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0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

Titel: 0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sing-Sing ist kein Erholungsheim
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anzuhören!«
    Morton richtete sich endgültig auf. Er zuckte die Achseln. »Na schön. Dann macht euren Dreck allein! Ich tue nicht mit.«
    Er wollte zur Tür. Mit einem weiten Schritt stellte McGiunes sich ihm in den Weg. »Bildest du dir im Ernst ein, du könntest jetzt - fünf Minuten vor zwölf -noch aussteigen?« rief er mit vor Wut zitternder Stimme.
    »Erstens bin ich kein Nigger, sondern ein Neger. Zweitens heiße ich Stan. Drittens kann ich deine großschnäuzige Art nicht vertragen.«
    Joe McGiunes machte den ersten entscheidenden Fehler. Er täuschte mit der Rechten einen Schlag ins Gesicht des Negers vor, um ihm die Linke mit voller Wucht unterhalb der Gürtellinie in den Leib zu schlagen.
    Morton zuckte zusammen und stieß einen gurgelnden Laut aus. Einen Sc kundenbruchteil später hatte Joe auch schon sein gefürchtetes Schnappmesser in der Hand.
    »Noch etwas?« keuchte er. »Noch irgendwelche Fragen, Nigger?«
    Morton war zurückgetaumelt. Mit pfeifendem Atem lehnte er an der Wand Aus seinen blutunterlaufenen Augen musterte er blitzschnell die anderen Keine Hoffnung auf Unterstützung. Er zwang sich zur Beherrschung und krächzte: »Nein, Boß. Alles klar…«
    Aber in diesen Sekunden faßte Stan Morton den Plan, Joe McGiunes zu töten.
    ***
    »Hallo!« grinste der Riese hinter mir und streckte mir die Hand hin. »Ich überlegte gerade, wie ich Sie anrufen könnte. Es ist nämlich jemand hier, für den sich Ihr Verein interessiert.«
    Der Riese war niemand anders als Captäin Hywood von der City Police und seine Anspielung bezog sich natürlich auf Backy. Ausnahmsweise trug Hywood einmal Zivil. Seine Figur sah in dem einreihigen grauen Anzug nicht minder imponierend aus als sonst in seiner dunkelblauen Uniform.
    »Ich weiß«, erwiderte ich leise. »Deswegen sind wir ja überhaupt hergekommen. Aber was tun Sie hier, Hywood? Dienstlicher oder privater Ausflug?«
    »Eine Mischung aus beidem. Uns wurde zugetragen, bei den Automaten hier gehe nicht alles mit rechten Dingen zu. Da wollte ich mich mal umsehen. Bin erst vor fünf Minuten gekommen. Natürlich fiel mir euer Mann auf. Wollt ihr ihn etwa hier kassieren?«
    Wir sprachen selbstverständlich so leise, daß es die Umstehenden nicht hören konnten, aber man brauchte sich dafür keine besondere Mühe zu geben. Alle waren ganz damit beschäftigt, die Resultate der Spieler an den Automaten zu diskutieren.
    »Ja«, nickte ich auf Hywoods Frage. »Das hatten wir vor.«
    Hywood schüttelte ernst den Köpf. »Das würde ich nicht tun, Cotton. Es geht mich nichts an, aber Sie nehmen mir einen Rat wohl nicht übel.«
    »Natürlich nicht, Hywood«, sagte ich. Der Captain flüsterte: »Backy hat eine großkalibrige Pistole in der Manteltasche. Sie wissen ja, was für ein Typ er ist. Er wird keine Sekunde zögern, von der Waffe Gebrauch zu machen. Entscheiden Sie selbst, wie die Chancen dafür stehen, daß Unschuldige dabei verletzt oder gar getötet werden!«
    Natürlich hatte Hywood recht. Wenn man wußte, daß Backy eine Kanone bei sich trug, durfte man ihm hier drinnen nicht auf die Pelle rücken. Es gab zu viele Leute hier, die eins abkriegen konnten.
    »Danke für den Tip«, raunte ich als Antwort. »Wir werden uns danach richten. Wir müssen weiter. Wiedersehen, Hywood!«
    Er nickte stumm, während ich mich schon durch die Reihen drängte, um an Phil heranzukommen. Ich schob mich hinter ihm vorbei und flüsterte ihm in diesem Augenblick über die Schulter hinweg zu: »Nichts unternehmen! Komm nach draußen!«
    Phil drehte nicht einmal den Kopf. Ebenso gespannt wie die anderen verfolgte er Backys Geschicklichkeit beim Automatenkegeln. Ich brachte mein leeres Glas an die Theke zurück, ließ mir noch einmal einschenken und steckte mir eine Zigarette an.
    Ich bezahlte, trank den Whisky aus und marschierte zur Tür. Phil stand noch immer an Backys Automaten.
    Draußen fand ich auf der gegenüberliegenden Straße den Stand eines Schuhputzers. Ich kletterte auf seinen Thron und ließ meine tadellos geputzten Schuhe noch einmal behandeln. Der alte Neger schwieg weise und machte sich an seine Arbeit.
    Ungefähr zehn Minuten später, als ich schon mit blank gewienerten Schuhen die Straße auf und ab ging, erschien mein Freund endlich. Ich brauchte ihm nichts zu erklären, denn er fragte mich sofort: »Die Ausbeulung in seiner Manteltasche, nicht? Ich habe sie auch gesehen. Na ja, dann müssen wir eben hinter ihm her, wenn er hier rauskommt. Er wird ja nicht ewig

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