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0197 - Horror-Träume

0197 - Horror-Träume

Titel: 0197 - Horror-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Magier hindurchgeglitten , ohne ihn zu berühren. Wie durch ein Gespenst – »Du bist ein Gespenst«, keuchte Huysman. »Eine Täuschung. Verschwinde, verflüchtige dich!«
    Aber im gleichen Moment begann die massige Gestalt vor ihm zu wachsen, wurde blitzschnell größer und packte mit riesigen Fäusten wie Baggerschaufeln zu. Huysman schrie auf, weil er glaubte, zerdrückt zu werden – aber er wurde nicht zerdrückt. Art van Meulen der Gigant, riß ihn in die Höhe. Hier mußte doch längst die Zimmerdecke das Wachstum bremsen … aber alles verschwamm, wurde irrational.
    Huysman schrie gellend.
    Und dann gab es ihn und den Riesen, der ihn gepackt hatte, von einem Moment zum anderen nicht mehr.
    Und der schlafende Magier van Meulen konnte immer noch nicht aufwachen. Die Macht beherrschte ihn.
    ***
    »Was soll das heißen?« fragte Odinsson. Seine Fäuste ballten sich unwillkürlich. »Was ist verschwunden?«
    Zamorra erhob sich und lehnte sich wieder gegen den Wagen, das Amulett in der linken Hand. Er schüttelte heftig den Kopf, als wolle er Benommenheit abschütteln.
    »Etwas«, sagte er leise. »Ich fühle es irgendwo am Rand meiner Sphäre. Ich konnte nicht mehr erkennen, was es war und wo es sich befand. Ich spürte nur, wie es aus unserem Universum verschwand.«
    Odinsson schluckte.
    Nicole tauchte neben Zamorra auf. Er fühlte den leichten, streichelnden Druck ihrer Hand im Nacken.
    »Wohin verschwand?«
    Zamorra zögerte mit der Antwort. Er versuchte erst einmal selbst zu ergründen, wie er dieses Verschwinden wahrgenommen hatte. Er hatte sich schon mehrfach in anderen Dimensionen aufgehalten und kannte in etwa die bei einem »Durchgang« auftretenden Phänomene. Aber hier – war gar nichts gewesen. Hier hatte etwas existiert und im nächsten Moment nicht mehr.
    »Ich weiß nicht, wohin.« Er erläuterte seine Empfindungen und hängte sich das Amulett langsam wieder um den Hals. »Stellt euch vor, daß jemand das Licht ausknipst. So etwa war das Verschwinden.«
    »Man könnte also auch formulieren, daß dieses Etwas einfach unsichtbar geworden ist.«
    Zamorra atmete tief durch und sah Commander Siccine nachdenklich an. »Eigentlich nicht einmal. Es ist nicht unsichtbar, sondern nicht mehr zu sehen!«
    »Wo ist denn da der Unterschied?« fragte Siccine verblüfft.
    Nicole lehnte sich an Zamorra. Er legte einen Arm um ihre Taille und nahm die stimulierende Wirkung ihres Körpers auf.
    »Jemand hat das Licht ausgeknipst, um bei dem Vergleich zu bleiben«, sagte er. »Aber wenn ich eine Infrarotbrille aufsetze, kann ich wieder sehen. Es ist jetzt nur die Frage, welche Form diese Brille für uns hat.«
    »Das ist mir allmählich auch als Science-Fiction-Leser eine Etage zu hoch«, brummte Siccine. »Diskutieren Sie es unter sich aus.«
    »Balder hatte vorhin einen guten Vorschlag«, sagte Zamorra und küßte Nicoles Ohrläppchen. »Wir sollten uns die Stelle, an der die ANTARES verschwand, aus der Nähe ansehen. Denn das, was vor einer Minute verschwand, konnte ich nicht lokalisieren, es hilft uns also nicht weiter.«
    »Keine Aura?« flüsterte Nicole.
    Zamorra schüttelte den Kopf. Das war etwas, das ihn ein wenig irritierte. Aber wahrscheinlich war er auch in diesem Fall mit dem Amulett zu weit ab gewesen.
    »Alles einsteigen«, verlangte Odinsson und schwang sich hinter das Lenkrad des schwarzen Nato-Cadillac. Siccine setzte sich auf den Beifahrersitz. Nicole sammelte in aller Hast ihre Badesachen zusammen und kletterte zu Zamorra in den Fond des Wagens, der langsam anrollte und sich auf breiten Reifen durch den Sand arbeitete. Sie schmiegte sich an ihn. Auf Knopfdruck sanken die Fensterscheiben nach unten, um die im Wagen entstandene Hitze durch Frischluft abzumildern.
    »Ein Viertelstündchen Pause täte uns gut«, flüsterte Nicole. Zamorra lächelte. Das Seeklima zeigte Wirkung. »Viertelstündchen?« murmelte er leise und ließ seine tippen über ihr Gesicht wandern. »Bist du sicher, daß wir damit auskämen?«
    »Nein«, hauchte Nicole. »Hoffentlich sind wir jetzt nicht den ganzen Tag dienstlich unterwegs!«
    ***
    Jemand , flüsterte etwas in Art van Meulen, dem schlafenden und träumenden Magier.
    Jemand hat etwas bemerkt. Ein anderer Magier ist in der Nähe.
    Der Schlafende registrierte es einfach. Es ließ ihn kalt. Er sah wohl die Gefahr für seine Macht, die sich anbahnte. Aber so stark der andere Magier auch sein mochte – wie sollte er auf den richtigen Gedanken kommen? Er müßte

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