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0197 - Im Jenseits verurteilt

0197 - Im Jenseits verurteilt

Titel: 0197 - Im Jenseits verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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    Das brutale Verbrechen hatte Glenda Perkins geschockt. Vor ihren Augen war es geschehen, und sie hatte den Mord nicht verhindern können, zudem der Mann seinen rechten Arm schwenkte, so dass die Mündung des Revolvers nun auf Glenda Perkins wies.
    »Du siehst, dass ich nicht spaße, Süße. Also sei vernünftig.«
    Glenda schluckte. Die Angst hatte sich in ihrem Körper regelrecht festgefressen. Es dauerte eine Weile, bis sie fähig war, eine Frage zu formulieren.
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Du kommst mit.«
    »Und wohin?«
    »Wirst du schon sehen.« Der Mann ließ die Waffe wieder in seiner rechten Jackentasche verschwinden, aber die Mündung zeigte weiter auf Glenda.
    »Geh raus!«
    Mit zitternden Knien verließ Glenda den Laden, in dem ein Toter zurück blieb. Allein das bewies der jungen Frau, wie gnadenlos und kalt dieser Eindringling war. Er wusste genau, was er zu tun hatte. Eiskalt ging er vor. Er hinterließ keine Zeugen. Für Glenda ein Beweis, dass er auch sie nicht am Leben lassen würde, wenn er das bekommen hatte, was er wollte.
    Sie traten auf die Straße. Draußen fielen erste Schneeflocken, die nach wenigen Sekunden so stark zunahmen, dass die Straße aussah, als wäre sie in einen weißen, tanzenden Vorhang getaucht. Genau das richtige Wetter für Bongo und seinen Plan, denn bei diesem Schneefall achtete niemand auf den anderen. Er hielt sich dicht bei Glenda. Einen halben Schritt ging er hinter ihr, wobei er allerdings so auf Tuchfühlung blieb, dass Glenda immer den Druck der Waffenmündung spüren konnte.
    Sie schritten gemeinsam über den Gehsteig und auf die nächste kreuzende Straße zu, wo das Vergnügungsviertel begann. Kurz vor der Einmündung erreichten sie ein Haus, dessen Fassade jemand gelb gestrichen hatte. Vier Stockwerke hatte der Bau, und rechts neben dem Eingang führte ein schmaler Weg zu einem Hinterhof und zur Rückseite des Gebäudes. Allerdings war der Weg durch eine Holztür versperrt.
    Bongo dirigierte Glenda so, dass sie vor der Tür stehenblieb. Er selbst blies ihr seinen warmen Atem in den Nacken. Mit der linken Hand holte er einen Schlüssel hervor und drückte ihn Glenda zwischen die Finger.
    »Los, aufschließen!«
    »Und dann?«
    »Mach schon, verdammt! Du bist hier nicht in der Lage, Fragen zu stellen!«
    Glenda nickte. Dieser Kerl hatte recht. Sie befand sich wirklich nicht in der Situation, Fragen zu stellen. Sie musste froh sein, wenn sie mit dem Leben davonkam. Der Schlüsselbart fuhr über das Holz, bevor er seinen Weg ins Schloss fand.
    Die Passanten kümmerten sich nicht um die beiden. Sie hasteten vorbei. Jeder war mit sich selbst und seinen eigenen Problemen beschäftigt. Glenda hatte natürlich daran gedacht, um Hilfe zu rufen. Es hätte nichts geholfen. Sie schätzte den Typ hinter sich so ein, dass er eiskalt abdrücken würde.
    »Offen?«
    »Ja.«
    »Dann geh vor!« Noch zögerte Glenda. Wenn sie jetzt in dieser düsteren schmalen Einfahrt verschwand, dann war sie verloren, das wusste sie genau. Deshalb versteifte sie sich, doch der Mann mit der Waffe ließ ihr keine Chance. Er verstärkte den Druck, und Glenda blieb nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Der dunkle Schlauch nahm sie auf. Im ersten Augenblick konnte sie nichts erkennen. Als dann die Tür hinter ihr mit einem Fußtritt des Mannes wieder zugedrückt wurde, da war ihr, als hätte sie eine andere Welt betreten, denn die Geräusche um sie herum verstummten. Meilenweit schien der Weihnachtstrubel entfernt zu sein.
    Ihre Angst steigerte sich. Ja, sie hatte Furcht, und sie spürte den Druck im Magen, der sich immer stärker ausbreitete und bis hoch zum Herzen kroch, als wäre er eine Hand und würde dort alles zusammenpressen.
    »Geh schneller!«
    Glenda stolperte voran. Der Boden unter ihr war mit Unrat bedeckt. Mehr als einmal stieß sie mit der Schuhspitze gegen leere Konservendosen oder alte Kartons, die nach vorn schlitterten und wenige Schritte weiter durch einen erneuten Stoß der Schuhspitzen vorwärts getrieben wurden. Vereinzelte Schneeflocken verirrten sich in den düsteren Schlauch, tupften gegen Glendas erhitztes Gesicht und kühlten die Haut. Sie hielt die Lippen fest zusammengepresst und atmete nur durch die Nase.
    Inzwischen hatten sich ihre Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt, und weiter vorn erkannte sie, dass der Gang auf einen Hof endete, genau dort, wo das Haus mit seiner Rückseite die Abtrennung zum Hof bildete. Vereinzelte Lichter, die nie so recht das

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