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0192 - Die Todessekte

0192 - Die Todessekte

Titel: 0192 - Die Todessekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhart Hartsch
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entwickelten überirdische Kräfte und bewiesen Nehmerqualitäten, die ans Wunderbare grenzten.
    »Leutnant, das hat doch keinen Zweck!« mischte sich Zamorra ein, der bislang ruhig abseits gestanden hat. »Den Burschen geht es um die Kultgegenstände, die in der Bude liegen. Sehen Sie - da wird gerade alles in Sicherheit gebracht.«
    Er wies auf zwei Gestalten, die gebückt gingen unter der Last, die sie in zusammengefaltete Tischtücher gestopft und über die Schulter geworfen hatten. Die beiden entfernten sich entsprechend langsam über die Dächer, während ihre Komplizen die Polizei beschäftigten.
    »Stehenbleiben!«, schrie Mitara und riß den Revolver aus der Koppel.
    Er schoß zweimal, verfehlte aber und mußte fluchend zulassen, daß die Kerle untertauchten. Denn zwei Polizisten, die er hinterhersetzte, kamen ziemlich erschöpft und böse zugerichtet zurück und berichteten von allerlei Spukgestalten, die ihnen zugesetzt hätten.
    Mitara konzentrierte sich auf das Naheliegendste und bildete einen Stoßtrupp, der aus ihm und zwei zuverlässigen, erfahrenen Beamten bestand. Er wollte unbedingt einen Gefangenen machen und ihn im Präsidium vorzeigen.
    Zamorra ließ den Mann gewähren, weil er keinen Streit gebrauchen konnte. Und noch war der Professor auf die Hilfe der japanischen Polizei angewiesen.
    Mitara rückte mit seinen Mannen vor und stürzte sich ins Getümmel, nachdem seine Leute ihm die Möglichkeit dazu geboten hatten, indem sie eine Gasse freimachten und ihn blitzschnell passieren ließen.
    Mitara stürzte sich auf einen schmächtigen Burschen, warf ihn zu Boden und legte ihm Handschellen an, ehe er in die Luft geschleudert wurde wie eine Feder.
    Der Winzling aber spannte mit wutverzerrtem Gesicht seine Muskeln, und niemand konnte erklären, wie er es fertigbrachte - aber er sprengte mühelos die Ketten.
    Ohne eine Miene zu verziehen, stürzte sich der Bursche wieder ins Gefecht und schien durch nichts aufzuhalten. Ein Polizist, der ihn mit dem durchsichtigen Schild abdrängen wollte, stand plötzlich ohne Schutz da. Mit der bloßen Faust hatte der Angreifer das Plexiglas durchtrümmert.
    Darauf wandten sich die Uniformierten zur Flucht, und Mitara, um sich eine Niederlage zu ersparen, blies zum Rückzug.
    Die Bande, die inzwischen viele Zuschauer angelockt hatte und Beifall erhielt, verzichtete auf eine Verfolgung.
    Stumm zogen sich die Anhänger des Yashi-Kultes zurück.
    »Sehen Sie!«, sagte Zamorra, als sie wieder glücklich im Wagen saßen, und deutete auf die schmale Gasse, die sie eben verlassen hatten.
    Der Versammlungsort der Sekte stand plötzlich in hellen Flammen.
    Jemand hatte Feuer gelegt, um alle Spuren zu verwischen.
    »Ich fürchte, dies war der erste und letzte Tempel, den wir entdeckt haben. In Zukunft geht diese Brut in die Katakomben«, erklärte der Professor, während sich die Menge schreiend zerstreute und zu löschen versuchte. In den leichtgebauten Vierteln der Hauptstadt kannten die Bewohner kein größeres Unglück als eine Feuersbrunst. Sie hatten eine panische Angst vor den Flammen, die in früheren Zeiten ganze Stadtteile in Schutt und Asche gelegt hatten.
    Irgend jemand hatte die Feuerwehr alarmiert, die in Rekordzeit mit mehreren Löschzügen eintraf und sich an die Arbeit machte.
    Drei C-Rohre richteten sich auf die Kultstätte und schickten Tonnen von Wasser in die auflodemde Glut, aber die Flammen scherten sich nicht darum. Verwirrt arbeiteten die Feuerwehrleute wie gewohnt, ohne etwas auszurichten. Gegen diesen Brand gab es kein Mittel. Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder, aber glücklicherweise sprang auch kein Funke über. Die benachbarten Bauten blieben unbehelligt .
    »So etwas habe ich noch nicht gesehen«, staunte der Leutnant.
    »Im Laufe unserer Zusammenarbeit werden Sie sich an mehr gewöhnen müssen«, prophezeite der Professor und schmiedete einen neuen Plan.
    »Wir haben Ihr Rezept ausprobiert und die Bande versucht, an der Basis zu bekämpfen. Jetzt schlage ich vor, den Kopf der Schlange zu zertreten. Ich spreche von Ozaki, auf den mehr als nur der Schatten eines Verdachtes fällt, nicht wahr?«
    »Da gebe ich Ihnen recht, muß Sie aber warnen. Ozaki ist einflußreich und hat überall Gönner. Wir müssen sehr vorsichtig vorgehen.«
    Mitara nahm das Mikro entgegen, das ihm der Fahrer reichte und meldete sich. Auch Zamorra konnte die Nachricht hören, die über das Funkgerät zu ihnen kam. Er vernahm die merkwürdige Geschichte von

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