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0192 - Vorm Sterben einen Drink

0192 - Vorm Sterben einen Drink

Titel: 0192 - Vorm Sterben einen Drink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vorm Sterben einen Drink
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ohne daß ein einziger Schuß gefallen wäre, einkassiert hatten, schickte Phil sie unter Bewachung zurück zu dem Platz, wo die Kollegen ihre Wagen geparkt hatten. Da Phil die Örtlichkeit kannte, verteilte er selbst die Männer.
    Alles in allem mochte es vielleicht zehn Minuten gedauert haben, bis alle G-men ihre befohlene Position eingenommen hatten. Jetzt warteten sie nur noch auf das Zeichen zum Angriff.
    Aber die Zeit verging, ohne daß ein Zeichen kam. Nachdem sie bereits eine Viertelstunde vergebens gewartet hatten, rollte ein schwerer Wagen langsam durch die Straße. Er hielt an. Ein Mann stieg aus. Es war Rogerty, wie Phil im Licht einer Straßenlaterne erkennen konnte.
    Er pfiff leise. Rogerty stutzte und kam zögernd heran.
    Beide Hände hatte er bis fast zu den Ellenbogen in die Taschen seines wetterfesten Mantels geschoben. Wahrscheinlich hielt er dort auch noch eine Schußwaffe schußbereit.
    »Wir sind es, Rogerty«, rief Phil leise, als der Lieutenant noch ungefähr zehn Schritte entfernt war.
    Der Detektiv vom Büro der Mordkommission kam endlich heran. Er begrüßte Hail und die anderen. Phil erklärte ihm kurz die Lage. Rogerty hörte aufmerksam zu.
    »Ich möchte gern mal die Rückseite in Augenschein nehmen«, sagte er dann. »Wenn Sie nichts dagegen haben, Decker. Mich interessiert der Kahn. Vor ein paar Wochen ist nämlich, wie ich zufällig weiß, weil mein Schwager bei der Flußpolizei ist, auf dem Hudson ein Motorboot gestoppt worden, das dann im letzten Augenblick doch wieder entkam. Möchte wissen, ob der Kahn was mit Meelson zu tun hat.«
    »Sobald wir Meelson erst einmal haben, können wir ihn ja fragen«, meinte Phil. »Aber ein Motorboot war es nicht, was von Meelsons Grundstück aus hinaus auf den Hudson furh. Das war ein ganz gewöhnliches Ruderboot.«
    Zusammen mit Hails schlichen Phil und Rogerty auf Renners Grundstück. Sie hielten sich in der Nähe jener Lücke in der Hecke auf, durch die ich gekrochen war, nachdem Phil sie entdeckt hatte.
    Schweigend standen sie im Schatten der dichten Hecke und warteten.
    Langsam verging die Zeit. Phil sah oft auf die Uhr. Keiner sprach ein Wort. Aber es war ihnen allen, als hänge auf einmal eine Art elektrische Spannung in der Luft.
    ***
    »Hallo, Meelson!« sagte ich.
    Er kam langsam heran, während die anderen zurückwichen. Drei Schritte von meinem Sessel entfernt blieb er stehen.
    Seine ausdruckslosen Augen fixierten mich scharf. »Was tun Sie hier, G-man?« fragte er in seiner fast unhörbaren Art.
    »Ich wollte Ihnen ein bißchen auf die Finger sehen«, erwiderte ich achselzuckend. »Die Geschichte mit dem Nachbargarten, den sie unbedingt haben wollen, Meelson geht mir nicht aus dem Kopf.«
    Er nickte schwach.
    »Ich dachte mir’s, daß Sie darauf kommen würden. Sie haben die richtige Nase, damit kann durchaus nicht jeder aufwarten. Wie viele Leute haben Sie draußen?« Ich hob die Schultern.
    »Natürlich könnte ich Ihnen jetzt was vormachen, Meelson. Aber das hat doch keinen Zweck. Sie brauchten nur nachsehen zu lassen. Ob Sie’s glauben oder nicht, ich bin schon wieder mal allein in Ihr Revier gekommen.«
    »Das bin ich ja von Ihnen gewöhnt«, sagte er. »Raus mit der Sprache! Was wollten Sie wirklich?«
    »Dieses und das Nachbargrundstück so lange absuchen, bis ich weiß, warum Sie um jeden Preis Renners Garten haben wollen, Meelson. Ich sah ein Boot von hier aus hinaus auf den Fluß fahren, und das erweckte mein regstes Interesse. Leider kamen zwei Ihrer Gorillas, als ich gerade im Begriff war, die Mündung eines gewissen Gangs zu untersuchen.«
    »So, so, den haben Sie also schon gefunden.«
    Ich nickte zufrieden. »Ja, Und ich denke mir, daß dies ein natürlicher Höhlengang ist, der zur Hälfte im Wasser liegt, so daß man ihn am bequemsten mit einem Boot benutzen kann. Vermutlich haben Sie dafür gesorgt, daß diese Höhle hier im Hause im Keller mündet, wie?«
    »Erraten.«
    »Der Untergrund ist felsig«, fuhr ich nachdenklich fort. »Es hätte also viel Arbeit gemacht, den Gang künstlich anzulegen. Ohne Sprengungen wäre das kaum zu machen gewesen. Deswegen tippte ich darauf, daß es eine natürliche Höhle sein muß.«
    »Auch das stimmt.«
    »Führt sie vielleicht unter Renners Grundstück her?«
    »Zum Teil, ja. Deswegen will ich ja Renners Garten haben. Wenn er mal aus irgendeinem Grunde in seinem Garten zu tief gräbt, könnte er die Höhle entdecken. Oder denken Sie an Renners Kinder! Lauter kleine, neugierige

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