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0192 - Hotel zur dritten Hölle

0192 - Hotel zur dritten Hölle

Titel: 0192 - Hotel zur dritten Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erfunden wäre.
    Dieses Hotel zur dritten Hölle sollte angeblich existieren. Allerdings sagte man nicht, wo, aber irgendwo in Europa.
    Der Film war gut. Jane und ich merkten, warum er so einen Erfolg aufweisen konnte. Da stimmte jedes Detail. Die Schauspieler machten mit, und die Szenen sahen so aus, als wären sie echt. Ebenso wie die Angst. Natürlich hatte man auch zu Tricks gegriffen. Wenn es besonders spannend wurde, liefen die Bilder im Zeitlupentempo ab. Es waren keine Stars, die die Hauptrolle spielten, sondern junge Nachwuchsleute, und die gesamte Handlung konzentrierte sich auf eine Nacht in dem Hotel zur dritten Hölle. Gäste, die sich dort versammelt hatten, wurden getötet und einem Dämon geopfert, denn unter dem Hotel lag ein schrecklicher Folterkeller.
    Die Szenen dort hätte man sich zum Teil sparen können, denn sie waren sehr grausam.
    Und sie wirkten verdammt echt. So echt, wie ich sie eigentlich noch nie gesehen hatte.
    Ich erinnerte mich an einen Fall, als Shao, Suko und ich im Kino waren und ein Film gezeigt wurde, der einen dämonischen Einschlag besaß.
    Denn Shao wurde dort entführt. Man zog sie in die Leinwand hinein, die gleichzeitig das Tor zu einer anderen Dimension bildete. [3]
    Die Hauptrolle spielte ein Skelett, das eine weite Kutte trug und von sich behauptete, ein Günstling des Teufels zu sein. Es holte sich vor allen Dingen junge Mädchen, die von gewissenlosen Schurken in dieses Hotel gelockt worden waren.
    Plötzlich zuckte ich zusammen, weil mich die Szene auf der Leinwand regelrecht anmachte.
    Ich sah ein blondhaariges Mädchen aus einem Wagen steigen, dessen Bild ich kannte.
    Aber nicht aus der Zeitung oder irgendeinem Starmagazin, sondern von unserer Vermißtenkartei her.
    Interpol hatte damals ein Fernschreiben geschickt. Es war vielleicht sechs Wochen her, und das Mädchen stammte nicht aus England, sondern vom Festland. Leider wußte ich nicht mehr den Namen und das Land, woher es kam, aber es war doch seltsam, daß ich es in diesem Film wiedersah.
    Gab es da Zusammenhänge?
    Ich bekam den Rest des Streifens zwar mit, aber meine Gedanken bewegten sich schon wieder um diese Vermißte. Da stimmte einiges nicht. Vom langen Sitzen wurde man ganz steif, auch spürte ich wieder das Ziehen der Wunde an meinem linken Oberschenkel, und ich versuchte, meine Beine auszustrecken, was allerdings kaum gelang.
    Als der Film schließlich beendet war, gab es keine Überlebenden. Das Skelett hatte gesiegt. Ein letztes Bild erschien. Es zeigte den Knochenmann in Großaufnahme, und er stieß ein triumphierendes Lachen aus.
    Die Zuschauer klatschten, so begeistert waren sie. Ich blieb einen Moment nachdenklich sitzen, während schon das Licht anging.
    »Was hast du?« fragte Jane.
    »Ach, nichts.«
    »Das kannst du mir nicht erzählen. Ich habe dich oft beobachtet. Du beschäftigst dich doch mit irgend etwas.«
    »Das stimmt.«
    »Und?«
    »Sage ich dir später.«
    »Wie du willst.«
    Wir konnten nicht länger die Reihe blockieren und standen auf. Lady Sarah Goldwyn war von zahlreichen Jugendlichen umkreist. Alle wollten wissen, wie ihr der Film gefallen hatte, und sie gab auch ihre Kommentare ab.
    »Gut gemacht, aber geschmacklos«, so lautete der Tenor.
    Da hatte sie genau den Nagel auf den Kopf getroffen, die gute Lady Sarah.
    Viele wollten sie einladen. Man drängte sie, in irgendein Jugendzentrum zu kommen oder dem Clubhaus einen Besuch abzustatten. Lady Sarah versprach es, und man einigte sich auf einen Termin. Ich fand es toll, wie sie sich zwischen den Jugendlichen bewegte.
    Es war schwer, die Jugendlichen loszuwerden. Schließlich gelang es uns gemeinsam, denn wir hatten ja einen Tisch reservieren lassen. Der Wirt freute sich, als er uns sah. Jane kannte er und begrüßte sie mit Handkuß. Auch Lady Sarah blieb nicht davon verschont. Ich hielt ihm meine Hand erst gar nicht hin.
    Natürlich sprachen wir über den Film, und Jane erinnerte mich wieder an mein Benehmen.
    »Hat Ihnen der Streifen nicht gefallen?« erkundigte sich Lady Sarah.
    »Doch, schon..«
    »Aber?«
    Wir ließen uns erst die Vorspeisen servieren. Ich nahm nur eine Suppe. Mrs. Goldwyn hatte sich für Froschschenkel entschieden, Jane Collins für Schnecken.
    »Ihr erinnert euch an das blonde Mädchen, das ziemlich zum Schluß des Films aufgetaucht ist?«
    Beide nickten.
    »Da genau liegt das Problem. Ich kenne die Kleine, komme allerdings nicht auf ihren Namen. Ich habe sie jedoch nicht in irgendeinem anderen Film

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