Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0192 - Die Todessekte

0192 - Die Todessekte

Titel: 0192 - Die Todessekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhart Hartsch
Vom Netzwerk:
Schrei ertönte aus der Mitte der Spirale, die sich plötzlich blitzschnell zu einem Fünfzack geformt hatten.
    Wie Sternschnuppen rieselten die Lichterscheinungen zu Boden, glühten kurz nach und waren verschwunden, während sich ein bestialischer Gestank verbreitete.
    Sofort erwachte Nicole aus ihrer Trance und fiel Zamorra schluchzend um den Hals. Er strich ihr über das Haar, während er leise tröstende Worte murmelte.
    Der Leutnant faßte sich als erster.
    Er rieb sich die Augen und meinte: »Habt ihr das auch gesehen?«
    Die schreckensbleichen Polizisten, noch immer im Kombatanschlag, nickten synchron und ihre Hände umklammerten die nutzlosen Revolver.
    »Das glaubt mir niemand«, stöhnte der Offizier.
    Zamorra selbst war ein wenig verwirrt.
    Über den Schrei des Entsetzens, der sich wie der Todesschrei eines Menschen angehört hatte?
    Sato, der mittlerweile durch seine Bewacher nicht mehr am Gehen gehindert wurde, kam und klärte das Rätsel auf.
    »Die Mitglieder des Inneren Zirkels, die Meister der Schwarzen Magie sind, formen jenen Fünfzack bei ihren rituellen Beschwörungen und schaffen und leiten den Yashi-Dämon, der ihre Feinde vernichten soll. Trifft aber der Yashi-Dämon auf einen Stärkeren und wird gebannt, ist es, als ob die ganze Energie mit einem Schlag zurückströmt. Einer aus der Runde erleidet dabei den Psi-Schock und stirbt. Das ist der Einsatz: das Leben jedes Einzelnen.«
    »Dadurch könnten wir wieder Kontakt zu dieser Verbrecherbande bekommen. Wir suchen die Leiche«, schlug Zamorra vor.
    Er trug noch immer Handschellen.
    Sato schüttelte den Kopf.
    »Ich denke, die Gangster haben eine Möglichkeit geschaffen, die sterblichen Überreste zu vernichten.«
    »Und die Seele hat der Teufel, wie?« Der Leutnant grinste schon wieder. »Soll ich euch sagen, was das war? Eine teuflisch geschickte Show, vorbereitet von dieser Dame da. Sie selbst hat Täter und Opfer gespielt. Vielleicht finden wir einen Diavorführer in ihrer Handtasche, wie?«
    Nicole schaute den Leutnant an, als sei er übergeschnappt.
    Zamorra beruhigte sie.
    »Wenn er wirklich ernstnehmen müßte, was er eben selbst erlebt hat, würde er überschnappen. Laß ihn nur, er kann nichts dafür. Viele sind wie er, viel zu grobschlächtig, um zu begreifen, was sie erleben. Da hilft keine Überredungskunst. Sie schaffen es allein oder niemals.«
    Sato nickte betrübt.
    Selbst in seiner eigenen Sekte gab es nur eine Handvoll Nichirenmönche, die ermessen konnten, was er in jahrelanger Kleinarbeit ans Tageslicht gebracht und über den Dämonenkult zusammengetragen hatte.
    »Nun, um nicht völlig durchzudrehen, bleibe ich bei meiner beschlossenen Marschroute«, entschied der Leutnant.
    Er schaute Zamorra an.
    »Da ich offenbar mit modernen Waffen nichts ausrichten kann, werde ich mir für den Fall aller Fälle Ihr Amulett ausborgen.«
    Zamorra schüttelte entschieden den Kopf.
    »Die Kraft des Amuletts würde sie zerbrechen. Nicht jeder kann die magische Energie, die es ausstrahlt, selbst vertragen. Es richtet sich durchaus gegen den Feind und den Unberufenen selbst, der es benutzt.«
    Der Leutnant dachte nach.
    Lange betrachtete er die Spitzen seiner polierten braunen Reitstiefel, ehe er sich einen Ruck gab und grinsend nickte. »Nun gut, Sie haben es geschafft. Sie haben sich unentbehrlich gemacht. Ich nehme Sie und den Mönch mit. Ihre Freundin und Mr. Fleming bleiben im Hotel und stehen unter Hausarrest. Sie werden nicht den Versuch machen, zu fliehen, Monsieur Zamorra?«
    Der Professor verneinte ernst.
    »Es ist nicht meine Art, vor einem Problem zu fliehen. Ich bin nicht zu meinem Vergnügen hier. Eine Bande Dämonendiener hat sich menschlicher Seelenenergie bedient, die bei skrupelloser Anwendung die Pforten der Hölle aufstößt. Diesen Blasierten muß das Handwerk gelegt werden. Ich stehe zur Verfügung.«
    »Dann ziehen wir ja beide am gleichen Strang«, bemerkte der Leutnant trocken. »Sie setzen auf Ihren Gaul und ich hoffe bei Gott, daß alles eine natürliche Erklärung findet.«
    Sato verbeugte sich stumm.
    »Gehen wir«, befahl der Leutnant.
    Er orderte zwei Dienstwagen, von denen einer zum Hotel fahren sollte, um Nicole zu Bill in relative Sicherheit zu bringen.
    Der Leutnant und seine Begleiter fuhren eigenen Kurs…
    ***
    Ozaki hatte klar erkannt, daß dieser Kampf der härteste sein würde in der unheilvollen Geschichte der Sekte. Aber wenn er Zamorra besiegte, standen alle Türen offen, und Experimente konnten

Weitere Kostenlose Bücher