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0196 - Die Mörderklaue

0196 - Die Mörderklaue

Titel: 0196 - Die Mörderklaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kommen.
    Der Chinese zog die Horror-Oma mit, ich hatte mich des Malers angenommen.
    Schweratmend blieben wir stehen.
    »Meinen Stock hätte ich gern wieder«, sagte die Horror-Oma und schaute mich an.
    Ich nickte und holte ihn ihr, wobei ich noch zwei Hände mit dem Kreuz erledigte.
    Als ich zurückkam, hatte Detlev Menningmann den Kopf gesenkt. Er konnte nicht fassen, was er erlebt hatte. Ein paarmal mußte er schlucken, bevor er überhaupt einen Ton hervorbrachte. Suko stützte ihn, während sich Lady Sarah gut hielt.
    »Wie…wie war das möglich?« fragte Detlev. »Wie haben Sie diese Hände erledigen können?«
    »Das erzähle ich Ihnen vielleicht später. Sie und Lady Sarah müssen zuerst einmal von hier verschwinden!« Bei diesen Worten schaute ich Mrs. Goldwyn scharf an.
    Und diesmal protestierte sie nicht. Am eigenen Leibe hatte sie erfahren, wie haarscharf es diesmal gewesen war und daß es besser war, meinen Befehlen zu folgen.
    Alle vier sahen wir ziemlich verdreckt und ramponiert aus. Aber wir lebten, und das allein zählte.
    »Und wo sollen wir hin?« fragte Detlev Menningmann.
    »Zum Wagen.« Ich deutete in die entsprechende Richtung und hatte dabei das Gefühl, am Ende dieser geheimnisvollen Stadt durch eine große Scheibe zu schauen, die unsere normale Welt von der hier scharf trennte.
    »Moment noch«, sagte Suko.
    Seine Stimme hatte so geklungen, als läge weiter Ärger in der Luft. Der Chinese hatte sich nicht getäuscht, denn plötzlich sahen wir etwas Schauriges.
    Wie Steine kippten tote Vögel von den Ästen und Zweigen nach unten.
    Sie klatschten zu Boden und blieben liegen, ohne sich auch nur zu rühren.
    Nicht nur von den Bäumen fielen sie, auch von den Vorsprüngen und Erkern des großen Gebäudes, das in der Nähe lag und nur aus Säulen zu bestehen schien.
    Für einen Moment standen wir wie angewurzelt auf der Stelle.
    »Verstehen Sie das, John?« fragte Lady Sarah.
    Ich hob die Schultern.
    Suko bewegte sich ein wenig zur Seite und hob einen Vogel auf. »Tot«, stellte er fest. »Da ist wirklich nichts zu machen.«
    »Aber es muß einen Grund haben«, rief Detlev Menningmann.
    »Den hat es auch«, erwiderte ich, denn mir war plötzlich etwas eingefallen. Wir hatten die Klauen vernichtet. Und mit ihnen waren auch die Vögel gestorben, wenigstens ein Teil von ihnen. Wahrscheinlich standen sie mit den Händen in magischer Verbindung.
    Das sagte ich auch.
    »Verdammt, John, du kannst recht haben«, stimmte Suko mir zu.
    »Aber da sind noch andere.« Lady Sarah sagte dies. Als hätte sie ein Stichwort gegeben, so erhoben sich die Vögel plötzlich von ihren Plätzen.
    Ein gewaltiger Schwarm stieg in die Luft, um sich dort zu formieren. Sie bildeten eine wild flatternde Wand, und sie hatten sich ein Ziel ausgesucht.
    Uns!
    ***
    »Sterben!« schrie Elena. »Sterben sollst du, Verdammte der Hölle. Die Menschen wollen endlich Ruhe vor dir haben. Verschwinde in dein Reich. Geh in Flammen auf und…«
    Iris reagierte. Obwohl bereits die ersten Feuerzungen an ihrem Totenhemd hochleckten, fand sie noch die Zeit, zurückzuspringen, um somit aus dem Bereich des unmittelbaren Feuers zu gelangen. Dabei schlug sie mit den Händen gegen ihr dünnes Hemd, und es gelang ihr tatsächlich, das Feuer zu ersticken. Zwar war ein Teil ihres Totenhemdes geschwärzt, doch das machte ihr nichts aus. Hauptsache, sie war nicht von den Flammen direkt erfaßt worden.
    Sie lachte.
    Laut und dröhnend hallte das Gelächter durch den langen Säulengang.
    Die Arme hatte sie halb erhoben, die Hände zu Fäusten geballt. Das Gesicht war verzerrt, und das Wechselspiel zwischen Licht und Schatten machten aus ihm eine regelrechte Fratze. Mal lag die rechte Hälfte im Dunklen, mal die linke, und auf dem Boden brannte das Petroleum langsam aus.
    »Du hast es tatsächlich gewagt?« kreischte sie. »Tatsächlich? Aber du schaffst mich nicht. Auch das Feuer will mich nicht töten. Es war der Beweis, daß alles so bleiben soll, wie es war. Ich werde nun die Herrschaft über Glora an mich reißen! Ob es dir nun paßt oder nicht, Schwester!«
    Elena wich zurück. In ihren dunklen Pupillen leuchtete der Widerschein der Flammen. Sie hatte sich von der Attacke etwas erhofft und war nun enttäuscht, daß sie nichts gebracht hatte. Durch Geschick und Raffinesse war es ihrer Schwester gelungen, dem unheilvollen Feuer zu entkommen.
    Und Iris würde zurückschlagen, das war sicher. Die Untote schritt auch bereits vor. Um den brennenden Rest

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