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0196 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: 0196 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ehre bitten, Sie persönlich hinrichten zu dürfen!" sagte er kalt. „Sie bilden sich doch wohl nicht ein, Techniker Traut, die Blaue Garde von Last Hope übertölpeln zu können." Die Szene wurde unwirklich. Miles wußte, daß die Männer der Blauen Garde eine besondere Schulung genossen hatten. Sie gehörten fast alle zu jenen Wahnsinnigen, die lachend in den Tod schreiten konnten, nur weil sie der Auffassung waren, einer guten Sache zu dienen.
    Shelo zog dem Wächter mit einem schnellen Griff die Schockwaffe aus dem Gürtelhalfter. „Oh, Sie gehören auch dazu.
    Interessant, Techniker Bontlyn. Mir wird allmählich klar, wer für die verbotene Durchsage verantwortlich ist."
    „Was soll das bedeuten?" schrie Kontemer erregt. Er erhob sich halb von seinem Sitz, sank aber sofort zurück, als Miles den Strahler auf ihn richtete. „Sie steigen zusammen mit den Polizisten aus, Professor."
    „Sind Sie verrückt geworden? Draußen herrschen jetzt schon dreihundertfünfzig Grad Hitze. Ich verbitte mir...!"
    „Sie steigen aus", wiederholte Miles, ohne die Stimme zu erheben. „Sie sind unzuverlässig, Professor. Ich lege keinen Wert auf einen Mann, der weder seine Zunge noch sein Temperament zügeln kann.
    Schließen Sie Ihren Schutzanzug. Armbandfunkgeräte ablegen."
    Kontemer drehte sich hilfesuchend nach dem Gardisten um. „So unternehmen Sie doch etwas", schrie der kleine Mann weiter. „Er wird uns umbringen. Wir werden sterben, ehe man uns gefunden hat. Ich...!" Ein zweiter Schockschuß dröhnte auf. Der Wächter, der Eve Narkol an sich reißen und sie als Deckung benutzen wollte, sank ächzend in sich zusammen. Miles legte die Waffe zur Seite.
    Im Hyperkomempfänger war jetzt die Stimme des plophosischen Abwehrchefs Isit Huran zu vernehmen. Er erklärte, die Giftträger könnten durch das neue terranische Medikament geheilt werden.
    Shelo stieß einen tiefen Seufzer aus. Professor Kontemer war plötzlich wieder sehr ruhig. Mit einem ironischen Lächeln betastete er die beiden Besinnungslosen.
    „Gut geschauspielert, Professor", lobte Traut. „Der Wächter wird bestätigen können, daß Sie sich gegen mich stellten. Sind Sie fertig?"
    „Lassen Sie mich die Nachrichten hören", bat Kontemer. „Sie sind in der Tat weltbewegend."
    Shelo lachte unecht auf. „Weltbewegend schon, aber auch gefährlich. Können Sie sich vorstellen, was jetzt in den Speisesälen geschieht? Ich habe doch gewußt, daß der alte Enker Holt nicht schnell genug handeln würde. Jetzt kann er meinetwegen das Band abstellen." Eine Minute später wurde die Nachrichtenverbindung unterbrochen. Mory Abros Stimme erstarb mitten im Wort. Der Bildschirm blieb dunkel. Die Abwehrzentrale meldete sich ebenfalls nicht.
    Shelo schaltete den Sender ab. Nur der Empfangsteil lief weiter.
    Kontemer erhob sich und klappte den Druckhelm über den Kopf.
    Als er sprach, klang seine Stimme dumpf.
    „Fertig, Miles. Ich will nicht wissen, was Sie von nun an unternehmen werden. Sehen Sie zu, daß Sie einige Tage überleben können. Die beiden Wächter und ich dürften im Zeitraum von zwei Stunden gefunden werden. Sobald sich die Erregung in der Station gelegt hat, wird sich Konta Hognar an Sie erinnern. Bis dahin sollten Sie weit weg sein. Ich werde versuchen, den Harmlosen zu schauspielern. Wenn ich nur etwas Glück habe, verzichtet Hognar auf ein Detektorverhör. Die Abwehr wird Sie jagen. Denken Sie daran, daß die Energiestation der Schildkröte geortet werden kann. Sie sollten den Wagen aufgeben und versuchen, ein gutes Versteck zu finden. Wenn Sie etwa dreißig Meter Felsgestein über sich haben, können die schwachen Stromaggregate Ihrer Schutzanzüge nicht mehr ausgemacht werden. Versuchen Sie also eine Höhle zu finden. Mehr kann ich Ihnen nicht raten."
    Es gab nicht mehr viel zu sagen. Die Männer überprüften in höchster Eile die Schutzanzüge der besinnungslosen Gardisten, schnallten ihnen die Armbandfunkgeräte ab und öffneten die Schotts der Schleuse. Traut und Shelo trugen die brettsteifen Körper der Geschockten ins Freie und legten sie im Schatten eines Felsüberhanges ab. Über ihnen lohte die blutrote Sichel der Sonne Bolo. Man befand sich noch weit jenseits des nördlichen Polarkreises. Trotzdem herrschte eine Außentemperatur von etwa dreihundertfünfzig Grad Celsius. Das Gestein speicherte die einfallende Sonnenbestrahlung in solchem Maße, daß es nicht ratsam war, auf den Felsen Platz zu nehmen.
    Kontemer blieb stehen. Er nahm sich

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