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0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kerr!
    Und dann rieb Merlin sich doch zufrieden die Hände und stellte sich Damons dummes Gesicht bildhaft vor. Hätten die Zweifeier Kerr und Zamorra Merlin in diesem Moment sehen können, hätten sie an ihrem Verstand gezweifelt, denn kann jemand, der so herzlich lachen kann und über einen skurrilen Humor wie diesen verfügt, wirklich bösartig veranlagt sein?
    Aber dann wurde Merlin schlagartig wieder ernst und besann sich auf das Große, das durchgeführt werden mußte.
    Von ihm… durch seinen Plan…, und da war er wieder der geheimnisumwitterte Merlin, Druidenkönig oder Teufelssohn, wie ihn die anderen sahen. Und nur wenige kannten ihn wirklich gut genug…
    ***
    Mattes Dämmerlicht traf Zamorras Augen, die sich langsam öffneten. Uber sich sah er verschwommen Sternenhimmel, aber nur einen kleinen Teil davon. An den Rändern seines Gesichtskreises gab es etwas Dunkles, das dieses Sternengeflimmer scharf eingrenzte.
    Ruckartig richtete er sich halb auf, stützte sich auf die Ellenbogen und sah direkt vor sich die verführerische Gestalt Nicoles auftauchen. Im Dämmerlicht waren gerade Konturen ihres nackten Körpers sichtbar, aber allein die reichten schon, müde Zamorras munter zu machen.
    »Nici…«
    »Na endlich, du Murmeltier«, hörte er sie vorwurfsvoll sagen, und dann kniete sie neben ihm nieder. »Ich dachte schon, du wolltest die ganze Nacht verschlafen…«
    »Du hast Recht«, brummte er und wunderte sich, keinen Brummschädel zu haben. »Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da. Komm zu mir, Lustsklavin.« Verlangend streckte er die Arme nach ihr aus und zog sie wieder zurück, als sie ihm nachhaltig auf die Finger klopfte. »He, von wegen! Ich bin eine emanzipierte Frau, mußt du wissen. Sex findet nur statt, wenn ich will!«
    Zamorra ließ sich zurück in den Sand sinken. »Nur gut«, ächzte er, »daß du so oft willst… kannst du mir zwischendurch verraten, wo wir uns befinden?«
    Sie rutschte zu ihm und schmiegte sich an ihn. Er fühlte die Wärme ihres Körpers und küßte ihr Ohrläppchen.
    »Wir sind immer noch am unterirdischen Fluß. Er hat beidseitig breite Uferstreifen mit diesem herrlich romantischen Sand.«
    »Und das da über uns«, sagte er, »ist sicher die Himmelspforte. Komm, laß uns, wenn wir schon mal hier sind, Petrus aus dem Bett klingeln und ein breites Doppelbett reservieren… wußte gar nicht, daß tot sein so schön ist! He, ich liebe dich!« Er beugte sich etwas über sie und küßte sie. Sie schlang die Arme um seinen Nacken, zog ihn ganz zu sich und erwiderte seinen Kuß, bis es ihm in seinem Silberanzug zu heiß zu werden begann.
    »Ist Ort und Zeit nicht ein wenig unpassend für eine Liebeserklärung dieser Art?« murmelte sie vorsichtig, als Zamorra sich etwas von ihr löste.
    »Mag sein«, brummte er, »aber ich habe soeben die aufregende Entdeckung gemacht, daß ich doch nicht tot bin, sonst würden meine Hormone nicht so hektisch Haschmich spielen…«
    »He, komm wieder auf den Teppich«, sagte sie. »Für einen, der vom Krokodil gefressen wurde, bist du mir ein wenig zu munter.«
    »Ich - vom Kroko gefressen? Du hast’n Knacks in der Schale, Cherie…«
    Stumm deutete sie auf etwas, das neben ihnen im Sand lag und vom Sternenlicht kaum beschienen wurde.
    Zamorra musterte es stirnrunzelnd.
    »Ich flipp’ aus… der Kralligator…«
    Er entsann sich wieder des mörderischen Kampfes, den das riesige Krokodil ihm geliefert hatte, das vom Dämon besessen war. Und jetzt lag es hier… nein: es war nur eine Hülle! Der Schuppenpanzer, an der weichen Bauchseite geöffnet, aber das, was sich Krokodil nannte und für gewöhnlich im Kroko-Leder steckte, war verschwunden.
    Sauber entfernt, fühlte er, als seine Hand im Innern des Leders auf Wanderschaft ging.
    »Ist das wirklich das Monster, mit dem ich zu tun hatte, oder deine neue Handtasche?«
    »Was nicht ist, kann noch werden«, sagte sie und schlang von hinten die Arme um ihn. »Mach nicht so was«, flüsterte er, »sonst wird mir wieder anders…«
    »Es muß dein Freund in Grün sein«, stellte Nicole sachkundig fest und rieb, hinter ihm kniend, mit ihrem Kinn über seinen Kopf.
    Er erzählte in wenigen Worten von seinem Kampf mit dem besessenen Untier. »Und dann explodierte alles um mich herum, und als ich aufwachte, lag ich hier.«
    »Aha«, sagte sie. »Dieses grelle Licht unten im Wasser sah ich auch. Ich dachte schon, die Bestie hätte dich erwischt, weil du gar nicht wieder hoch kamst… und dann

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