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0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurde die Dunkelheit von diesem Leuchten aufgerissen. Ich konnte unten am Flußgrund dich sehen und das Krokodil, und dann zischte etwas wie ein Meteor glühend an mir vorbei nach oben, knallte gegen die Höhlendecke und vollbrachte das da.« Sie deutete zu dem ovalen Loch in der Höhlendecke.
    Zamorra schluckte.
    »Das war der Dämon«, sagte er. »Ich schätze, daß er dank meines Zauberspruchs ausfahren mußte, und da hat er freundlicherweise gleich dieses Fenster geschlagen. Nur gut, daß er im Krokodil darauf angewiesen war, wie ein Krokodil zu kämpfen, sonst hätte er mich doch wohl erwischt.«
    »Tja«, sagte Nicole. »Und dann erlosch das Glühen da unten, und das Krokodil trieb nach oben. Es war so, wie es jetzt hier liegt - der säuberlich abgezogene Pelz. Was drin war, ist verschwunden. Hier kam nur das Leder an. Ich zog es an Land, stellte fest, daß der Bauch aufgerissen war, und du lagst wie der schlafende Prinz von Atlantis drin.«
    »Du hättest mich wachküssen können«, protestierte Zamorra.
    Ihre Hand fuhr über sein Kinn. »Bei dem struppigen Bart, den du dir zugelegt hast?«
    »Wenn du vergißt, mir den Rasierapparat ins Gepäck zu tun?« spielte er den Entrüsteten und lachte. Sie fiel in das Lachen ein, riß ihn zu Boden und begann wieder zu küssen.
    Über ihnen schienen die Sterne in die Erdhöhlung, doch sie nahmen es nicht wahr. Die Welt um sie herum versank in einem gewaltigen Strudel, der das ganze Universum umfaßte…
    ***
    Ein fahler Blitz flammte aus dem Nichts kommend durch den Thronsaal. Breites Grinsen zog sich über das Gesicht Damons, der im nächsten Moment den maßlos verblüfften Kerr vor sich zu sehen glaubte.
    Der Transmitter-Felsen arbeitete und transportierte im zeitlosen Ablauf etwas zu Damon.
    Ein Ei.
    »Ei, ei…«, zischelte Master Grath verblüfft und starrte das seltsame Ding an, was da entstanden war und absolut keine Ähnlichkeit mit dem Druiden Kerr hatte.
    Nicht weniger überrascht war Damon, der im Thronsessel aufsprang und ein paar Schritte auf das Ei zu machte, dann aber innehielt, weil das Ding entsetzlich stank.
    Ein faules Ei… größer als das eines Straußvogels, möglicherweise ein Ei des legendären Vogels Roch, aber in dem Fall war es kein Wunder, daß es so bestialisch stank, weil das letzte Roch-Ei vor ein paar hundert Jahren gelegt worden war.
    »Kerr!« brüllte Damon. »Wo ist Kerr? Warum liegt dieses faule Ei hier und stinkt bedächtig vor sich hin…?«
    Auch der Dhyarra-Kristall konnte Damon keine Auskunft über den Verbleib Kerrs geben. Es war, als werde der Druide vollkommen abgeschirmt -und derjenige, der die Abschirmung erzeugte, mußte derselbe sein, der in den zeitlosen Transport von einem Ort zum anderen eingegriffen und Damon dieses faule Ei untergeschoben hatte.
    »Bring das Ding weg!« fauchte Damon.
    Naserümpfend und vorsichtig näherte Master Grath sich dem Ei, und -wahrhaftig, sogar seine aus der Stirn ragenden Hörner kräuselten sich vor dem Gestank! »Immer ich«, maulte er dabei. »Kann das nicht ein anderer machen?«
    Widerspruch hatte Damon noch nie geduldet und war weniger willens denn zuvor, diese Pestdämpfe länger als unbedingt nötig zu ertragen. Vorsichtig, ganz vorsichtig grabschte Master Grath mit spitzen Fingern nach dem großen Stink-Ei, hob es an und hatte am Gewicht ganz schön zu schleppen. Und weil er es vor sich hielt und mehr auf das Ei achtete als auf seine eigenen Füße, stolperte er prompt über dieselben und fiel mit dem Ei auf den Parkettboden des Thronsaals.
    Wodurch das Ei natürlich zerbrach, wie Eier dies für gewöhnlich tun, wenn sie fallen und zudem noch das Gewicht eines kleinen Teufels zu ertragen haben.
    Eine noch teuflischer stinkende Brühe floß aus, grün und gelb gefärbt und sich zu skurrilen Mustern vermischend. Und wie schnell das Zeug floß und sich ausbreitete!
    Jetzt stank auch Master Grath, der die Brühe aus erster Hand in den schwarzen Pelz bekommen hatte. Damon blockte sein Geruchsempfinden abrupt ab und starrte die stinkende, faulige Flüssigkeit an, die sich auf seinem Parkettboden zu einer Schrift formte. Keine Flammenschrift an der Wand, von unsichtbarer Hand geführt, aber war sie nicht dennoch ein Menetekel?
    Gruß von Merlin! stand da auf dem Boden geschrieben, mit stinkender Schrift.
    »Merlin!« brüllte Damon auf. »Du hast es gewagt, mir in die Quere zu kommen? Du…?« Und Caerdamon, die magische Burg, erzitterte unter den Flüchen und Verwünschungen des

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