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0194 - Die heimliche Invasion

Titel: 0194 - Die heimliche Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gehirnoperationen ein. Die Erholung von den Nachwirkungen des Eingriffs dauerte im Mittel fünf Tage. Die restliche Schulung besorgten die modernen Methoden des solaren Geheimdienstes in weniger als drei Tagen. Am Abend des 5. April traten die Männer und Frauen des Sonder-kommandos ihre Reise an. Ihr Transportmittel war ein walzenförmiges Raumschiff, in dem kurz zuvor der Springer-Patriarch Maltzo mitsamt seiner kleinen Sippe als Waffenschmuggler aufgegriffen worden war. Maltzo und seine Leute befanden sich in sicherem Gewahrsam. Zwölf Leute des Einsatzkommandos und fünfzig sorgfältig präparierte Leichen spielten die Rolle der Springersippe, als die MALTZO-XXI nun die Erde verließ. Das Unternehmen Maulwurf war eines der sorgfältigst vorbereiteten, von denen die Archive des Geheimdienstes berichteten. Das hatte seinen Grund. Es ging gegen den gefährlichsten Gegner, den die solare Menschheit kannte. Gegen Menschen.
    Das Ziel der Reise war Plophos, ältester Kolonialplanet des Solaren Imperiums und Zentrum der Bewegung, die sich die Loslösung vom Imperium zum Ziel gesetzt hatte.
    Grelles Licht, erzeugt von zwei eiligst entladenen Notaggregaten, erfüllte das Innere des Zeltes. Unter dem Druck der eingepumpten Luft blähte sich das Zelt zu einer Halbkugel von acht Metern Höhe.
    Ebenfalls von den beiden Aggregaten gespeist wurde ein Umwälzer, der das Gasgemisch reinigte und wärmte. Der Innenraum des Zeltes war nicht unterteilt. Der große, kreisrunde Raum wirkte wie ein Saal. An der Wand entlang waren die Toten gebettet und mit undurchsichtigen Folien zugedeckt worden. Fünf Männer und zwei Frauen standen in der Nähe des Gangschlauchs.
    Sie hatten die Schutzhelme zurückgeschlagen und unterhielten sich halblaut. Guri sah mit raschem Blick, daß sie dort standen, wo sie von den Leichen am weitesten entfernt waren. Die Mentalität des Menschen läßt sich nicht umgehen, dachte er. „Schluß jetzt!" rief er mit dröhnender Stimme. „Alle herhören!" Gehorsam kamen sie auf ihn zu. Terry, Curd und die beiden Männer, die ihm im Lagerraum geholfen hatten, stellten sich mit ihnen zusammen in einer halbkreisförmigen Front auf. Aller Augen waren gespannt auf Guri gerichtet. Guri nahm sich Zeit, die von den Aufregungen der letzten Stunden gezeichneten Gesichter noch einmal genau zu studieren. Mit diesen elf Leuten hatte er in den nächsten Wochen und Monaten zu arbeiten. Von ihm, den acht Männern und drei Frauen hing es ab, ob das Imperium im Kampf gegen die unzufriedenen Kolonialplaneten einen entscheidenden Schritt vorwärtskam oder nicht. Manchmal kam es ihm so vor, als wäre die Last der Verantwortung, die man ihm aufgebürdet hatte, zu schwer. Jetzt, als er seine Leute musterte, kamen ihm seine Bedenken kleinlich vor. Diese elf waren überzeugt, daß er derjenige sei, unter dessen Führung sie das Unternehmen zu einem Erfolg machen konnten. Wenn er selbst nicht daran glaubte, dann hatte er versagt. Die allgemeine Spannung löste sich allmählich. Curd Djanikadze fing trotz seiner Schmerzen an zu grinsen. Terry Simmons verzog das Gesicht, als hätte sie eine bissige Bemerkung auf der Zunge. Fann Perrigan, der lange Funker, kratzte sich unbehaglich am Kopf, was bewies, daß ihn das lange Schweigen nervös machte.
    „Na, spuck's schon endlich aus, Chef", knurrte Terry.
    Mona Kimble, das Mädchen mit dem Engelsgesicht, fing an zu kichern. Wenn Mangel an Disziplin ein schlechtes Zeichen ist, dachte Guri grimmig, dann können wir jetzt schon einpacken.
    Er wollte anfangen zu reden, aber bevor er dazu kam, fuhr ein kurzer, kräftiger Ruck durch den Boden des Zeltes. Dadurch wurde der Umfang seiner Ausführungen erheblich beschnitten. Alles, was er noch sagen konnte, war: „Die Plophoser sind soeben gelandet!"
    Der zweite Ruck erfolgte, als Guri das Innenschott der Zeltschleuse schon geöffnet hatte. Rasch trat er in die kleine Kammer hinein und schleuste sich aus. In blendender Helligkeit lagen die endlosen Eisflächen der Sicos-Oberfläche vor ihm. Links hinter ihm hatte sich das Wrack der MALTZO-XXI halb ins Eis gegraben. Die Reste der Außenhülle glühten bläulich im Feuer des Kernbrands. Voraus, etwa zwei Kilometer entfernt, standen die beiden plophosischen Raumschiffe. Die Impulswellenbündel ihrer Triebwerke hatten tiefe, schwarze Trichter in die schimmernde Fläche gefressen. Die beiden kugelförmigen, rund hundert Meter durchmessenden Fahrzeuge standen so dicht beieinander, daß Guri nicht umhin konnte,

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