Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

Titel: 0198 - Asmodinas Todeslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
weiter.
    »Du zuerst«, sagte ich.
    Er nickte. »Ja, ich springe gern.«
    »Und wie tief ist es?« fragte ich und senkte meinen Blick, um auf und durch das Netz zu schauen.
    »Es geht.«
    »Ich will eine vernünftige Antwort!« zischte ich.
    »Nun ja, du wirst es überleben, Geisterjäger. Sogar sicher überleben.«
    Ich traute ihm nicht. Hier auf dem Netz hatte er wenig Chancen, das wusste er genau. Im Irrgarten allerdings, da konnte er mich unter Umständen austricksen, und deshalb gefiel es mir gar nicht, in das Labyrinth zu springen.
    Andererseits konnte ich auch nicht auf dem Netz bleiben. Vielleicht führte es wirklich ins Nichts. Im Reich der Dämonen musste man mit den schlimmsten Überraschungen rechnen. Was sollte ich also tun?
    »Überlege nicht zu lange, Geisterjäger. Zudem willst du ja deine kleine Glenda wiedersehen, und sie steckt innerhalb des Irrgartens. Entscheide dich!«
    Das hatte ich inzwischen und bestätigte es durch mein Nicken.
    »Also gut«, sagte ich.
    »Machen wir es so!«
    »Du willst springen?«
    »Genau.«
    »Dann zerteile das Netz!«
    Der Dämon streckte den Arm aus und deutete auf mein Schwert. Ich ging noch einen Schritt vor, damit ich dichter an den Dämon herankam.
    Eine Frage hatte ich noch und stellte sie auch: »Wie heißt du eigentlich?«
    »Ich bin Raan!«
    »All right, Raan, es sei!« Und damit hieb ich zu.
    Die Klinge pfiff durch die Luft. Schräg hieb sie in das Netz unter uns und hatte es kaum berührt, als die Maschen auch schon zerschnitten wurden. Ein Loch entstand. Raan verlor das Gleichgewicht.
    Er verschwand vor meinen Augen, und im nächsten Augenblick konnte ich mich auch nicht mehr halten.
    Ich fiel… Zum zweiten Mal kurz hintereinander. Unwillkürlich hielt ich die Luft an, hörte die Echos meiner eigenen Herzschläge und das finstere Lachen des Dämons. Dann erfolgte der Aufprall.
    Ich hatte erwartet, auf einen harten Boden zu fallen, und schon meinen Körper vorschriftsmäßig zusammengekrümmt. Es kam anders.
    Ich glaubte, ich wäre in eine gewaltige Hecke gefallen, die meinen Aufprall stark bremste und abfederte. Ich rauschte förmlich hinein, hielt mein Schwert weiterhin fest und kam schließlich zur Ruhe.
    Eine Sekunde geschah nichts. Dann überfiel mich der Ekel. Überall spürte ich das klebrige Zeug auf meinem Gesicht. Um mich herum krabbelte und bewegte es sich. Auf dem Gesicht, den Händen, am ganzen Körper. Sogar in die Augen und Nasenlöcher wollten sie kriechen, und mir wurde mit Erschrecken klar, dass ich mich in einem wahren Wald von kleinen, unzähligen grünen Würmern befand…
    ***
    Glenda Perkins war vor Überraschung stumm. Es dauerte eine Weile, bis sie sich gefangen hatte und die ersten Worte aussprach.
    »Du du hier, Jane?«
    »Ja, ich.«
    Glenda schüttelte den Kopf.
    »Aber das gibt es doch nicht. Das ist ein Spukbild…«
    »Nein, ich bin es wirklich.«
    Glendas Gesicht verzerrte sich. Sie rutschte nach vorn, streckte abwehrend ihre Arme aus und spreizte die Finger.
    »Das ist unmöglich, Jane! Wie kommst du hierher?«
    »Später, Glenda.«
    »Nein, du bist es nicht! Du kannst es einfach nicht sein!« Sie trat mit dem Fuß auf.
    »Doch, Glenda!«
    »Dann sag mir, wie du hierher kommst. Hierher in diese verdammte Hölle!«
    »Ist das nicht unwichtig?«
    Heftig schüttelte Glenda den Kopf.
    »Nein, Jane, für mich nicht. Man hat dich nicht verurteilt. Ich aber habe vor dem Dämonenrichter gesessen, und er hat mein Todesurteil ausgesprochen, indem er mich in diesen Irrgarten hier steckte. Dich aber habe ich vorher nicht gesehen. Er wird dich nicht verurteilt haben. Du musst auf irgendeinem anderen Weg in dieses Labyrinth gelangt sein, Jane. Auf welchem? Sag es mir. Dann können wir vielleicht hier herauskommen.«
    Jane Collins nickte. »Sicher, Glenda, wir werden herauskommen, allerdings weiß ich noch nicht wie.«
    »Aber du bist hineingekommen.«
    »Man hat mich entführt!«
    Glenda holte tief Luft.
    »Dich auch?«
    »Ja. Von der Straße weg entführt und hierher geschafft. Willst du noch mehr wissen?«
    »Nein, das reicht. Das reicht wirklich. Dann ist es dir so ergangen wie mir.«
    Fassungslos schüttelte Glenda den Kopf und fragte: »Welch ein Spiel wird hier nur getrieben? Welch ein grausames Spiel?«
    Sie begann wieder zu weinen und ließ es zu, dass Jane auf sie zu trat und tröstend die Hand auf Glendas Haar legte. Zwei Frauen standen mutterseelenallein in dieser Hölle. Auf der Erde im normalen Leben waren sie irgendwie

Weitere Kostenlose Bücher