Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0196 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: 0196 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verschwunden waren, hatte der Sturm nachgelassen. Es war still geworden - unheimlich still.
    Die nordpolare Geröllwüste erstreckte sich weit nach Süden.
    Zwei Stunden später hatte Miles Traut die Umrisse der Konusberge gesichtet. Sie umzogen den nördlichen Pol des Planeten gleich einem gigantischen, etwa dreihundert Kilometer durchmessenden Ring. Die meisten Gipfel dieser Gebirgskette glichen einem Konus. Daher auch der Name.
    Miles hatte angegeben, den ersten Versuch jenseits des Gebirges vornehmen zu wollen, da er dafür eine materiell stabile Abschirmung benötigte. Diese Aussage war ebenso unsinnig gewesen, wie viele andere. Es gab kein Zurück mehr.
    Wenige Minuten vor 14 Uhr hatte die Schildkröte zirka hundertvierzig Kilometer zurückgelegt. Die ersten Ausläufer des Gebirges begannen die schnelle Fahrt zu hemmen.
    Zu diesem Zeitpunkt geschahen fast gleichzeitig zwei Dinge.
    Jenseits des Horizontes verkündeten die Sirenen das Ende der Arbeitszeit. Müde Menschen, die von der langen Schicht und der ständigen Nervenbelastung körperlich und geistig zermürbt waren, schritten interesselos auf die Speiseräume zu.
    Die Wächter der Blauen Garde schienen allgegenwärtig zu sein.
    Sie trugen immer noch die Funkhelme, unter denen die Gesichter düster und drohend hervorsahen.
    Konta Hognar hatte sich während der beiden letzten Stunden fast ausschließlich im Funkraum aufgehalten. Nachdem Trauts Wagen die Zwielichtgrenze überfahren hatte und in die hitzeflimmernde Wüste eingedrungen war, hatten sich die typischen Magnetstürme der nahen Sonne bemerkbar gemacht.
    Die Bildverbindung war sehr schlecht geworden. Ultrakurze Wellen konnten nicht mehr verwendet werden. Langwellen, die der Oberflächenkrümmung folgen konnten, wurden so heftig gestört, daß der Kontakt fast völlig abriß.
    Traut hatte laut Kommando auf den Hyperkomsender umgeschaltet. Diese übergeordneten Impulse konnten weder von den auftreffenden Sonnenenergien, noch von der vierdimensionalen Masse des Planeten beeinflußt werden.
    Allerdings besaßen sie einen sehr hohen Streueffekt. Ein zufällig vorbeikommendes Raumschiff hätte Last Hope ohne weiteres anpeilen können. Der Ortungsspielraum lag je nach der Qualität der Empfänger zwischen zwei und achtunddreißig Lichtjahren.
    Konta Hognar hatte sich dazu entschlossen, das Risiko einer zufälligen Einpeilung auf sich zu nehmen. Er wollte nicht darauf verzichten, Miles Traut jederzeit erreichen zu können.
    Das zweite Ereignis bestand aus einem kurzen Satz. Miles Traut sprach ihn aus: „Halten Sie an !- Der Fahrer drückte auf die Knöpfe der hydraulisch gesteuerten Kettenkupplung und trat auf die Bremse. Die Schildkröten von Last Hope waren nur deshalb so zuverlässig, weil man auf den Einbau von technischen Raffinessen verzichtet hatte. Es wäre bequemer und moderner gewesen, aber längst nicht so narrensicher.
    Der Wagen blieb kurz vor einem schmalen Grat stehen, der unvermittelt aus der Ebene hervorwuchs und sich als gezackter Buckel bis zu dem Gebirgsmassiv hinüberzog.
    Traut drehte sich um. Er saß auf der vorderen Bank neben dem Fahrer. Eve Narkol und Professor Kontemer hatten auf der Mittelbank Platz genommen. Shelo Bontlyn hatte sich ganz hinten neben dem Funker niedergelassen. Die dritte Bank war wesentlich kürzer als die anderen Sitzgelegenheiten. Der freigewordene kleine Raum enthielt die kleine Spezialkabine mit den Ortungs und Funkgeräten. „Techniker Bontlyn, übernehmen Sie jetzt die Hyperkomstation", ordnete Miles an. Der Wächter mit dem roten Vauf der linken Brustseite des Schutzanzuges sah verwundert auf.
    Er fand es ungewöhnlich, von einem Verbannten Anweisungen zu erhalten. „Machen Sie schon Platz", sprach der Fahrer seinen Kollegen an. „Techniker Traut ist in jeder Beziehung zu unterstützen." Der Abwehrfunker stand auf und zwängte sich an Bontlyn vorbei. Shelo wischte sich über die Stirn. Sein Handrücken fühlte sich feucht an. Es war fünf Minuten nach vierzehn Uhr. Miles erkannte den Gefühlssturm, der in dem Freund ausgebrochen war.
    Wenn die Zeituhr versagte, oder wenn sie durch irgendwelche Umstände abgeschaltet worden war, dann konnte man nichts weiter unternehmen, als umzukehren.
    Shelo wagte nicht, an die Folgen zu denken. Ohne die beweiskräftigen Informationen - konnte Professor Kontemer keine Revolte entfachen. Miles hatte sich gesträubt, einen solchen Versager bei seiner Planung zu berücksichtigen. Alles war darauf ausgerichtet worden, die

Weitere Kostenlose Bücher