0189 - Die Expedition der Mausbiber
Wahrscheinlich verließen sie sich voll und ganz auf die Feuerkraft ihres Schiffes, dessen Geschütze immer noch auf die TRAMP gerichtet waren. „Ooch und Wullewull sind in dem feindlichen Schiff. Gib mir deinen Strahler Zbron. Schnell! Ich muß .. zurück!"
„Warum so eilig?"
„Frag nicht, Zbron. Bis ich es dir erklärt habe, kann es zu spät sein."
„Gut, hier ist der Strahler.
Was hast du vor?"
„Das Eierschiff kapern. Räumt ihr inzwischen mit den Angreifern auf. Bis später..."
„Augenblick noch, Gecko..."
„Admiral, wenn ich bitten darf!"
„Meinetwegen. Wir werden versuchen, die Insekten zur Umkehr zu bewegen. Ich will nicht, daß unnötig Blut vergossen wird.
Die Träumer werden uns helfen ."
„Keine falschen Sentimentalitäten", warnte Gecko. „Die Zangenbienen sind gefährlich. Schießt auf sie, wenn sie frech werden."
„Sie werden fliehen, wenn die Träumer auftauchen. Wir warten nur noch, bis sie nähergekommen sind." Gecko, dessen Hauptsorge Ooch und Wullewull galt, nickte nur und konzentrierte sich zum Sprung.
Genau in diesem Augenblick war auf den Bildschirmen eine neue Bewegung. Am Waldrand tauchten der Navigator Vlck und acht oder neun Mausbiber auf, die einen Spaziergang zum Berg unternommen hatten und nun zurückkehrten. Man sah deutlich, wie sie sich unterhielten und nicht auf ihre Umgebung achteten.
Sie spazierten über die sandige Fläche und sahen nicht einmal sofort das Eierschiff, obwohl es sich deutlich gegen den Horizont abhob. Und als sie es dann sahen und stehenblieben, war es bereits zu spät. Die Insekten hatten sie schon bemerkt. Etwa die Hälfte von ihnen schwenkte in rechtem Winkel von der bisherigen Marschrichtung ab und nahm Kurs auf Vlck und seine Begleiter.
„Ich muß ihnen helfen", piepste Gecko. und vergaß alle Furcht vor den Fremden. „Nehmt die anderen unter Feuer !" Ehe Zbron antworten konnte, war der Mausbiber entmaterialisiert. Diesmal landete Gecko haargenau auf der Sandfläche, keine zwei Meter von Vlck entfernt. „Los, in Deckung!" schrillte er und warf sich in den Sand. „Wir werden angegriffen. Begreift ihr denn nicht, ihr Holzköpfe? Hinlegen, aber dalli!" Der Unither Vlck wog fast drei Zentner und war nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen.
Während die Mausbiber nach allen Seiten auseinanderspritzten und in schnell gebuddelten Sandlöchern verschwanden, blieb er stehen und sondierte die Lage. Was er sah, war nicht besonders beruhigend. Etwa ein Dutzend merkwürdig aussehender Gestalten marschierte in breiter Schützenkette auf sie zu. In den Händen hielten sie metallisch schimmernde Gegenstände. Jetzt schwärmten sie noch mehr auseinander, wie bei einer Treibjagd. Jagd - die Jäger! Jetzt zog es auch Vlck vor, in Deckung zu gehen. In seinem Uniformgürtel war nur der kleine Nadelstrahler mit geringer Reichweite. Damit ließ sich gegen eine so überlegene Truppe nichts anfangen. Vlck walzte sich ein wenig zur Seite, bis er in Geckos Nähe gelangte.
Der Mausbiber hatte den Lauf seiner schweren Energiepistole über den Rand des Deckungslochs geschoben und visierte die sich nähernden Insekten an. Der Lauf schwankte leicht hin und her. „Damit kannst du sie auch nicht aufhalten, Gecko.
Teleportiere in die TRAMP und hole Waffen. Es gibt keine andere Möglichkeit, hörst du?"
„Abwarten", knurrte Gecko zurück. „Dort kommen die Träumer." Sie waren auf einmal da.
Hunderte von ihnen, und sie kamen aus allen Richtungen.
Zwischen den Insekten und Vlcks Gruppe sanken sie dem sandigen Boden entgegen, bis sie ihn fast berührten. Dann formten sie eine geschlossene Front und griffen an. Es war natürlich nur ein Täuschungsmanöver, denn sie konnten dem körperlichen Gegner nichts anhaben. Aber schließlich ist es nicht jedermanns Sache, plötzlich mit materielosen Wesen konfrontiert zu werden.
Es war besonders nicht die Sache der Jäger, denen die Träumer schon oft genug draußen im Raum oder auf den Welten dieses Systems begegnet waren. Dann begingen die Träumer einen nicht wiedergutzurnachenden Fehler. Sie fuhren in die Reihen der unschlüssigen Insekten und versuchten, Verwirrung zu stiften.
Widerstandslos drangen sie durch sie hindurch - oder umgekehrt. So erschreckend das auch im ersten Augenblick für die Jäger sein mochte, sie waren intelligent genug, um sofort zu erkennen, daß die „Geister" keinen Schaden anrichten konnten. Zwar war ihnen damit auch klar, daß man sie nicht abwehren und vernichten konnte, aber man
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