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0192 - Die Kriegslist des Akonen

Titel: 0192 - Die Kriegslist des Akonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß die Suchschiffe alle Sauerstoffwelten absuchen würden. Die logische Folgerung war, daß die Beiboote der Terraner auf einer anderen Welt gelandet waren, um den Rückzug des akonischen Verbandes abzuwarten.
    Als Ablebur das Glashaus betrat, war der Morgen gerade angebrochen. Vor den Funkanlagen saß ein müder Akone und wartete auf Nachrichten aus dem Simban-System. Ablebur hustete, als eine Bö ihm Staub ins Gesicht trieb. Hastig schloß er den Eingang hinter sich. Die Klima- und Säuberungsanlage begann zu arbeiten. Geräuschlos entfernte sie den ingedrungenen Staub aus dem Arbeitszimmer. Der Mann, der die Nacht über Wache gehalten hatte, bewegte sich nicht. Ablebur sah endlich ein Ziel vor Augen, an dem er seinen aufgespeicherten Zorn abreagieren konnte. Offensichtlich war dieser Mann während der Ausübung seines Dienstes eingeschlafen. Leise ging Ablebur direkt hinter den Mann. „Wachen Sie auf, Lorter!" sagte er dann laut. Lorter regte sich nicht. Ablebur fiel auf, daß der Mann seltsam verkrampft im Sessel hockte. Eine böse Ahnung stieg in ihm auf.
    Er tippte gegen die Lehne des Sessels, zunächst leicht, dann immer fester. Da fiel Lorters Kopf nach vorn. Der drehbare Sessel schwang langsam, angetrieben von dieser Bewegung, zu Ablebur herum, Jetzt konnte der Befehlshaber Lorter von vorn sehen. Das Gesicht des Wächters war verzerrt. In den offenen Augen stand Panik geschrieben. Lorter war tot. Ablebur erstarrte. Alles in ihm drängte nach schneller Flucht, doch er zwang sich zum Stehenbleiben. Lorter war keines natürlichen Todes gestorben.
    Ablebur streckte die eine Hand aus und wollte über Lorters Körper tasten. Als er den Urnhang des Mannes berührte, zerfiel dieser zu Staub. Er löste sich einfach auf, wurde zu kleinen Ascheklumpen, die auf den Boden segelten. Die automatische Klimaanlage trat sofort in Tätigkeit und saugte alles, was von Lorters Kleidung noch übrig war, aus dem Raum. Wie hypnotisiert beobachtete Ablebur diesen Vorgang. Dann berührte er Lorter, darauf gefaßt, das gleiche Schauspiel noch einmal zu erleben. Doch Lorters Schulter bot festen Widerstand. Irgend etwas Unbegreifliches war innerhalb des Glashauses geschehen.
    Wieder hatte es einen Toten gegeben. Es schien, als sei mit Tan- Pertrecs Ende ein Fluch über diesen Raum gekommen.
    Die Gesichter der Toten zogen vor Ableburs geistigen Augen vorüber. Tan-Pertrec, der kleine Major, Daniel Gwendolyn, der dritte terranische Offizier und nun Lorter. Ablebur rief die Krankenstation an. „Schicken Sie einen Wagen zum Glashaus herüber", befahl er. „Einige Männer sollen mitkommen. Lassen Sie alles für eine Obduktion vorbereiten." Ablebur verbannte die Gedanken aus seinem Kopf, die ihm mystische Geschehnisse glaubhaft machen wollten. Für alles gab es eine vernünftige Erklärung. Auch für Lorters Tod. Auf der Krankenstation würden die Ärzte schnell herausfinden, woran der Wächter gestorben war.
    Seltsamerweise mußte Ablebur in diesem Augenblick an den Metys denken. Sollte zwischen dem verschwundenen Wesen und Lorters Ende ein Zusammenhang bestehen? War es keine Sinnestäuschung gewesen, als er, Ablebur, den Metys vor sich in der Luft gesehen hatte? Ablebur verließ das Glashaus. Er brachte es nicht fertig, allein dort zu bleiben. Auf der Terrasse, in unmittelbarer Nähe des Brunnens, ließ er sich nieder. Erst nachdem seine Mitarbeiter erschienen waren, kehrte er in das Glashaus zurück. Er sah die fassungslosen Mähner vor Lorters nackter Leiche stehen. „Er wird in wenigen Augenblicken abgeholt", sagte Ablebur ausdruckslos. Wie um seine Worte zu bestätigen, hielt vor dem Eingang ein Wagen. Vier Männer kamen herein. Sie hoben den Toten auf und trugen ihn hinaus.
    Ablebur starrte gedankenverloren hinter ihnen her. Danach erklärte er den anderen, was geschehen war. Er stellte fest, daß sie ihm nicht glaubten. Wahrscheinlich dachten sie, daß er Lorter getötet hatte. Doch das war Ablebur in diesem Augenblick gleichgültig. Er befahl den Männern, sich um ihre Arbeit zu kümmern. Widerwillig ließ er sich in dem Sessel nieder, in dem Lorter gestorben war. Er konzentrierte sich eine Weile, dann stellte er Funkkontakt zu Tenpas Schiff her. Tenpa erschien auf dem Bildschirm, ein müder, verbrauchter Mann, der überzeugt war, daß er einem Phantom nachjagte. „Ich habe versucht, Sie zu erreichen", sagte Tenpa. „Doch niemand schien im Glashaus zu sein."
    „Ja", sagte Ablebur. Er hielt es für sinnlos, Tenpa von Lorters

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