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0192 - Vorm Sterben einen Drink

0192 - Vorm Sterben einen Drink

Titel: 0192 - Vorm Sterben einen Drink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vorm Sterben einen Drink
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Straße aufwecken durch die verdammte Huperei? Es ist ausgemacht, daß ihr die Straße im Auge behaltet, damit ihr die Lichtsignale sehen könnt!«
    Die beiden Angesprochenen murmelten schuldbewußt einige Auskünfte und wichen dem heiklen Thema sofort danach aus, indem sie erklärten, daß der Chef noch nicht da sei und der Ankömmling warten solle.
    »Jetzt verstehe ich auch eure Bummelei!« knurrte der Mann aus dem Fairlane wütend. »Wenn der Boß nicht da ist, habt ihr’s natürlich nicht nötig, eure Arbeit zu tun! Ich werd’s euch zeigen, ihr Halunken!«
    Unaufhörlich Beschimpfungen vor sich hinmurmelnd, verschwand er mit den beiden im Hause, während der Fairlane wieder abfuhr und weiter oben parkte.
    Phil zog sich wieder hinter die Mauer zurück, um die Dinge abzuwarten, die vielleicht noch kamen.
    Innerhalb von knapp 20 Minuten fuhren noch vier Wagen vor. Aus jedem stieg jeweils ein Mann aus, der sich ins Innere des Hauses begab, nachdem er von den beiden Torhütern auf sein Lichtzeichen hin eingelassen worden war.
    Kein Auto brauchte mehr zu hupen, denn die beiden Wächter schienen jetzt die Straße unablässig im Auge zu behalten. Jedenfalls erschienen sie bei jedem späteren Wagen sofort nach dem ersten Lichtzeichen.
    Nach dem letzten Fahrzeug wartete Phil noch ungefähr eine Viertelstunde. Als kein Wagen mehr kam, schlich er an der Hecke zurück nach hinten. Er erschrak, als er mich nicht fand. Eine Weile lauschte er, aber es war totenstill ringsum.
    Phil rieb sich die klammen Finger und überlegte. Nach vorn konnte ich nicht verschwunden sein, denn da hatte er ja die ganze Zeit hinter der Mauer gelegen und hätte mich sehen müssen. Nach hinten gab es kein Fortkommen, denn da war der Fluß. Blieb nur eine der beiden Seiten!
    Er schlich dicht am Drahtzaun hinüber nach links, wo das auf der anderen Seite angrenzende Grundstück lag. Leise rief er meinen Namen.
    Aber auch hier herrschte vollkommene Stille. Kein Laut durchdrang die Nacht.
    Phil schlich wieder zurück bis zu der Hecke, die die Grenze zwischen Renners und Meelsons Grundstück bildete. Es gab eigentlich nur noch die Möglichkeit, daß ich zu Meelson gegangen war. Aber wie hatte ich das bewerkstelligt? Die Hecke war zu dicht, als daß man sie an irgendeiner Stelle hätte durchbrechen können.
    Ratlos machte sich Phil an eine gründliche Untersuchung der Hecke. Schrittweise schlich er an ihr entlang und suchte eine Stelle, wo man sich vielleicht doch hindurchzwängen konnte. Und er hatte Glück. Dicht über dem Boden fand er eine Lücke im dichten Wurzel werk, die gerade so breit war, daß sich ein Mann hindurcharbeiten konnte, wenn er sich sehr schmal machte und nicht auf ein paar Kratzer im Gesicht und an den Händen achtete.
    Und so riskierte es Phil eben. Er hatte höllisch zu tun, um hindurchzukommen, aber es gelang ihm. Das Haus lag von der Hecke noch gute zehn Schritte entfernt. Phil überwand dieses Stück wie ein Indianer. Wie eine Schlange wand er sich über den Rasen bis zur Hauswand hin.
    Auf der Giebelseite von Meelsons Haus gab es keine Fenster. Da Phil nicht wußte, ob die beiden Torhüter sich nicht vielleicht im Vorgarten aufhielten, wandte er sich zuerst nach hinten.
    Als er die Hausecke erreicht hatte, hörte er leises Stimmengewirr, das aus dem Hause zu kommen schien. Er verhielt einen Augenblick und suchte die Dunkelheit zu durchdringen. Unklar nahm er die Umrisse einiger Büsche, Sträucher und Bäume wahr. Sonst schien sich niemand weiter im Garten aufzuhalten außer ihm selbst. Er kroch dicht an der Hauswand weiter, bis er das erste Fenster erreicht hatte.
    Vorsichtig richtete er sich auf und entdeckte, daß die Vorhänge hinter dem Fenster zugezogen waren. Aber links oben war ein Lüftungsfenster aufgestellt, und wenn man sehr genau hinhörte, konnte man verstehen, was in dem Raum gesprochen wurde. Phil spitzte die Ohren, während er sich eng an die Hauswand preßte. »… sagen, daß sich das Geschäft gut entwickelt«, brummte eine tiefe Baßstimme. »Der Boß hat durchaus den richtigen Riecher gehabt. Aber die Lieferungen müssen natürlich regelmäßiger kommen!«
    »Sehr wahr!« pflichtete ein anderer bei. »Es darf einfach nicht Vorkommen, daß die Ware ausgeht! Lieber eine Woche lang auf hundert Briefchen sitzen, bis man sie los ist, als einmal einen Kunden nicht bedienen zu können!«
    Phil geriet in Versuchung, einen Pfiff auszustoßen. Briefchen! Das mußte bedeuten, daß mit Kokain gehandelt wurde. Nur

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