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0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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als daß er sah, wie die Panzerechse das Maul aufriß. Stinkender Krokodilodem brauste ihm entgegen, aber er war nicht das Ziel des gefräßigen Räubers.
    Pfeilschnell jagte es auf Nicole zu, mit der Geschwindigkeit und Gewandtheit, wie sie allen Krokodilen, gleich welcher Größe, im Wasser zu eigen ist.
    Und knirschend und mahlend schlossen sich die gewaltigen Kiefer wieder!
    Zamorra hielt den Atem an.
    ***
    Kerr wurde beobachtet.
    Klar und deutlich Umrissen zeigte sich das Bild den Augen, das Bild eines Wesens, das nicht in dieser Welt entstanden war. Schwarze, dämonische Augen saugten sich an dem Abbild Kerrs fest, das mitten im Thronsaal von Caerdamon zu sehen war.
    Damon, der neue Fürst der Finsternis, saß auf dem Thron, leicht vorgebeugt, als könne er dadurch besser sehen, aber diese typisch menschliche Geste machte ihn trotz seines menschlichen Aussehens auch nicht menschlicher.
    Der Dhyarra-Kristall zwölfter Ordnung ermöglichte es Damon, Kerr direkt zu verfolgen. Seit dieser mit Byancas Hilfe aus dem Verließ der dämonischen Burgfestung verschwunden war, verfolgte Damon ihn mit seiner Fembeobachtung.
    Neben Damon, neben dem Thron, hockte Master Grath am Boden, das kleine schwarzpelzige Teufelchen, das die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt hatte und zu Damons treuestem und zuverlässigsten Untertanen geworden war.
    Beide beobachteten die Projektion, die ihnen Kerr zeigte. Beide waren im Thronsaal mit Kerr allein, aber dieser war nur eine Fiktion, nur ein Abbild.
    Kerr am Berghang! Kerr im Wald zwischen Bäumen, Kerr auf dem Weg zu Merlins Burg! Schritt für Schritt arbeitete er sich nach oben, sah sich immer wieder nach allen Seiten um, als fühle er die Beobachtung, und in Master Grath fieberte alles dem Moment entgegen, in dem Damon seine Macht zeigte und Kerr vernichtete, um auch der Halbgöttin Byanca damit eine weitere Hoffnung zu nehmen.
    Damon las die Gedanken und Erwartungen des Teufelchens, das bislang in der Hierarchie der Schwarzen Familie überhaupt keine Rolle gespielt hatte. Grath war unwichtig gewesen, hatte sich aber immer als einer der ganz Großen gefühlt und war jetzt unversehens zu einem der ganz Großen geworden.
    Und Damon dachte gar nicht daran, jetzt schon zuzuschlagen. Er spielte doch nur mit Kerr, und der machte das dämonische Spielchen prachtvoll mit, ohne es zu ahnen!
    »Der wird sich gleich wundern…«
    Damon hatte es geknurrt wie ein Wolf, und sein Gesicht zeigte die Zufriedenheit einer Spinne, die die Fliege in ihrem Netz zappeln sieht und nur noch zuzugreifen braucht.
    Er brauchte auch nur noch zuzugreifen! Vor Kerr tauchte der Feien auf, der Eingang zur Mardhin-Grotte war, und den Damon auch schon benutzt hatte, um die kristallene Höhle zu verlassen.
    Damals war Damon ahnungslos gewesen, jetzt aber wußte er alles, und er wußte auch, wie er den Transmitter-Stein über seinen Kristall umschalten konnte, daß einer der Endpunkte nicht mehr die Mardhin-Grotte war, sondern Caerdamon.
    Glaubte Kerr immer noch, die Mardhin-Grotte erreichen zu können?
    Der Stein würde ihn direkt vor Damons Thron bringen!
    Weiter ging Kerr auf den Stein zu, sah sich immer wieder um - und dann war er am Stein, berührte ihn und…
    Mit brüllendem Lachen setzte Damon über den Dhyarra-Kristall, der alle seine magischen Energien unglaublich verstärkte, seine Kraft ein und schaltete den Felsen um, um Kerr im Blitzverfahren zu sich zu holen!
    Grell flammte der Blitz durch das Nichts.
    ***
    Wasser schäumte. Das Krododilmaul klappte zu und hatte ins Leere gepackt. Im letzten Moment mußte Nicole die Gefahr erahnt haben und hatte sich seitwärts geschnellt. Der an ihr vorbeischießende Reptilkörper streifte sie noch und befand sich plötzlich zwischen Nicole und Zamorra.
    Der ließ die kurze Erleichterung erst gar nicht aufkommen, weil das Krokodil im Wasser immer noch riesengroße Gefahr bedeutete. Sein Arm flog hoch, wirbelte das Schwert durch die Luft, das dabei einen pfeifenden Ton von sich gab, und dann krachte die Klinge auf den Panzerrücken des Reptils nieder.
    Keine Reaktion!
    Die Klinge prallte zurück und versprühte dabei Funken. Das Krokodil, über zwanzig Meter lang, flippte in der Dunkelheit herum, peitschte mit dem langen Schwanz gegen Nicole, die den Schlag gerade noch mit den Armen abfedern konnte, und dann sah Zamorra in der Dunkelheit die grünen Phosphoraugen direkt vor sich auftauchen und roch wieder Fäulnis-Atem.
    Sein Schwert flog von der Seite heran und krachte

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