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0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fürsten der Finsternis.
    »Das wirst du mir büßen… ich nehme deine Kampfansage an, Merlin!« brüllte Damon erbost, wandte sich abrupt um und stürmte aus dem Saal. Im Verlassen gab er noch seine Befehle.
    »Aufwischen und zehn Stunden lüften! Verdammte Pest…«
    In seinem Elend blieb Master Grath zurück, besudelt - von oben bis unten und so schlimm stinkend wie das faule Ei, aber er nahm die Warnung ernster, die dahintersteckte.
    Merlin, der Zauberer, hatte sich als mindestens gleichstark mit Damon erwiesen und es geschafft, auf magischem Weg eine Botschaft in Damons Burg zu bringen. Das sollte ihm erst einmal jemand nachmachen! Und trotz seiner natürlichen Gegnerschaft zu Merlin, konnte er nicht umhin, den alten Zauberer zu bewundern für dessen Leistung.
    Dabei hatte sich Merlin lediglich ein Späßchen gemacht.
    ***
    Anläßlich des neuerlichen Erwachens drang Tageshelligkeit durch das Loch in der Höhlendecke. Zamorra stellte fest, daß es unmöglich war, den unterirdischen Fluß auf diese Weise zu verlassen. Das Loch war auch dann nicht zu erreichen, wenn sie sich aufeinanderstellten wie weiland die Bremer Stadtmusikanten. Es gab also nur zwei Möglichkeiten: Zurück oder weiter vorwärts!
    »Ich würde sagen, vorwärts«, schlug Zamorra vor, als er vom Morgenbad aus dem Wasser zurückkam und bedächtig in seinen Silberanzug stieg. Nicole saß neben der offenen Krokodilhülle und ließ die Hand darin auf Wanderschaft gehen. »Gebrannt«, sagte sie. »Das Innere ist durch Feuer zerstört worden und nicht einmal Asche ist übriggeblieben. Plutons Feuer hat das Untier ausgehöhlt.«
    Zamorra küßte sie. »Wir könnten das Krokodil als Boot benutzen, das ist einfacher, als die ganze Strecke zu schwimmen. Und vielleicht auch sicherer.«
    »Was, glaubst du, ist das Ziel dieses Nebenarms?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich denke, daß wir in der Nähe von Aronyx an der Küste herauskommen. Das Wasser strömt ziemlich schnell, auch hier noch, was bedeutet, daß der Fluß ziemlich geradlinig in dieser Richtung weiterführt.«
    Sie erhob sich. »Schön, versuchen wir es. Wir könnten übrigens einen Fisch fangen.«
    »Und roh verzehren?« Zamorra schüttelte sich. »Nein, danke! So groß ist mein Hunger nun doch nicht…«
    »Ich weiß«, schmunzelte sie. »Liebe macht auch satt…«
    Zamorra nickte nur und sah sie an. Nie war sie ihm schöner und begehrenswerter erschienen als jetzt, nach der langen Trennung durch ihre Gefangenschaft im Tempel von Aronyx.
    »Eigentlich«, sagte sie, »möchte ich ja unbedingt noch einmal nach Aronyx. Es soll da Modeboutiquen geben, und ich habe wieder mal nichts anzuziehen…«
    Er lachte auf. »Und ausnahmsweise ist das heute mal nicht geflunkert«, sagte er und dachte an die unzähligen überquellenden Kleiderschränke im Château Montagne und Nicoles Tick, pausenlos sündhaft hohe Summen Geldes für irgendwelche Modetorheiten auszugeben, wobei die Höhe der Rechnung stets in umgekehrter Proportionalität zur Menge des verwendeten Stoffes stand.
    »Aber«, wandte er ein, »eigentlich siehst du so auch ganz prachtvoll aus! So eine Schönheit wie du… da müßten sogar Bikinis verboten werden!«
    »Wüstling«, murmelte sie, ließ es sich aber dennoch gefallen, daß er sie einmal mehr in die Arme schloß und küßte. Dann aber löste sie sich aus seinem sanften Griff.
    »Laß uns zusehen, daß wir weiterkommen. ’raus aus dieser Höhle. Egal, in welcher Richtung.«
    Gemeinsam zerrten sie die Krokodilhülle ins Wasser, die jetzt tatsächlich die Funktion eines Bootes wahrnahm, und ließen sich darin nieder. Die Strömung begann an dem ledernen Boot zu zerren und entführte es in westlicher Richtung.
    Die Dunkelheit nahm sie wieder auf - und die Ungewißheit ihres Ziels.
    ***
    Kerr trat langsam auf den Felsen zu. Der wurde ihm immer unheimlicher, und das Gefühl, von einem Unsichtbaren beobachtet zu werden, der überall zugleich war, wollte auch nicht weichen. Und dennoch zog es ihn irgendwie auf diesen grauen Felsblock zu.
    Waren hier Zamorra und seine Gefährtin verschwunden?
    Und was war es, das ihn zwang, sich dem Block zu nähern?
    Da stand er knapp davor, einen Meter entfernt! Vergeblich suchte er auf dem Boden vor sich nach Spuren, aber die es hier einmal gegeben hatte, waren vom letzten Regen verwischt worden, der auch durch die Baumkronen hindurchdrang und mit kaum verminderter Stärke hier unten ankam, wenn es einmal richtig losging.
    Wieder der Block vor ihm! Wer

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