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0192 - Die Todessekte

0192 - Die Todessekte

Titel: 0192 - Die Todessekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhart Hartsch
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Muharas Auftauchen. Und der Leutnant schien begeistert.
    »In Zukunft ist wieder der Inspektor zuständig«, freute sich Mitara. »Wir fahren am besen gleich zurück ins Hauptquartier.«
    Zamorra nickte.
    Er schob die Hand in die Tasche, während die Kolonne sich in Bewegung setzte, wendete und die Rückkehr zum Hauptqaurtier einleitete. Seine Finger berührten das Amulett.
    Zamorra spürte die milde Wärme seines Talismans und holte ihn heraus, weil er sich auf dieses Anzeichen blind verlassen konnte.
    Wie eine Kompaßnadel fuhr seine Hand herum, spielte sich auf eine bestimmte Richtung ein und folgte einem unscheinbaren jungen Mann, der als harmloser Passant unter den Gästen des Vergnügungsviertels herumlief und nicht einmal einen Blick herüberwarf.
    Mitara machte große Augen und fragte, was das zu bedeuten habe.
    »Wahrscheinlich ist der Knabe ein Mitglied der Geheimgesellschaft und trägt das Stigma des Bösen. Seine ausgesprochen schlechte Ausstrahlung aktiviert mein Amulett«, erklärte Zamorra leise.
    Mitara wollte sofort mit Brachialgewalt vorgehen, aber sein Gast machte ihm klar, daß das nur eine neue Schlachte entbrennen lassen würde. Er ziehe es vor, allein zu operieren.
    Der Leutnant schien einverstanden.
    Zamorra stieg aus und folgte dem Burschen im Hawaiihemd.
    Der Professor trieb im Strom der Passanten, die er fast ausnahmslos um Haupteslänge überragte, soweit es sich um Einheimische handelte.
    Langsam schob er sich näher, die Hand um das Amulett geschlossen, das ihm Schutz und Kraft verlieh, bis er deutlich den kleinen blauen Fünfzack im Nacken des Verfolgten sah.
    Blitzschnell schob sich Zamorra näher, tippte dem Überraschten auf die Schulter und hielt ihm das Amulett vor die weit aufgerissenen Augen.
    Der Sektierer schrie auf, als empfinde er körperlichen Schmerz und fiel auf die Knie.
    Neugierige liefen zusammen.
    Der Unglückliche aber löste sich vor aller Augen in einen Berg grauweißen Puders auf, den der Wind mitnahm und auf dem Straßenpflaster verteilte.
    Soweit die japanische Presse von dem Vorfall erfuhr, brachte sie sehr widersprüchliche Meldungen von Augenzeugenberichten. Aber niemand erkannte die volle Wahrheit.
    Die meisten reagierten wie jener elegant gekleidete Herr, der wohl seinen Hund spazierengeführt und zufällig den Zwischenfall bemerkt hatte. Er blieb stehen und sagte mit sichtlichem Vergnügen: »Ein ausgezeichneter Trick, mein Herr. Wann und wo treten Sie auf! Meine Frau und ich sind begeisterte Anhänger der Illusionskunst und versäumen keinen Auftritt eines auch nur einigermaßen befähigten Zauberkünstlers. Ich möchte sofort Karten haben.«
    Zamorra seufzte tief, schüttelte bedauernd den Kopf und wandte sich zum Gehen.
    Der hartnäckige Fan lief ihm nach und meinte vorwurfsvoll: »Das ist aber eine sehr schlechte Reklame, wenn Sie erst eine Probe Ihres Könnens geben und dann nicht einmal verraten wollen, wo Sie im Augenblick engagiert sind.«
    Der Mann blieb stehen, weil Zamorra in den Polizeiwagen stieg.
    »Gehen Sie!« sagte Leutnant Mitara barsch und schien sichtlich am Ende seiner Nervenkraft.
    »Fahren wir!« bat Zamorra.
    Er ahnte, welch schweren und mühsamen Weg er noch vor sich hatte. Diese Sekte stellte alles in den Schatten, was er bislang erlebt hatte.
    »Und ich erwische doch noch einen der Burschen. Den werde ich dann ausquetschen wie eine Zitrone«, gelobte der Uniformierte.
    »Oder Muhara erledigt das für Sie«, erinnerte Zamorra.
    »Schade, fast bereue ich es, jetzt ausgebootet zu werden. Ich beginne gerade, mich für diesen Fall zu erwärmen, jetzt, wo ich weiß, daß Sie eine unfehlbare Waffe gegen, diese Burschen besitzen«, sagte Mitara und nickte dem Fahrer zu, der übertrieben schnell anfuhr und froh schien, diesen Einsatz beendigt zu haben…
    ***
    Äußerlich schien Muhara der alte, aber irgend etwas war geschehen, was ihn so beeinflußt hatte, daß er zu seinem ungezwungenen Verhältnis zur Wirklichkeit nicht mehr zurückfand. Er bewies in seinem ersten Gespräch mit Zamorra, daß er jetzt nicht nur an okkulte Dinge glaubte, sondern sie auch fürchtete, soweit es sich um Schwarze Magie handelte. Er mochte überhaupt nichts mehr ausschließen.
    »Ich weiß nicht, ob es richtig ist, Ozaki auf den Pelz zu rücken«, gab er zu bedenken, als der Professor versuchte, ihn für den neuen Schlachtplan zu begeistern. »Welche Beweise werden wir schon finden? Ozaki müßte ein Narr sein, wenn er sich verplappert.«
    »Das erwarte ich

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