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0195 - Die Modegangster von New York

0195 - Die Modegangster von New York

Titel: 0195 - Die Modegangster von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Modegangster von New York
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zu werden, als uns unerwartete Hilfe zuteil wurde.
    Die Kellnerin, der Phil in einer Anwandlung von Großmut einen Dollar geschenkt hatte, kam mit fliegenden Röcken herübergerannt.
    »Nichts da, Zechpreller!«, rief sie. »Die Herren haben ordnungsgemäß bezahlt und mir sogar ein Trinkgeld gegeben, ein Trinkgeld, wie ich es von euch verdammten Nassauern noch nie bekommen habe.«
    »Stimmt das, Lizzy?«, fragte der Sergeant.
    »Bin ich etwa eine Lügnerin, Bill? Dafür müsstest du mich doch kennen.«
    »Immer mit der Ruhe«, grinste der Cop. »Jetzt möchte ich aber doch wissen, was hier eigentlich gespielt wird.«
    »Vielleicht erlauben Sie, dass ich auch einmal ein Wort rede«, schaltete ich mich ein. »ch habe nämlich eine ganze Menge zu sagen.«
    »Ach nee. Dann schießen Sie mal los, mein Junge.«
    Ich tat gleichzeitig mit Phil einen schnellen Griff in die Hosentasche, und dann glitzerten unsere blaugoldenen Sterne mit der Umschrift FEDERAL BUREAU OF INVESTIGATION.
    »Dass mich der Böse…« brummte der Sergeant, schob seine Mütze zurück und kratzte sich das borstige Haar. »Hätten Sie das nicht vorher sagen können?«
    »Erstens hat mich niemand gefragt, und zweitens würden Sie es bei dem Tumult und Geheul doch nicht gehört haben.«
    Als ich wieder hochblickte, waren die Straße und der Torweg leer. Nur der Wirt und seine beiden Töchter standen da und sperrten die Mäuler auf.
    Jetzt, da der Rummel vorbei war, musste ich lachen. Die ganze Situation war zu komisch. Ich rückte mein Krawatte zurecht und beguckte mir meine Hände. Zwei Knöchel waren aufgeschlagen. Alles Übrige schien intakt zu sein. Phil hatte sein Taschentuch herausgeholt und wischte sich die Finger. Anschließend gingen wir durch die zersplitterte Tür in die Gaststube des KROKODILS zurück.
    Ganz leer war diese doch nicht. In der hintersten Ecke hockte ein bärtiger, grauhaariger Geselle und schlief den Schlaf des Gerechten. Offenbar hatte er von dem ganzen Klamauk überhaupt nichts gemerkt.
    »Das ist Pete der Dicke.« Der Wirt verzog sein gelbes Gesicht zu einem amüsierten Grinsen. »Der macht es jeden Abend so. Er hebt fünfzehn Gin, und dann macht er die Schotten dicht und pennt, bis ich ihn abserviere.«
    Der Sergeant ging hin, fasste den Alten und hob seinen Kopf hoch.
    »Sieh da, tatsächlich Pete. Ich dachte schon, der lebt gar nicht mehr. Vor zehn Jahren noch habe ich mich mit ihm geprügelt, als er beim Parlor Mob eine große Schnauze riskierte.«
    »Heute ist er harmlos«, beteuerte der Wirt. »Irgendwoher muss er eine Rente oder Unterstützung bekommen, und die lässt er bei mir.«
    Wir ließen Pete schlafen, setzten uns und bedeuteten dem Wirt, er solle herüberkommen und etwas Trinkbares mitbringen. Der Sergeant zierte sich und beteuerte, im Dienst existiere für ihn kein Alkohol, aber er ließ sich erweichen. Dem Wirt spendierte ich einen Doppelten, und als wir den ersten Schluck getrunken hatten, ließ ich die Bombe platzen.
    »Und jetzt Mister…«
    »Big, Eddy Big. Sie können ruhig Ed zu mir sagen«, entgegnete der Wirt.
    »Also schön, Ed. Nun erzählen Sie mir mal, wo die ›Gorillas‹ tagen und wer alles dazugehört.«
    Er rückte unsicher und verlegen auf seinem Stuhl herum.
    »Ich verspreche Ihnen, es wird Ihnen nichts geschehen und Sie werden keinerlei Schaden davon haben, wenn Sie auspacken. Nach dem heutigen Abend werden die Herrschaften es sowieso vorziehen, sich ein anderes Quartier zu suchen.«
    »›Die Gorillas‹«, sagte der Sergeant und bohrte mit dem kleinen Finger der rechten Hand im Ohr. »Auf die ›Gorillas‹ bin ich schon lange scharf.«
    »Wieso?«, fragte der Wirt unschuldig. »Das sind doch alles harmlose Jungs, die wöchentlich zweimal Zusammenkommen, um Karten zu spielen.«
    »Haben Sie sich nicht geirrt, Ed?«, lächelte Phil.
    »Geirrt? Warum?«
    »Soviel mir bekannt ist, spielen sie nicht Karten, sondern Pfänderspiele. Jeder, der das Rätsel nicht herausbekommt, muss ein Pfand geben, und dann heißt es, was soll der tun, dem dieses Pfand gehört? So ist das doch?«
    Ed Big machte ein grässlich dummes Gesicht. Dann merkte er, dass er auf den Arm genommen wurde und war beleidigt.
    »Sie spielen wirklich Karten. Wenn Sie wollen, führe ich Sie nach hinten ins Gesellschaftszimmer. Dann können Sie sich davon überzeugen.«
    »Ich zweifelte nicht daran, dass wir dort eine ganze Anzahl Gebetbücher des Teufels einschließlich der Joker finden werden, aber das Pokern war nur eine

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