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0197 - Höllentanz der Riesen

Titel: 0197 - Höllentanz der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie gefunden: Neo-Molkex!" Gaylord stockte, als sei er sich bewußt, was er da behauptete. „Wie erklären Sie sich den Ausfall unserer Hyperanlagen und die Landung?" fragte Dawson.
    „Die Dancers vermögen nicht zu unterscheiden zwischen der Hyperenergie des Neo-Molkex und der unserer Hyperanlagen. Sie haben uns genauso zu sich heruntergeholt wie die Molkexfladen, die dem Drive-Effekt unterworfen waren."
    Picot schloß die Augen, um einen Augenblick ungestört nachdenken zu können. Gaylords Hypothese klang unglaublich, aber sie war nicht zu widerlegen. Picot ahnte bereits jetzt, daß die Wissenschaftler weitere Forschungsflüge mit den Shifts beantragen würden, um ihre Theorien bestätigt zu sehen. Tschato war kein Mann, der solche ausgefallenen Forderungen ablehnte. Im Gegenteil, er würde an der Spitze der Männer in die Methanhölle hinausgehen.
    „Wir müßten überprüfen, was sich nun zwischen den Dancers und dem Neo-Molkex abspielt", sagte Gaylord.
    „Eine Frage", wandte Nome Tschato ein. „Bekanntlich ist Neo-Molkex nicht mit dem Molkex in seiner normalen Zustandsform zu vergleichen. Das Neo-Molkex ist eine in ihrer Struktur durch Beschuß von mit B-Hormon angereichertem Wasserstoffsuperoxyd veränderte Materie. Wenn die Dancers also an Molkex interessiert sind, müßte Neo-Molkex sie völlig kalt lassen."
    Picot nickte bekräftigend. Darauf hatte er selbst kommen müssen.
    Doch Tschatos messerscharfer Verstand hatte als einziger die Lücke in Gaylords Theorie entdeckt.
    „Molkex oder Neo-Molkex", sagte Gaylord, ohne Tschato anzusehen. „Beides ist irgendwie mit den Dancers verwandt. Die Kreaturen dort draußen vermögen wahrscheinlich keinen Unterschied zu erkennen. Sie gehen nur ihrem Instinkt nach, der sie antreibt, sich mit allem zu verbinden, was hyperenergetisch ist.
    Theoretisch waren die Dancers in der Lage, sich zu einem neuen Suprahet heranzubilden. Doch dazu fehlt ihnen die entsprechende Nahrung." Picot war dankbar, daß die Dancers normale Energie als Nahrung ablehnten. Unter solchen Umständen wäre die LION wahrscheinlich nur noch ein ausgeglühtes Wrack gewesen.
    „Auf dieser Seite des Planeten herrscht nun Nacht", drang Tschatos Stimme in Picots Bewusstsein. „Sobald der neue Tag anbricht, werden wir wieder mit den drei Shifts aufbrechen.
    Allerdings nur, wenn sich die klimatischen Verhältnisse gebessert haben. Solange dort draußen ein derartiger Sturm herrscht, wollen wir kein Risiko eingehen."
    Die Versammlung wurde unterbrochen. Die Wissenschaftler kehrten in ihre Kabinen zurück. Picot näherte sich dem Kommandanten. ..Mulligan war bei mir", begann Tschato, als er Picot erblickte. Picot verzog das Gesicht. Mulligan erschien ihm jetzt das uninteressanteste Thema zu sein.
    „Ich weiß", bemerkte er deshalb hastig. „Wollen Sie abermals mit Gaylord hinaus, Sir?"
    „Natürlich", bestätigte Tschato. „Er wird kein zweitesmal den Kopf verlieren. Im Grunde ist er ein feiner Bursche." Picot schüttelte unmerklich den Kopf. Für Tschato waren alle Männer, die ihm nicht gerade den Kopf abreißen wollten, feine Burschen. Wie der Kommandant sich eine derartige Meinung bilden konnte, blieb für den Ersten Offizier ein Rätsel. Tschato war für Picot so geheimnisvoll wie der Weltraum, den sie gemeinsam durchflogen.
    Am nächsten Tag war der Himmel über Pulsa von schwefelgelben Wolken überzogen. Um die LION herum wogte eine graue Wand giftiger Schwaden, in der sich stahlblaue Furchen zeigten. Man hatte den Eindruck, auf den Bildschirmen das Spiel eines überdimensionalen Kaleidoskops zu sehen. Die aufgewühlte Atmosphäre verhinderte, daß die Männer Einzelheiten erkennen konnten.
    Picot, der eine unruhige Nacht verbracht hatte, stand mit brennenden Augen neben Nome Tschato und Dr. Gaylord.
    „Schlechtes Wetter", stellte Gaylord fest. „Es sieht so aus, als müßten wir den geplanten Ausflug verschieben."
    Dem Gesicht Tschatos konnte man nicht entnehmen, wie er darüber dachte. Wahrscheinlich erschienen ihm diese Wetterverhältnisse für eine Welt wie Pulsa als durchaus normal. Was ihn allerdings davon abhielt, den Startbefehl zu geben, konnte sich Picot nicht erklären. Der Kommandant ließ abermals einen Roboter ausschicken. Die Maschine rollte in die Methanhölle hinaus, aber die eingebaute Kamera funktionierte nicht. Zehn Minuten später hörte der Roboter auf, den Impulsen der Fernsteuerung zu folgen. Er kehrte auch nicht mehr zurück.
    Picots Ungeduld wuchs. Gegen Mittag

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