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0192 - Hotel zur dritten Hölle

0192 - Hotel zur dritten Hölle

Titel: 0192 - Hotel zur dritten Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war. Normalerweise hätte er groß und breit den Grund der Reise erklären müssen. Er tat dies mit zwei Sätzen und wies auf die Gefahr hin, die sich in dem Hotel zusammen braute.
    »Dann fahren Sie in Gottes Namen«, hatte man ihm gesagt.
    Zwischen Bad Nauheim und Bad Schwalbach sollte das Hotel liegen.
    Irgendwo im Wald. Will Mallmann hatte deshalb eine genaue Karte mitgenommen, denn als er von der Bundesstraße abfuhr, da wurde es verflixt einsam.
    Herrlich die sanften Hänge des Taunus. Blätter hingen nur noch kraftlos an den Zweigen oder Ästen. Dafür jedoch zeigten sie sich in einer bunten Vielfalt, wie eben nur im Herbst. Vom hellen Gelb bis zum Braun und tiefen Violett war praktisch alles vertreten. Ein Wetter für Naturfreunde.
    Ein etwas blasser blauer Himmel, an dem eine bleiche Sonne stand.
    Letzte Dunstschwaden in den Tälern, die wie fein gesponnen über den Rasenflächen schwebten.
    Zahlreiche Wanderer waren unterwegs. Wenn Will Mallmann sie überholte, schickten sie ihm oft böse Blicke nach.
    Um den genauen Weg zu erkunden, hatte er sich mit dem Revierförster verabredet. Zu seinem Haus führte auch eine schmale Straße. Sie war asphaltiert, zerteilte einen herbstlich bunten Wald und endete auf dem Platz vor dem Haus.
    Ein Bilderbuch-Wohnsitz. Direkt am Waldrand, wo sich Rehe, Füchse und Hasen gute Nacht sagen.
    Als der Manta mit dem Kommissar anrollte, rannte ein Dackel kläffend aus der offenen Haustür und blieb neben einem grünen Range Rover stehen, wobei er den Opel mißtrauisch beäugte.
    Will schaltete den Motor aus, löste seinen Sicherheitsgurt und öffnete den Wagenschlag. Als dieser zurück schwang, sprang auch der Dackel zur Seite. Er kläffte wieder.
    Das Gebell alarmierte den Förster. Seine Gestalt erschien in der offenen Tür.
    Mallmann winkte, als er die Tür wieder ins Schloß drückte. Der Förster verstand das Zeichen und kam näher. »Sie sind sicherlich Kommissar Mallmann?«
    »Genau.«
    »Mein Name ist Parg. Gerd Parg. Kommen Sie ins Haus, Herr Kommissar.« Und zu dem Dackel gewandt sagte er: »Du bist ruhig, mein Lieber!«
    Der Hund schwieg auch. Er trottete neben den beiden Männern her, wobei er den Kommissar nicht aus den Augen ließ.
    Es war das typische Heim eines Försters. Viel Holz in der Diele.
    Geweihe und Trophäen an den Wänden. Ein Schrank, in dem Gewehre standen.
    Der Förster führte Mallmann nach links. Die Tür zu seinem Büro stand offen. Das hätte auch der Raum eines Steuerberaters sein können, denn waidmännisch sah es hier nicht aus. Nüchtern, kalt wirkend, so präsentierte sich der Raum. Möbel aus hellem Holz. Zwei Besucherstühle, Grafiken an den Wänden.
    Will Mallmann wurde gebeten, Platz zu nehmen, was er auch tat. Ein Kaffeeautomat gluckerte, und Mallmann sagte nicht nein, als Parg ihm eine Tasse anbot.
    »Wissen Sie, meine Frau ist nach Frankfurt gefahren. Da muß ich mich um das Haus kümmern.«
    »Natürlich.«
    Der Förster schenkte ein. »Sind Sie denn gut durchgekommen?«
    »Ja. Warum nicht?«
    »Im Moment wird um Frankfurt herum viel protestiert. Sie wissen ja, der Ausbau des Flughafens. Ich weiß nicht, wie Sie darüber denken, Herr Kommissar, aber ich als Ökologe kann über soviel staatliche Sturheit, gepaart mit Geschäftsinteressen der Industrie, nur den Kopf schütteln.«
    »Wir liegen auf einer Wellenlänge.«
    »Danke.«
    Der Förster nahm ebenfalls Platz und trank einen Schluck. Genau wie der Kommissar.
    »Sie sind natürlich nicht hergekommen, um mit mir über den Flughafen zu diskutieren. Es geht um das Hotel, wie Sie in einem Telefongespräch schon andeuteten.«
    »Sehr richtig.«
    Der Förster legte seine Stirn in Falten. Er war ein Mann in den besten Jahren, hatte braunes Haar und einen gepflegten Bart, der wie ein Kreis den Mund umwuchs. Er trug grüne Kleidung, und seine Hände sahen aus, als könnten sie auch zupacken.
    »Dieses Hotel hat so seine Tücken. Ich wußte davon, daß damals ein Film gedreht werden sollte, hatte mein Veto eingelegt, weil ich die Natur nicht aufrütteln wollte. Es nützte nichts. Ich bekam von oben Druck, und das Filmteam stürmte in den Wald. Allerdings war ich angenehm enttäuscht. Die Dreharbeiten waren schnell beendet. Das Team schien nicht gerade mit Geld gesegnet zu sein. Das sagte mir auch der Regisseur, mit dem ich sprach.«
    »Haben Sie bei den Dreharbeiten mal zugesehen, Herr Parg?« wollte Will wissen.
    »Nein. Das hatten die auch nicht so gern. Die machten ein regelrechtes

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