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0196 - Die Mörderklaue

0196 - Die Mörderklaue

Titel: 0196 - Die Mörderklaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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genug getötet worden. Denk an die Vergangenheit, als ihr die Menschen umgebracht habt, nachdem sie verzaubert worden waren.«
    »Ich nicht.«
    »Das stimmt, aber ich setze unsere Mutter mit dir gleich. Sie war doch die große Druidin, die Männer anlockte, sie verzauberte und begrub. Der Friedhof der blühenden Blumen liegt voll von ihnen, und sie alle bekamen das Zeichen dieser Druiden. Ein Zeichen, das auch du trägst, Iris. Ein Abbild des Bösen: die Hand!«
    »Du weißt sehr gut Bescheid, kleine Elena. Und wie ich sehe, stehst du nicht auf meiner Seite.«
    »Ich werde nie zu dir halten.«
    »Dann muß ich dich töten!«
    Elena nickte. »Damit habe ich gerechnet, aber denke nur nicht, daß du es einfach mit mir haben wirst.«
    »Ich weiß, du hast mächtige Freunde. Die allerdings habe ich auch, Elena.«
    »Die Vögel?«
    »Unter anderem. Und die Toten auf dem Friedhof. Die Klauen gehorchen mir. Ich bin ihre Führerin, denn ich werde das Erbe unserer Mutter übernehmen. Glora wird wieder zu einem schaurigen Leben erwachen und seine alte Existenz fortführen.«
    »Niemals!« schrie Elena. »Ich weiß es zu verhindern.«
    »Nein, du schaffst es nicht. Schon immer waren die Druiden stärker als die Menschen, denke daran.«
    Elene funkelte die Untote an. »Ich bin kein Mensch, das hast du vergessen.«
    »Aber du stehst auf deren Seite. Die Menschen sind schwach, denke daran. Also bist du auch schwach.«
    »Mach es dir ruhig einfach, Iris. Glora und du, ihr beide habt kein Recht darauf zu leben. Ihr gehört in die Hölle, genau wie unsere Mutter, die es sehr gut verstanden hat, sich die ganze Zeit über zu verstecken. Dann ist sie auf einen getroffen, der stärker war als sie. Auf einen Menschen, Iris, hör genau zu. Das war ein Mensch. Und so wird es viele geben, wie der einer ist.«
    »Nein, nein, nein!« brüllte die Untote. Sie schüttelte den Kopf und hob den rechten Arm. »Mit dieser Druidenklaue, Elena, bringe ich dich um. Jawohl, damit töte ich dich. Schau dir die Fingernägel an!« flüsterte sie gehetzt. »Schau sie dir gut an. Sind sie nicht wie kleine Messer? Werden Sie dich nicht zerstören?«
    Elena wußte, daß es keinen Sinn hatte, mit der Schwester zu reden. Sie war dem Bösen vollends verfallen. Früher, als sie noch gelebt hatte und hierhergekommen war, da entstand durch ihr Kommen zwar auch die Stadt, aber sie war kein Mensch gewesen. Ein junges Mädchen, zwar mit dem Blut eines uralten Geschlechts in den Adern, doch es war noch nicht so zum Ausbruch gekommen wie jetzt. Sie glich wirklich einem schlummernden Vulkan, und dieser sollte und durfte auf keinen Fall geweckt werden. So dachte Elena.
    Und sie handelte.
    Bevor sich Iris versah, hatte sie die Lampe genommen und zu Boden geworfen.
    Das flüssige Petroleum spritzte nach allen Seiten weg. Die Flamme erlosch nicht, im Gegenteil, sie fand ihren Weg und fachte das Feuer noch stärker an.
    Spritzer verteilten sich und erfaßten auch das Totenhemd der Druidin.
    »So wirst du sterben!« schrie Elena. »Nur du allein…«
    ***
    Die Klaue war eiskalt. Ich spürte diese Kälte, wie sie durch mein Hosenbein drang, und die Hand hinderte mich daran, auch nur einen Schritt zu tun.
    Ich flog nach vorn.
    Als ich mich noch in der Luft befand, sah ich bereits, wie sich die anderen Blumen verwandelten. Auch aus ihnen wurden grüne Hände, die geöffnet aus den Gräbern dieses unheimlichen Friedhofs stachen.
    Ich fiel.
    Von irgendwoher hörte ich Suko schreien und vernahm auch ein Klatschen, wie es nur die Dämonenpeitsche produzierte. Darum konnte ich mich nicht kümmern, die Launen vor mir waren wichtiger.
    Kalt und feucht war die Erde. Ich rollte mich herum und sah dicht vor meinem Gesicht die Würgehand. Soeben bekam ich das Kreuz noch hoch und preßte es gegen die Klaue.
    Das Zischen war Musik in meinen Ohren. Es läutete auch das Ende dieser Hand ein. Sie verdorrte.
    Ein scharfer Schmerz auf dem Kopf ließ mich schreien. Eine weitere Klaue hatte zugegriffen und ihre fünf Finger in meine Haare gekrallt. Sie zerrte daran und wollte mich über den Boden reißen. Ich schlug meinen Arm nach hinten, traf auch mit dem Kreuz und hörte abermals das Zischen.
    Die Hand ließ mein Haar los.
    Aber sie kamen jetzt von allen Seiten. Als würde ein Windstoß über diesen unheimlichen Friedhof fahren, so bewegten sie sich in allen Richtungen, um Suko und mich zu packen.
    Auch der Chinese hatte es schwer, obwohl seine Dämonenpeitsche schrecklich unter den Wesen

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