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0194 - Die heimliche Invasion

Titel: 0194 - Die heimliche Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entschied, die Drogenkur zu beenden.
    Es geschah allerdings nur selten, daß Isit sich darüber Gedanken machte. Im allgemeinen war sein Augenmerk allein darauf gerichtet, wie er Plophos, und damit meinte er Iratio Hondros diktatorisches Regime, zu Diensten sein könne. Isit war einer jener politischen Eiferer, die fanatische Überzeugung mit Intellekt zu einer tödlichen Mischung aus Intoleranz und Wirksamkeit verbinden. Der Obmann hätte keinen besseren Geheimdienstchef finden können als Isit. So, wie die Dinge lagen, war Isit fest davon überzeugt, daß es sich bei der Notlandung der MALTZO-XXI um einen Versuch der Regierung des Solaren Imperiums handelte, Agenten nach Plophos einzuschleusen. Ein solcher Schritt war seit langem erwartet worden. Auf Terra wußte man recht genau, daß Plophos das Zentrum der Bestrebungen war, die Kolonialwelten vom Imperium zu lösen. Die Terrororganisation Schwarzer Stern hatte ein aufsehenerregendes Debüt auf der Bühne der imperialen Politik hinter sich. Ihre Rolle war alles andere als glanzvoll gewesen, gewiß aber gab sich niemand auf Terra dem Glauben hin, sie sei damit ausgespielt. Überdies war Iratio Hondro der Mann, der den Großadministrator Perry Rhodan und seine wichtigsten Mitarbeiter wochenlang gefangengehalten hatte. Auch den Gefangenen war die berüchtigte Droge verabreicht worden, und das einzige, was den Obmann derzeit beunruhigte, war die Frage, wie sie trotz der Behandlung hatten entkommen und ohne das streng geheimgehaltene Gegenmittel weiterleben können.
    Es war klar: Terra blieb nichts anderes übrig, als eine Beeinflussung der plophosischen Politik von innen her wenigstens zu versuchen. Und wie Isit seine terranischen Kollegen kannte, war der alte Trick mit einem von den eigenen Kriegsschiffen zerschossenen, angeblich notgelandeten Springerraumschiff gerade der Trick, mit dem sie ein solches Unternehmen einfädeln würden. Isit Huran, der unscheinbare Mann mit dem Aussehen eines drittklassigen Büroangestellten, lächelte vor sich hin, während er auf dem Bildschirm seiner Privatkabine die Annäherung des Schiffes an den Eisplaneten Sicos verfolgte. Er war sicher, daß er den Schwindel in kurzer Zeit aufdecken würde.
    Die Leute vom Imperium mußten sich etwas Geistreicheres einfallen lassen, wenn sie den plophosischen Geheimdienst übers Ohr hauen wollten.
    Maltzo, dem Patriarchen, war der Mann von vornherein unsympathisch.
    Er kannte diese Sorte. Hinter einem spießbürgerlichen Äußeren verbarg sie Härte, Fanatismus und Skrupellosigkeit. Er war sicher, daß das Unternehmen an diesem Mann gescheitert wäre - wäre es nicht so sorgfältig vorbereitet worden. Isit Huran kam von seinem dreihundert Meter hohen Kugelschiff, das dicht hinter den beiden Vorpostenkreuzern gelandet war, direkt zum Kuppelzelt, wo Len Pelham auf seine durch Funk übermittelte Anweisung alle Überlebenden der Notlandung versammelt hatte. Ein wenig hastig schleuste er sich ein, nahm ungeduldig Len Pelhams Meldung entgegen und wandte sich' dann an Maltzo, den hünenhaften Patriarchen. „Also, laß hören", begann er, noch während er seinen Helm zurückklappte. „Was hat Allan D. Mercant jetzt schon wieder ausgekocht?" In steinerner Ruhe erwiderte Maltzo seinen Blick.
    ;,Ich fange an", antwortete er gemächlich, „das Schema zu verstehen. Plophos leidet an Verfolgungswahn, nicht wahr?
    Deswegen die Untersuchung, deswegen all das Mißtrauen." Er fing an zu lachen. „Wenn Sie wüßten, wieviel eben jener Mercant darum gäbe, mich in diesem Augenblick in den Händen zu haben, dann wären Sie vermutlich ein wenig freundlicher."
    Isit schnappte sofort zu. „Warum?" bellte er. „Warum ... was?" fragte Maltzo einfältig. „Warum werden Sie von Mercant gesucht?"
    Maltzo lächelte verschmitzt. „Wir sind alte Feinde", war seine Antwort. „Können Sie das weiter ausführen?"
    „Schon. Aber ich wüßte nicht, was Sie das anginge." Isit wurde wütend. „Was mich angeht, bestimme ich selbst!" schrie er. „Wollen Sie Auskunft geben oder nicht?"
    „Oder nicht", antwortete Maltzo trocken.
    Isit wandte sich um. Mit ihm waren drei bewaffnete Männer gekommen. Sie standen in der Nähe der Zeltschleuse.
    „Schafft diese Leute zum Verhör", befahl Isit. „Holt alles aus ihnen heraus!" Wie Marionetten setzten sich die drei Männer in Bewegung. Einer von ihnen kam auf Maltzo zu. „Kommen Sie mit!"
    befahl er. „Ich denke nicht daran", antwortete Maltzo. „Ihr Vorgehen ist ungesetzlich.

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