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0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

Titel: 0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sing-Sing ist kein Erholungsheim
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nieder und griff wieder nach der Tommygun. Manchmal ist es gut, eine zielsichere Waffe in nächster Nähe und schußbereit zu haben.
    Der junge Fahrer kam aus der Höhle. »Zum Teufel, wo bleibt ihr denn mit dem Gas?« schrie er die Männer am Jeep an.
    »Die Flasche ist zu schwer!« rief einer zurück.
    »Dann packt doch alle mit an!« schrie der Fahrer. Er gab dem Mann einen Tritt, der unter dem Lastwagen lag. »He, ' du Faulpelz! Gaff nicht dumm in die Gegend! Pack die Gasflasche mit an!«
    »Ja, Boß«, erwiderte der Getretene ängstlich und kroch unter dem Truck hervor.
    Boß? dachte ich. Sollte der Junge tatsächlich der Boß sein, der diesen ganzen tollkühnen Plan ausgeheckt hatte? Das hielt ich für sehr unwahrscheinlich. Aber ich hatte keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, denn Phil trat auf einmal in Aktion.
    Von dem Buschwerk neben dem Kegelstumpf ratterte auf einmal eine Maschinenpistolensalve hoch über den Köpfen der Gangster dahin, und Phils helle Stimme gellte schneidend: »Stehenbleiben! Hände hoch! Ihr seid umzingelt! Hier sind 40 G-men! Keine Bewegung!«
    Für ein paar Sekunden erstarrten die Gangster tatsächlich. Dann ertönte plötzlich von der Gruppe, die sich mit der schweren Gasflasche abgequält hatte, ein durchdringender Schrei.
    Sie hatten vor Schreck die Flasche fallen lassen. Sie war dem schwarzhaarigen Burschen genau auf den linken Fuß gestürzt. Er lag neben der Flasche, wälzte sich auf dem felsigen Boden und schrie vor Schmerzen. Wie sich später herausstellte, hatte Pino Levarro den Fuß gebrochen.
    Am schnellsten von allen schalteten der junge Fahrer und der Neger. Sie waren im Handumdrehen in der Finsternis der Höhle hinter dem Truck verschwunden. Der Kerl, der unter dem Lastwagen gelegen hatte, stand breitbeinig mitten auf der Lichtung, reckte die Arme in den Himmel und schrie ängstlieh: »Nicht schießen! Wir ergeben uns! Nicht schießen, G-men!«
    Auch Herbert Ruel rief es, hob die Hände zum Himmel und wollte sich ergeben. Langsam schritt er in die Richtung, in der Phil lag. Aber Rock Nelson wollte nicht, daß sich irgend jemand ergab. Kaltblütig und gefühllos wie ein Roboter erschoß er seinen eigenen Mann, während er aus der Höhle heraus schrie: »Niemand ergibt sich! Niemand, kapiert?«
    Links vom Jeep her rief einer der drei Männer: »Laßt ihn brüllen, G-men! Der ist sowieso verrückt! Wir ergeben uns! Wir ergeben uns! Nicht schießen!«
    Ich schob meine Dienstwaffe in die Schulterhalfter, nahm die Tommygun in die Hand, fegte geduckt hinter meiner Deckung hervor, lief an der Höhle vorbei und warf mich seitlich des Eingangs keuchend gegen einen Baum, um Luft zu holen. Aus der Höhle ratterten zwei Schüsse, die aber zu spät kamen. Ich war bereits außerhalb ihres Schußwinkels.
    Die drei Männer, die sich mit der Gasflasche abgegeben hatten, standen in brüderlicher Eintracht nebeneinander und reckten die Hände hoch.
    »Umdrehen!« kommandierte ich.
    Sie gehorchten. Ich ließ sie drei Schritte auseinandertreten, hängte mir die Maschinenpistole um und nahm die Dienstwaffe in die Hand. Mit schnellen, routinierten Griffen klopfte ich sie nach Waffen ab. Jeder von ihnen hatte eine Pistole, und im Jeep lag noch ein halbes Dutzend Gewehre. Ich warf die Pistolen hinzu.
    »Stellt euch da drüben auf!« sagte ich und deutete auf eine Stelle, wo sie von der Höhle her nicht gesehen werden konnten. »Gesichter nach da! Hände auf dem Kopf gefaltet! Wer einen Fluchtversuch unternimmt, wird erschossen! Klar?«
    »Alles klar, G-man!« erwiderte einer der drei. Es war, wie ich später erfuhr, Rally Hank. Die beiden Bondons taten einfach, was auch er tat.
    Ich wartete, bis sie ihre befohlene Aufstellung bezogen hatten. Sie wandten mir den Rücken zu und hatten die Hände gehorsam auf dem Kopf gefaltet. Zufrieden drehte ich mich der Höhle zu.
    »Los!« rief ich hinein. »Kommt endlich raus! Es hat keinen Zweck mehr! Ihr seid die letzten!«
    Phil war inzwischen von der anderen Seite herangespurtet und stand jetzt mir genau gegenüber auf der anderen Seite des Höhlengangs.
    In der Dunkelheit drinnen gab es ein eigenartiges, schleifendes Geräusch.
    Aus der Höhle tauchte gebückt die Gestalt des Negers auf. Die rechte Hand reckte er hoch empor. Die linke hielt den Kragen des jungen Fahrers im Genick gepackt. Stan Morton hatte wieder einmal die Fronten gewechselt. Er hatte dem ahnungslosen Nelson die Pistole über den Kopf gezogen und schleifte ihn jetzt hinter sich

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