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0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

Titel: 0198 - Asmodinas Todeslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leicht ausweichen. Dabei verzog sich der Mund zu einem Grinsen. Wenigstens kam es mir so vor, und ich wartete ab, bis der Arm wieder zurückschwang, und zertrennte ihn dann mit einem Streich in der Mitte.
    Kopf und ein Teil des Tentakels verschwanden in einem Schacht und waren nicht mehr zu sehen. Einen zweiten und dritten erledigte ich mit einem Rundschlag. Die Klinge durchschnitt sie, als bestünden sie aus Butter. Magie gegen Magie. Meine war stärker.
    Und jetzt überlegten es sich die anderen Wesen, ob sie mich angreifen sollten. Sie blieben sicherheitshalber zurück oder tauchten erst gar nicht auf. Ich hatte mir eine kleine Atempause erkämpft und blieb erst einmal sitzen, um mich auszuruhen. Man ließ mir keine Zeit, denn auf einmal ertönte ein Zischen. Erst leise, dann schwoll es immer mehr an, wurde lauter und wurde für mich zu einer Quälerei der Ohren.
    Es war ein schauriges Bild. Aus allen Öffnungen stachen die Schädel und zischten durch ihre angespitzten Zähne. Allerdings nicht nur das. Es quoll auch noch etwas aus ihren Mäulern.
    Giftiger Brodem! Ich bemerkte ihn, als ich husten musste. Das Zeug kratzte in meinem Hals. Es schnürte mir den Atem ab. Ich keuchte, räusperte mich und spürte gleichzeitig die Veränderung in meinem Kopf. Mir war, als hätte sich jemand eine Spritze genommen, sie in meine Stirn gestoßen und den Schädel mit Watte gefüllt. So jedenfalls fühlte es sich an. Und diese Watte breitete sich aus. Sie lähmte mein Denken und deshalb auch meine Reaktionen.
    Ich saß auf dem Rand und konnte einfach nichts tun. Die anderen waren zu stark. Sie bewiesen mir ihre Macht, und immer größere Giftwolken drangen mir entgegen und kreisten mich ein. Wie im Krampf hielt ich mein Schwert fest. Ich wollte es nicht loslassen, denn wenn ich jetzt die Finger öffnete, dann verlor ich die Waffe, und sie würde in den Schacht fallen und irgendwo in der unauslotbaren Tiefe verschwinden. So und nicht anders sah es aus!
    Langsam sank ich zurück. Ich ließ mich fast freiwillig fallen, doch dann erreichte ich einen Punkt, wo der Überlebenswille wieder stärker wurde. Nein, so nicht. Um Himmels willen, nur nicht aufgeben! Du musst dich zusammenreißen!
    Und ich riss mich zusammen. Ich schaffte es in der Tat, mich wieder aufzurichten, und ich bemerkte auch, dass mir kein Brodem mehr entgegenströmte. Auch das Zischen ließ nach und verklang. Die Stille kehrte zurück.
    Ich aber hockte auf dem schmalen Rand zwischen den beiden Schachtöffnungen und starrte ins Leere. Noch immer gelang es mir nicht, die Gedanken in meinem Kopf richtig zu ordnen. Es lief einfach zuviel durcheinander. Einige Male atmete ich tief durch. Obwohl die Luft hier nicht mit der auf der Erde zu vergleichen war, kam sie mir doch köstlich vor, nachdem der teuflische Brodem verschwunden war. Sollte das eine Warnung gewesen sein?
    Hatten Asmodina oder der Spuk damit beweisen wollen, wie mächtig sie letztendlich doch waren?
    Ich wusste es nicht, sah allerdings, dass sich von vorn eine Gestalt näherte. Und zwar eine, die ich kannte. Es war der blonde Dämon. Allerdings hatte er sich verändert. Sein Gesicht sah völlig entstellt aus. Es war auch nichts mehr von seiner normalen Haut zu sehen. Jetzt entdeckte ich darin die dicken roten Streifen, die bei unserem ersten Kontakt hinter der dünnen Haut geschillert hatten. Aus dem Nichts war er erschienen.
    Langsam schritt er näher. Dabei hatte ich den Eindruck, als würde er den Boden überhaupt nicht berühren, sondern schweben. Das konnte natürlich eine Täuschung sein, da ich in meinem Zustand sowieso nicht alles so genau erkannte, aber bei Dämonen wusste man schließlich nie, wie sie reagierten oder reagieren konnten. Mit jedem Schritt schmolz die Entfernung zwischen uns.
    Ich glaubte, ein hässliches Grinsen auf seinem Gesicht zu sehen und gleichzeitig auch ein wissendes. Er ging nur auf dem schmalen Rand, balancierte zwischen den aufgerichteten Tentakelarmen mit den Köpfen, als wäre er der große König, der Herrscher. Dann blieb er stehen. Wir starrten uns an.
    Ich sagte nichts, sondern wollte es ihm überlassen, das Gespräch zu beginnen.
    »John Sinclair«, sagte er. »Wir haben uns beide noch nicht begrüßt. Wenigstens nicht in dieser Welt, mein Lieber. Damit heiße ich dich herzlich willkommen. Du befindest dich auf der Grenze zwischen dem Reich des Spuks und dem der Teufelstochter, und du bist sogar freiwillig zu uns gekommen, welch eine Ehre.«
    Er lächelte

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