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0197 - Höllentanz der Riesen

Titel: 0197 - Höllentanz der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie, Ihren jetzigen Standort beizubehalten, Dan", ordnete er an. „Ich kehre um. Wir müßen den Captain suchen.
    Irgend etwas ist mit seinem Shift passiert."
    „Sollen wir die beiden anderen Shifts zur Verstärkung herbeirufen?"
    „Noch nicht", gab der Kommandant zurück.
    Picots Augen suchten den Boden ab. Kurz darauf wurde Tschatos Shift vollkommen sichtbar. Der Flugpanzer nahm Kurs auf die Stelle, über der Picot schwebte, oder zu schweben versuchte, denn die Sturmböen machten es fast unmöglich, einen festen Platz zu halten. „Wir müssen tiefer, Dan", klang Tschatos Stimme auf. ,,Von hier oben sehen wir überhaupt nichts. Die Wolken sind zu dicht." Mit gemischten Gefühlen ließ Picot den Shift absacken. Er fragte sich, was mit Vertrigg und seinen Männern geschehen war.
    Das Land wurde ihm immer unheimlicher. Er hoffte, daß Tschato bald den Befehl zur Rückkehr geben würde.
    Unter ihnen tauchten zwei Dancers auf. Nach den Melodien einer unsichtbaren Kapelle schienen sie einen wilden Tanz aufzuführen.
    Eines der Wesen sprang unmittelbar vor dem Shift vorüber. Picot fuhr zurück. Er hörte Dawson leise fluchen. Was mochte geschehen, wenn ein Dancer mit dem Shift zusammenstieß?
    Da kam ein weiterer Dancer aus den Wolken über der ausgedehnten Ebene. Er war so groß, daß Picot erschrak. Sein dünn gebliebener Pfahlkörper hätte die beiden Shifts mühelos berühren können. Ein Blick auf den Höhenmesser zeigte dem Ersten Offizier der LION, daß sie immerhin noch achtzehn Meter über der Oberfläche schwebten.
    Tschato beschleunigte schräg vor ihnen. Gleich darauf meldete er sich. „Wir behalten diesen Abstand bei, Dan. Wir fliegen das Land bis zum Hügelkamm zwischen der LION und uns ab." Picot brachte sein Gesicht dicht vor das Mikrofon. „Haben Sie das Monstrum gesehen, Sir?"
    „Allerdings", sagte Tschato. „Gaylord ist überzeugt, daß die Dancers unaufhörlich wachsen. Die Nahrung, die sie in Form des Neo-Molkex zu sich nehmen, läßt die Anzahl und die Ausdehnung ihrer Beine ständig größer werden." Picot fühlte ein Kratzen im Hals. Er räusperte sich. „Wäre es nicht besser, zur LION zurückzukehren, Sir?"
    „Zweifellos, aber nur mit Vertrigg und seinen Begleitern." Wütend umklammerte Picot die Steuerung.
    Der Shift flog in eine fahlgelbe Wolke hinein. Einen Augenblick verschwand das zweite Raupenfahrzeug aus ihrer Sicht. Picot wurde immer niedergedrückter. Er war nicht abergläubisch, doch jetzt glaubte er, überall die Todesdrohung zu spüren.
    Wenige Augenblicke später fanden sie Vertriggs Shift.
    Oder das, was von ihm übriggeblieben war.
    Sekundenlang mußte Captain Vertrigg gegen die Panik ankämpfen, als Duprene feststellte, daß der Normalfunk ausgefallen war. Jeden Augenblick mußten die beiden anderen Shifts wieder sichtbar werden. Doch weitere Minuten verstrichen, ohne daß die Raupenfahrzeuge aus dem Dunst hervorkamen.
    Vertrigg überblickte die Kontrollen. Sollte ihn die Bö so weit vom Kurs abgebracht haben, daß er den AnschluB an Tschato und Picot verloren hatte? Vertrigg hatte einen unangenehmen Geschmack im Mund. Ausgerechnet jetzt mußte die Funkverbindung aussetzen.
    Duprene machte sich am Funkgerät zu schaffen, aber es war fraglich, ob der Kybernetiker den Schaden beheben konnte. Mit dem Ausfall des Gerätes war ihre Lebensader abgeschnitten, wenn es ihnen nicht gelang, Sichtverbindung zur LION oder den anderen Shifts zu finden. Vertrigg hatte ein Gefühl, als müßte er sich übergeben. Das Land unter ihnen sah an jeder Stelle gleich aus. Es war praktisch unmöglich, sich zu orientieren. Captain Vertrigg steuerte den Shift herum. Er mußte aufpassen, daß sie nicht welter von der LION abkamen. Plötzlich entstand eine ruckartige Bewegung unmittelbar vor der Kanzel. Vertrigg riß die Augen auf. Er hörte Duprene aufstöhnen. Jemand im hinteren Teil der Kanzel stieß einen Entsetzensschrei aus.
    Der Shift flog genau auf einen riesenhaften Dancer zu, der vor ihnen aus dem Nebel kam. Wie gelähmt beobachtete Vertrigg das Ungeheuer. Der Dancer maß mindestens vierzig Meter. Er stand auf ungefähr hundert Beinen, von denen jedes dicker als ein Eichbaum war. Der schmale Pfahlkörper war kaum noch zu sehen. Das ganze Gebilde schien einem Alptraum zu entstammen.
    Vertrigg kippte den Shift nach vorn. Der Druck, den seine Hände auf das Steuer ausübten, erschien ihm in diesem Moment die einzige Verbindung zur Realitat.
    Die Beine des Dancers zuckten wie die Glieder

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