Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0192 - Die Kriegslist des Akonen

Titel: 0192 - Die Kriegslist des Akonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Obwohl er nahe genug war, schaltete er ebenfalls um. Vielleicht interessierte irgend jemand auch die Meinung Dan Picots, wer wollte das sagen? „Die Stimmung der Besatzung ist schlecht", sagte Rhodan, ohne stehenzubleiben. „Die überaus engen Verhältnisse in der Kaulquappe wirken sich nachteilig aus. Ich kann verstehen, wenn der eine oder andere Mann etwas sonderbar wird, doch in den letzten Stunden geschahen einige Zwischenfälle, die mir zu denken geben. Drei Männer wollten in Miß Abros Kabine - angeblich aus Versehen. In Wirklichkeit treibt sie das Verlangen, wenigstens einen Augenblick für sich allein in einem relativ großen Raum zu sein."
    „Jeder erhält in regelmäßigen Abständen einen Schutzanzug, Sir", sagte Tschato. „Die Männer können sich hier draußen austoben."
    „Gewiß, aber auch diese Abmachung führte inzwischen zu Streitigkeiten. Ein Teil der Besatzung wirft dem anderen vor, sich länger als genehmigt der Schutzanzüge bemächtigt zu haben. Wenn das so weitergeht, wird es bald zu Schlägereien kommen."
    „Ich glaube, daß Sie etwas zu pessimistisch sind, Sir. Ich kenne meine Männer. Sie haben anderen Gefahren gegenübergestanden als in einem kleinen Schiff unter solchen Verhältnissen zu leben." Recht hat er, dachte Picot.
    Rhodan sah Gespenster. „Die Haltung der Männer ist psychologisch erklärbar", sagte Rhodan. „Sie halten diese Verhältnisse unbewußt für unnötig. Sie glauben fest daran, daß sie den Akonen so oder so nicht entkommen können. Lieber würden sie kämpfend sterben, als noch länger diese unwürdigen Zustände zu ertragen. Ihr Unterbewußtsein faßt jede Minute auf dieser Welt als eine Schwächung ihres Kampfwillens auf. Und kämpfen müssen sie ihrer Meinung nach sowieso - früher oder später."
    „Versprechen wir ihnen doch Kampf - später", schlug Tschato vor. „Das wird nicht genügen. Wir müssen ihnen etwas geben, womit Sie sich beschäftigen können. Ihre Gedanken müssen auf andere Dinge gerichtet werden."
    „Was schlagen Sie vor, Sir?"
    „Wir erfinden einen Feind", sagte Rhodan. Jetzt geht's los, dachte Picot gereizt. Hatten sie nicht Feinde genug? „Wir erzählen ihnen, daß es auf dieser Welt Leben gibt", fuhr Rhodan fort. „Feindlich gesinntes Leben. Ich denke mir etwas aus. Dann brauchen wir nur einen Angriff zu inszenieren und die Besatzung hat, was sie sich wünscht."
    „Wie lange wird das anhalten, Sir?" fragte Tschato.
    „Zwei, vielleicht auch drei oder vier Tage", sagte Rhodan. „Wer weiß? Wenn die Männer feststellen, daß die Gefahr nicht groß ist, werden ihre Gedanken sich bald wieder mit den alten Problemen befassen. Aber wir gewinnen eine Frist.
    Vielleicht sind bis dahin die Akonen abgezogen."
    „Nun gut", murmelte Tschato ohne Überzeugung. „Wenn Sie glauben, daß es hilft, Sir."
    „Schalten Sie beide Ihre Funkanlagen wieder auf die allgemeine Welle", ordnete Rhodan an. „Dann fangen wir an, um Hilfe zu rufen. Wir sind nämlich gerade überfallen worden, von dunklen, schattenhaften Wesen, die sich aufblähen, bis sie die Größe eines Mannes erreicht haben."
    „Ich kann sie schon sehen", sagte Tschato grinsend. „Sie kommen von allen Seiten auf uns zu." Picot verzog das faltige Gesicht. Das war so richtig nach Tschatos Geschmack. Wenige Augenblicke später begannen sie gemeinsam zu schreien. Wie Verrückte hüpften sie im Ammoniakschnee herum. Picot fing die Sache an Spaß zu machen. Von allen Seiten kamen Männer auf sie zugerannt.
    Manche stürzten, so beeilten sie sich. Es schien, als hätten sie nur auf einen solchen Zwischenfall gewartet.
    Drei Tage und drei Nächte waren auf Usuth verstrichen. Unter der Einwirkung eines Schlafmittels hatte Ablebur die meiste Zeit davon schlafend verbracht. Jetzt kehrte er in seinen Palast aus Glas zurück, genau wissend, daß noch immer keine Nachricht aus dem Simban-System eingetroffen war. In einem solchen Fall hätte man ihn geweckt. Tenpas Schiffe hatten alle Sauerstoffplaneten des Simban-Systems abgesucht, ohne die geringste Spur der terranischen Flüchtlinge zu entdecken.
    Ablebur begann zu befürchten, daß die Terraner es gewagt hatten, mit einem oder mehreren Kleinstschiffen zum Zentrum der Galaxis vorzustoßen. Ein solch tollkühnes Unternehmen war den Männern aus dem Solarsystem durchaus zuzutrauen.
    Doch Ablebur gab noch nicht auf. Er wollte alles versuchen.
    Wenn der Gegner sich tatsächlich im Simban-System verkrochen hatte, mußte er damit gerechnet haben,

Weitere Kostenlose Bücher