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0196 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: 0196 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ebenfalls die Verschlüsse des Schutzanzuges und fuhr sich durch die Haare.
    „Ich muß aussehen wie eine Hexe aus den terranischen Märchen", meinte sie. „Scheußlich!"
    „Deine Sorgen möchte ich haben", murrte Bontlyn.
    Eve lächelte vor sich hin. Bontlyn brauchte viel Zeit, um den Schock zu überwinden.
    „Ihr werdet Hunger haben. Was darf ich den Herren anbieten?
    Zellenchef Konta Hognar war mit seinem Verpflegungsplan sehr großzügig. Ihr werdet die ersten Menschen sein, die auf dem Rücken eines Marschiere-Viel eine Mahlzeit einnehmen. Ist das nichts?"
    „Weltbewegend", spöttelte Shelo. „Also - was gibt es?
    Vielleicht Toast?" Miles schloß seinen Schutzanzug und ging auf die Schleuse zu. Bontlyn stieß ein handfestes Schimpfwort aus und erklärte erregt: „Dieser Verrückte kann wohl nicht oft genug sein Leben aufs Spiel setzen!"
    „Miles...!" rief Eve ihren Verlobten an. Traut wendete den Kopf. Er blickte in dunkle, tränenschimmernde Augen. „Miles, ich habe in den letzten Stunden genug Angst ausgestanden. Um dich, um Shelo und vielleicht auch um mich. Ich weiß es nicht so genau. Auf alle Fälle aber habe ich um unser Vorhaben gefürchtet. Du solltest nicht schon wieder aktiv werden. Gib uns eine Stunde Rast - nur eine Stunde." Traut nickte stumm, aber er konnte seinen Blick nicht von den Sichtluken lösen. Draußen, nur wenige Zentimeter entfernt, wogte eine ungeheuerliche Masse im Gleichschritt auf und ab. Das dröhnende Pong-Pong der Schritte klang wie das Trommeln unsichtbarer Geister. Der Marschiere-Viel lief nach Westen.
    Major Merl Hafgo, stellvertretender Zellenbefehlshaber und Chef der Nachschubverbindungen zu Plophos, lachte selten. Jetzt lachte er. „Feuer...!" befahl er. Gleichzeitig glitt seine Rechte mit dem Schockstrahier nach oben.
    Er schoß zuerst. Fast gleichzeitig mit ihm zogen vierzig Mann der Blauen Garde die Abzüge ihrer Waffen durch.
    Flimmernde Energiebahnen schlugen in die Menge der revoltierenden Wissenschaftler ein. Die Gardisten erzeugten mit ihren Betäubungspistolen einen flirrenden Vorhang, in dem die Körper erregter Menschen zusammensanken.
    Zehn Sekunden später war Major Hafgo Herr der Lage.
    Speisesaal III, der neuerdings zum Ausgangspunkt der Unruhen geworden war, glich einem Schlachtfeld. Die Verzweifelten von Last Hope, in erster Linie aber die Giftträger, deren Inkubationsepoche abgelaufen war, hatten den Versuch unternommen, sich gegen die Wächter der Station aufzulehnen. Etwa fünfzig Menschen, die nicht von den Schockschüssen getroffen worden waren, standen mit erhobenen Händen an den Wänden des Speiseraumes. Stumpf, wie von einer jählings aufbrandenden Welle geistiger Umnachtung überfallen, starrten sie auf die verkrümmten Körper der Besinnungslosen, die wenigstens eine halbe Stunde lang kein Glied würden rühren können. Major Hafgo lachte jetzt nicht mehr. Sein breites, kantiges Gesicht wirkte wie ein Symbol der Erbarmungslosigkeit. Diesen Eindruck hatte wenigstens Professor Kontemer, der dem Feuerüberfall der Wachen noch rechtzeitig ausgewichen war.
    Zwei Schritte von Hafgo entfernt lagen drei Männer der Blauen Garde auf dem Boden. Zwei waren geschockt worden. Die dritte Person war Konta Hognar. Er war bei Bewußtsein.
    Er richtete sich stöhnend auf, rieb seinen schmerzenden Rücken und suchte unbewußt nach jenem Gegenstand, den ihm ein Unbekannter über den Kopf geschlagen hatte.
    Hafgo trat zu seinem Chef und half ihm auf die Beine.
    „Es tut mir leid, Sir. Fehlt Ihnen etwas?"
    Hognar sah den breitschultrigen Offizier einen Augenblick wie ein Traumwandler an. Dann klärten sich seine Augen.
    „Kaum, Major Hafgo, kaum!" entgegnete er lallend. Zornesröte überzog sein Gesicht. Mit einer heftigen Bewegung drehte er sich um. Weiter hinten stand Professor Kontemer. Er hatte die Hände nicht erhoben, obwohl die Schockstrahler der Gardisten auch auf ihn gerichtet waren. Hafgos tiefliegende Augen bemerkten jede Einzelheit. „Sie da - legen Sie den Betäubten bequemer hin", wies er einen Gardisten an. Zu den schweigenden Menschen entlang der Mauer sagte er ironisch: „Sie werden mein Vorgehen entschuldigen. Was haben Sie sich davon versprochen, zwei Wächter und den Zellenbefehlshaber niederzuschlagen? Das ist doch dilettantisch, meine Damen und Herren! Oder hatten Sie gar die Absicht gehabt, dem Zellenchef das Schlüsselgerät für den großen Senderaum abzunehmen und die Position des Planeten Last Hope der Imperiumsflotte

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