor.
    Vor einigen Wochen noch am Pazifik, jetzt am Atlantik. Das Leben konnte manchmal schon ziemlich aufregend sein. Wir wußten bereits, daß wir mit dem Sicherheitschef von Cap Canaveral verabredet waren.
    Sir James hatte das Treffen arrangiert. Es war ein Colonel Style, der das uneingeschränkte Vertrauen der oberen Führung besaß. Ich war gespannt, wie wir mit ihm zurechtkamen.
    Besonders fühlte ich mich nicht. Die Hitze machte mir zu schaffen.
    Das war kein Klima für Oktober, wirklich nicht. Der Körper hatte sich schon auf den Herbst eingestellt.
    Nicht ganz zwei Stunden flogen wir. Sie Sonne war inzwischen tiefer gesunken.
    Ein glutroter, dicker, herrlich anzusehender Ball stand am Himmel und tauchte ihn in ein blutiges

Weitere Kostenlose Bücher