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0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Pluton ihnen nicht mehr folgte. Der Dämon betrat das Wasser kein zweites Mal, um von Dampf und Nebel in seiner Sicht behindert zu werden. Er hatte aufgegeben.
    Aber damit war die Entscheidung nur hinausgezögert worden, verschoben auf einen anderen Termin.
    Tief atmete Nicole neben ihm durch. »Endlich ein wenig Sicherheit«, flüsterte sie.
    Es war der Augenblick, in dem Zamorra das andere wieder wahrnahm, das vor ihnen in die Höhle getaucht war, und als er sich im Wasser umdrehte, sah er in der Dunkelheit auf der Wasseroberfläche, nur ein paar Meter entfernt, zwei grüne Punkte glühen.
    ***
    Kerr fühlte sich unbehaglich, und dieses Unbehagen wurde um so stärker, je weiter er den Berg hinauf fuhr. Er fühlte sich beobachtet, ohne sagen zu können, von wo aus er beobachtet wurde. Der Beobachter schien gleichzeitig überall zu sein.
    Schließlich ging es mit dem Wagen nicht mehr weiter. Der Weg wurde schlammig, und Kerr wollte sich nicht festfahren. Mit einem Geländewagen oder einem Fahrzeug mit eingebauter Differentialsperre wie der neue Audi Quattro oder jener Versuchs-Fuego, den Renault im Einsatz hatte, um mit Audi technisch gleichzuziehen, wäre er auch im Schlamm weiter gekommen. So aber riskierte er nichts.
    Er konnte nicht einmal wenden. Zurück würde er also im Rückwärts- gang fahren müssen; ein Vergnügen für sich. Er stieg aus, schloß den Wagen ab und stieg weiter bergauf.
    Der Weg führte in Serpentinen nach oben, und nur in den Kurven konnte er ins Tal hinab sehen und über die Bäume hinweg versuchen, seine Höhe zu schätzen. Der Blick nach oben, zum Gipfel hin, war ihm von den Bäumen verwehrt.
    Er sah auf die Uhr. Sie marschierte langsam auf die Zehn zu, und das fehlende Frühstück und die schlaflose Nacht machten sich bemerkbar. Kerr fühlte Ermüdungszustände. Aber er gönnte sich keine Ruhe. Er mußte sein Vorhaben durchführen.
    Finde das Schwert!
    Nach einer Weile hörte der regenverschlammte Weg ganz auf, und Kerr konnte sich jetzt nur noch nach dem Berg selbst orientieren. Und immer noch fühlte er sich beobachtet, aber auch als er kurz seine Druiden-Fähigkeiten einsetzte, konnte er den Verfolger nicht erkennen.
    War es Merlin?
    Er konnte es nicht sagen. Aber wenn es Merlin war, mußte er Kerrs Gedanken lesen können. Warum gab er sich dann nicht zu erkennen?
    Oder waren Damons Schergen wieder auf seiner Spur?
    Kalt kroch es in seinem Rücken empor und griff nach seinem Herzen. Die Angst vor den Unheimlichen war wieder da.
    Plötzlich sah er grauen Fels durch das Unterholz schimmern. Er ging darauf zu. Hier ragte ein kahler Steinbrocken, ähnlich den Megalithen von Stonehenge, aus dem Berg hervor, als sei er wie ein Pfahl hineingetrieben worden. Kerr entsann sich der Berichte, daß hier ein paar Spuren Verschwundener einfach aufgehört hatten. Inzwischen hatte es mehrfach geregnet, und sämtliche Spuren waren verwischt.
    Dennoch war Kerr sicher, daß dies der geschilderte Felsen war.
    Und das Unheimliche, das ihn beobachtete, rückte näher heran! Es kam von allen Seiten auf ihn zu.
    Und da begann er, den grauen Felsen zu fürchten.
    ***
    Die grünen Punkte in der Dunkelheit verschwanden sekundenlang und tauchten dann wieder auf; sie glommen wie Phosphor. Aber hier gab es keine Helligkeit, die sie reflektieren konnten. Sie mußten aus sich heraus leuchten.
    Geräuschlos und ohne eine Welle zu erzeugen, glitt das Dunkle aus dem Dunkel näher heran.
    Zamorra lauschte.
    Das Plätschern des strömenden Wassers irgendwo am Ufer, am Höhlenrand, von der er nicht wußte, wie groß sie war und in welche Tiefen sie führte… und Nicoles träge Schwimmbewegungen. Sonst nichts. Das Dunkle, in dem zwei Augen glühten, kam lautlos näher.
    Augen!
    »Du bist so still«, sagte Nicole plötzlich. »Was ist los?«
    Er antwortete nicht. Eine böse Ahnung kroch in ihm empor. Deshalb war Pluton ihm nicht gefolgt! Der Dämon wußte, was geschehen war und was geschehen würde.
    Wie groß mochte die Bestie sein? So groß wie die anderen drüben am Steilufer? Zwanzig Meter lang und länger?
    Unter Wasser zog er das Schwert aus der Scheide, das an ihm gezerrt hatte, weil es aus Eisen und einigermaßen schwer war.
    Die grünen Lichter waren abermals näher gekommen, und jetzt sah Nicole sie auch.
    »Weg!« schrie sie und begann mit heftigen Schwimmbewegungen vorwärts zu flüchten. Da beschleunigte das riesenhafte Krokodil, das mit ihnen den unterirdischen Flußlauf erreicht hatte. Zamorra fühlte mehr,

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