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0197 - Höllentanz der Riesen

Titel: 0197 - Höllentanz der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gangart. Der Schutzanzug verhinderte, daß er schnell vorankam, aber der Abstand zu dem tanzenden Geschöpf verringerte sich rasch. Die Kreatur warf sich auf das Neo-Molkex. Sie wälzte sich darüber hinweg, wobei sie ihre sieben Beine ausgestreckt nach oben richtete. Eine Bö brauste über Gaylord hinweg. Sekundenlang wurde ihm die Sicht versperrt.
    Vor dem Sehschlitz tobten Ammoniakflocken durcheinander.
    Verbissen stemmte sich der Strukturforscher gegen den Sturm.
    Dann wurde es ruhiger. Als er wieder sehen konnte, hatte er den Eindruck, daß der Dancer so hatte Gaylord das Wesen im stillen getauft gewachsen war. Doch das lag wahrscheinlich daran, daß sich der Abstand zwischen ihnen verringert hatte.
    Inzwischen war der Shift bis auf zwanzig Meter herangekommen.
    Tschato schwieg jetzt. Gaylord fragte sich, ob dieser schwarze Riese etwas von seiner Gelassenheit verloren hatte. Der nächste Anprall des aufziehenden Sturmes ließ Gaylord taumeln. Er rutschte aus und stürzte nach vorn. Mit den Händen fing er seinen Fall ab. Seine Gelenke knackten. Die Angst kehrte wieder zurück. Er schaute zurück. Die Männer im Shift hatten ihn offensichtlich aus den Augen verloren, denn das Fahrzeug rollte von ihm davon.
    Benommen schüttelte Gaylord den Kopf. „Hier herüber, Kommandant!" rief er. Er blickte auf die andere Seite hinüber, dorthin, wo er den Dancer vermutete. Da erkannte er, daß der Shift sich nicht verfahren hatte. Tschato trat den Rückzug an. Er flüchtete vor mehreren hundert dieser siebenbeinigen Wesen, die über die Ebene kamen. Gaylord stöhnte auf. Er kam wieder auf die Beine und rannte hinter dem Shift her. Doch sie waren auch schon in seiner Flanke.
    Sie hüpften und wirbelten über das Molkex hinweg.
    Es wurden immer mehr. Tausende sprangen aus den Gasschwaden hervor. „Kommandant", flüsterte Gaylord. „Ich hatte Sie gewarnt", sagte Tschato beherrscht. „Nein!" schrie Gaylord. „Sie können mich nicht im Stich lassen."
    „Ich riskiere nicht das Leben von fünf weiteren Männern, um Sie zu retten", sagte Tschato.
    „Was soll ich gegen die unzähligen Dancers unternehmen?" krächzte der Strukturforscher. „Dancer", wiederholte der Oberstleutnant. „Ein guter Name für diese Wesen. Ich werde mir ihn merken."
    Direkt neben Gaylord fiel ein Schatten auf den Boden. Bebend fuhr der hagere Mann herum. Da sah er einen anderen Shift in unmittelbarer Nähe landen. Er erfaßte, daß Tschato ihm nur Angst eingejagt hatte. Er hatte ihm Unterricht erteilen wollen, wie gefährlich es war, auf eigene Faust zu handeln. Die Schleuse des Shifts glitt auf.
    Gleich darauf hörte Gaylord die Stimme Dan Picots aufklingen.
    „Los, Doc", rief der Erste Offizier nervös. „Kommen Sie herein."
    Gaylord schritt auf den Shift zu. Von allen Seiten kamen die Dancers heran. Der Sturm war so heftig geworden, daß er Gaylord von der Schleuse wegzutreiben drohte. Mit eingezogenem Kopf erreichte Gaylord den Eingang. Er warf sich förmlich in die Kammer.
    Dankbar sah er, wie die äußere Wand zuglitt. Jetzt konnten ihn die Kreaturen nicht mehr erreichen. Der Shift startete. Gaylord wartete, bis der Druckausgleich erfolgt war und die Innenwand aufging. Er fühlte sich vollkommen erschöpft. Jetzt, da er wieder in Sicherheit war, wurde er wütend auf Tschato. Der Kommandant hatte ihn glauben lassen, daß er nichts zu seiner Rettung unternehmen wollte. Gerade weil Gaylord die Gründe für dieses Verhalten zu durchschauen glaubte, wurde er wütend. Er ging in den Shift hinein. Picot, der am Pilotenplatz saß, winkte ihm zu. Der Shift schwebte bereits wieder in einer Höhe von zwanzig Meter über dem Boden dahin. Unter ihnen wimmelte es von Dancers. Gaylord öffnete den Helm und klappte ihn nach hinten. „Ich möchte mit Tschato sprechen", verlangte er. Achselzuckend machte ihm Picot Platz. „Sie akzeptieren wohl alles, was der Kommandant befiehlt?" erkundigte sich Gaylord, und sein Gesicht rötete sich. „Ja", erwiderte Picot bekümmert. ..Meistens bleibt uns nichts anderes übrig." Gaylord beugte sich über das Mikrofon des Funkgerätes.
    „Hier spricht Gaylord", sagte er heftig. „Hören Sie mich, Tschato?"
    Ein Lachen kam aus dem Lautsprecher. „Gesund zurück, Doc?
    Ich hoffe, Ihr Bedarf an solchen Unternehmen ist für die nächste Zeit gedeckt."
    „Eines Tages wird jemand die Nadel finden, der es bedarf, um einen so aufgeblasenen Mann anzustechen, damit er in sich zusammenfällt", sagte Gaylord eisig. „Hören Sie,

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