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0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in ein aufgerissenes Maul. Etwas knirschte und brach, dann zerrte eine Urgewalt am Schwert und versuchte, es Zamorra aus der Hand zu drehen. Im Wasser machte er die Bewegung mit, ließ nicht los, sondern faßte auch noch mit der zweiten Hand nach und wurde in die Tiefe gezogen, gerade daß er noch hatte Luft einholen können.
    Das Biest, das das Schwert im Maul hatte, war es unverletzlich? Fast schien es so, denn als Zamorra den Mund öffnete, schmeckte er keine Blutfahne im Wasser. Nur Wasser selbst und der mächtige, kraftvolle Reptilkörper, der ihn herumriß.
    Normale irdische Krokodile, die selten so riesig wurden wie diese Bestie, waren gut gepanzert, hielten aber einem solchen Schwerthieb, wie er ihn vorhin geführt hatte, auch nicht unverletzt stand, zumal das Schwert äußerst stabil und scharf geschliffen war. Es hätte bei dieser Wucht den schuppigen Panzer durchschlagen müssen.
    Hatte es aber nicht. Warum?
    Noch tiefer riß die Bestie ihn, hinab auf den Flußgrund, und lag da plötzlich still!
    Das war untypisch für Krokodile, denn auch dieses Monster mußte wieder nach oben und Luft in die Lungen saugen. Jetzt aber sah es aus, als wolle es Zamorra unten ertrinken lassen.
    Dem brausten schon die Ohren und dröhnte der Kopf, aber das Schwert ließ er nicht los, ahnte aber plötzlich, daß er es nicht mit einem normalen Krokodil zu tun hatte.
    Das hätte das Schwert längst wieder losgelassen, weil es unzerkaubar war, um Zamorra an anderer Stelle zu packen. Dieses hier lauerte aber weiter unten und bewies damit, von einem Dämon besessen zu sein, der Zamorra den Garaus machen wollte.
    Pluton steckte in dem Riesenvieh!
    Der Dämon mußte in das Krokodil gefahren sein, als er einsah, auf normalem Wege nicht weiterzukommen, und jetzt war er wieder da!
    Da wagte Zamorra das Äußerste.
    Er hatte noch nicht ausgeatmet, hatte die verbrauchte Luft noch in den Lungen, und die benutzte er jetzt, um unter Wasser zu schreien!
    Daß er dabei Wasser schluckte, war unvermeidbar, aber er schrie eine Zauberformel der Weißen Magie, die das Schwert im Dunkeln aufglühen ließ. Weißmagische Energie wurde in der Wassertiefe frei, und die vertrug der Dämon im Krokodil nicht.
    Im nächsten Moment riß die Welt um Zamorra in einer grellen Explosion auseinander. Im Umkreis einer Kugel von drei Metern Durchmesser wurden Krokodil und Wasser zu einer strahlenden, winzigen Sonne! Und Zamorra steckte mitten in dieser Sonne!
    Und alles war aus…
    ***
    Ein Mann in weißer Kutte, mit goldener Kordel gegürtet und einen blutroten Mantel um die Schultern, kreuzte die Arme vor der Brust, und sein Gesicht strahlte. Der Weißbärtige, der uralt war und gleichzeitig jung wie die Ewigkeit, lachte.
    Es war ihm ein Vergnügen, in diesem Moment dem anderen, der sein Gegenspieler geworden war, die Stirn zu bieten und mit ihm seine Kraft zu messen.
    Kein Gedanke mehr daran, daß er noch vor Stunden gefürchtet hatte, gegen Damon zu unterliegen. Jetzt gab es diese Befürchtung nicht, denn die Mardhin-Grotte gehörte Merlin. Hier hatte er Heimvorteil, und seine Kraft überragte alles!
    »Beide werden sie überrascht sein«, lachte Merlin, der Uralte, der in der Literatur erstmals am Artushof von sich reden gemacht hatte, der aber viel, viel älter war!
    Merlin, der Mächtige… Merlin, der Drahtzieher im Hintergrund, der immer wieder in die Geschicke der Menschen eingriff und der doch nicht alles wußte und konnte… er zeigte jetzt, wie schadenfroh er sein konnte, und diese Schadenfreude galt einem, der Damon hieß.
    Es fehlte nicht viel, und der alte Zauberer, den selbst die Druiden vom Silbermond immer fast wie eine Gottheit verehrt hatten, hätte sich die Hände gerieben und den Bart gerauft wie ein gerissener levantinischer Händler, der gerade seine gesamte Sippe übers Ohr gehauen hat.
    Und wie er Damon übers Ohr haute… der glaubte, alle Fäden in der Hand zu haben!
    Merlin grinste, blickte in das Bild, das ihm die große, frei schwebende Kugel im Saal des Wissens zeigte, und der Saal des Wissens gab ihm jetzt die nötige Macht.
    »Simsalabim…«, und beinahe wäre Merlin in schallendes Gelächter ausgebrochen, denn den Hokuspokus-Spruch brauchte er doch nicht einmal, weil der der größte Quatsch war, den sich menschliche Gaukler jemals ausgedacht hatten, aber in diesem Moment konnte er einfach nicht an sich halten.
    »Simsalabim…«, und mit diesem Nonsens-Wort wurde für zwei Personen schlagartig alles anders: für Damon und für

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