Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0191 - Tschato, der Löwe

Titel: 0191 - Tschato, der Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
um schnell herauszufinden, daß Tschatos Ziel nur die Zentrale sein konnte. „Trauen Sie sich zu, mit den Positroniken des Schiff es umzugehen?" klang Tschatos Stimme über Helmfunk auf. „Gewiß, Sir", versicherte Duprene, der froh war, daß er sich endlich einmal auszeichnen konnte. Tschato grunzte befriedigt. Duprene hielt den Oberstleutnant nicht für einen ausgesprochen höflichen Kommandanten, aber für einen sehr fähigen. Sie gelangten in die Zentrale. Mit einem Blick erkannte Duprene, daß der Raum nur noch von der Notbeleuchtung erhellt wurde. Hoffentlich reichte die Energie des Schiffes, um Tschatos Wunsche auszuführen. Die Spuren schwerer Angriffe zeichneten sich überall ab. Auf dem Kartentisch lag ein toter Mausbiber. Duprene blickte rasch weg. Tschato kümmerte sich bereits um die Kontrollen. Als sich Duprene über die Positroniken beugte, wurde er augenblicklich ruhiger.
    „Alles in Ordnung?" fragte Tschato, der entweder ein Hellseher war oder im Hinterkopf Augen besaß. „Scheint noch zu funktionieren, Sir", gab Duprene aufgeregt zurück. „Programmieren Sie die Selbstlenkautomatik", ordnete Tschato an. „Sorgen Sie dafür, daß in zehn Minuten die TRAMP aus allen noch intakten Geschützen in den Raum hinaus feuert." Duprene schluckte trocken.
    Er dachte daran, wo er in zehn Minuten sein würde. Glaubte Tschato im Ernst, daß sie so schnell wieder auf der LION und aus dem gefährlichen Sektor verschwunden sein konnten? Tschato kam zu ihm herüber. „Worauf warten Sie noch?" wollte er wissen. Duprene seufzte und begann mit seiner Arbeit. Inzwischen kehrte Tschato zu den Kontrollen zurück. Über Helmfunk hörte ihn der Logiker leise vor sich hinmurmeln.
    Dann gab der Oberstleutnant ein glucksendes Geräusch von sich. Duprene suchte die Schaltungen, die für seinen Auftrag notwendig waren. Einen Augenblick fühlte er sich versucht, die Zeitspahne von zehn Minuten aus eigenem Ermessen zu verdoppeln. Doch bei dem Gedanken an Tschatos Reaktion, wenn dieser davon erfuhr, unterließ er es. „Fertig", stieß er hervor und streifte mit den Händen über die Beinschnallen des Schutzanzuges. Tschato ging zum Kartentisch und lud den toten Mausbiber auf die Arme. Diese Handlung verblüffte Duprene. Er hätte nie gedacht, daß der Tod anderer Wesen diesen großen Mann berühren könnte. Gemeinsam hasteten sie zur Schleuse zurück. Diesmal zögerte Duprene nicht. Der Gedanke, was in weniger als zehn Minuten geschehen würde, spornte ihn zu erhöhter Geschwindigkeit an. Beinahe gemeinsam mit Tschato sprang er aus der Schleuse des kleinen Schiffes.
    Nebeneinander schwebten sie zur LION „hinauf". In der Schleusenkammer riß Tschato den Helm vom Kopf, kaum daß die äußere Schleusenwand geschlossen war. Über Interkom trat er mit der Zentrale in Verbindung. „Hallo, Dan. Sind alle Schiffbrüchigen an Bord?"
    „Ja, Sir", kam Picots rauhe Stimme aus dem Lautsprecher. „Wir bringen sie bereits in Kabinen unter. Admiral Gecko allerdings bestand darauf, hier in der Zentrale zu bleiben."
    Duprene scharrte nervös mit den Füßen. Noch sieben, höchstens acht Minuten. Wollte Tschato abwarten, bis die TRAMP zu einem feuerspeienden Metallberg wurde? „Gut, Dan", sagte Tschato ruhig. „Wir verschwinden jetzt aus dieser Gegend. Sofort in Linearflug übergehen."
    „Verstanden", erwiderte Picot. Tschato lächelte und schlüpfte aus dem Schutzanzug. Erst jetzt fiel dem Logiker auf, daß der Kommandant den toten Mausbiber nicht mit an Bord gebracht hatte. Er nahm an, daß ihn Tschato in den Raum gestoßen hatte. Wenn die Leiche aus dem Anziehungsfeld der beiden Schiffe entkommen konnte, hatte sie ein riesiges Grab gefunden. Dieser Gedanke ernüchterte Duprene. Er wußte, daß er nach wie vor der Gefahr ausgesetzt war, ein ähnliches Schicksal zu erleiden. Er befestigte den Helm seines Anzuges in dem dafür vorgesehenen Gestell und folgte Tschato zur Zentrale. Dort erwartete sie ein mürrischer Dan Picot, der mit gespreizten Händen vor einem auffällig uniformierten Mausbiber stand. Duprene nahm an, daß es sich bei dem Wesen um Admiral Gecko handelte. Er gestand sich ein, daß der Mausbiber nicht den Vorstellungen entsprach, die er bisher von einem Admiral besessen hatte. Als Tschato auf den Kommandosessel zuging, wandte sich das fette Wesen von Picot ab, der seine Erleichterung nicht verbarg. Tschato überblickte die Kontrollen, als Gecko neben ihm haltmachte. „Sind Sie der Kommandant dieses Schiffes?" fragte er

Weitere Kostenlose Bücher