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0198 - Die letzte Bastion

Titel: 0198 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten keineswegs nur die Aufgabe, die .Blues zu bewachen. Eine Menge wichtiger Positionen wurden von ihnen selbst besetzt, darunter die Feuerleitschaltungen.
    Danach sah Ragna auf seine Uhr. Es war 12.15 Uhr. Noch fünf Minuten bis zum Start!
    Major Ragna besetzte den Platz des Kommandanten. Er schnallte sich sorgfältig an und betrachtete dann skeptisch das seltsame Gerät, das der Verständigung mit den Blues dienen sollte. Er stellte einige Fragen an den ehemaligen Blues- Kommandanten. Der antwortete widerstrebend und äußerst langsam. Ragna hoffte, daß er wenigstens wahrheitsgemäß antwortete.
    Der zusätzlich eingebaute Telekom sprach an.
    „Major Ragna!"
    „Start erfolgt in dreißig Sekunden!" ertönte die unbeteiligte Stimme des Kontroll-Offiziers. „Zeit läuft."
    „Danke. An Bord alles klar", gab Ragna zurück, während sein Daumen sich auf die Alarmtaste senkte.
    Der Alarm schrillte einmal kurz durch das Schiff, um die Besatzung zu warnen. Major Ragna lauschte dem stereotypen Ticken des Zählwerks. Bei Null holte er tief Luft und spannte instinktiv seine Muskulatur an. Doch der erwartete Andruck blieb aus. Die Katapultanlage des Startschachtes und die Andruck- Neutralisatoren innerhalb des Schiffes waren vorzüglich koordiniert worden. Nur an den Anzeigen der Ortungsgeräte und der jähen Veränderung des Schirmbildes war überhaupt der Start zu erkennen.
    Beängstigend schnell fielen die zerklüfteten, kahlen Höckerberge unter dem Schiff zurück. Von der Station war nichts zu sehen.' Iratio Hondro hatte sie sorgfältig unter den natürlichen Formationen der Landschaft anlegen lassen. Man konnte mit einem Gleiter dicht darüber hinwegfliegen und würde nichts davon bemerken, es sei denn, man führte Geräte zur Energieortung mit.
    Erst außerhalb der Atmosphäre schaltete Major Ragna die Triebwerke des Blues-Schiffes ein. Bis dorthin war es von der Kraft der gravitoenergetischen Katapultanlage geschleudert worden.
    Nun erwachte auch die menschliche Mannschaft zu fieberhafter Aktivität. Jeder der Freiwilligen kannte genau seine Aufgabe. Es handelte sich um äußerst intelligente, vorzüglich geschulte Männer. Eine Diktatur wendete naturgemäß fast unbegrenzte Mittel zur Ausbildung ihrer Soldaten auf.
    Entsprechend dem Plan des Obmanns hielt Ragna zuerst Kurs auf den Planeten Nummer vier, den die Terraner Pulsa getauft hatten. Man wußte das aus aufgefangenen Telekomsprüchen, denn die Terraner waren relativ sorglos mit ihren normalen Bildsprechgeräten umgegangen - bis Merk Nateby den Beschuß befahl.
    Major Ragna schauderte, als das Schiff den vierten Planeten überflog und er die Hölle dieser Methanwelt genauer betrachten konnte. Es war wirklich ein Wunder gewesen, daß die Terraner von dort hatten entkommen können. Nachdem Pulsa einmal umkreist worden war, richtete Ragna den kürzesten Kurs zum Schlachtkreuzer der Terraner ein. Es sollte so aussehen, als hätte sich das Blues-Schiff ständig in der Nähe Pulsas herumgetrieben und erst jetzt das geflohene Schiff wiederentdeckt. Wenn man dort noch über intakte Ortungsanlagen verfügte, mußte man das Diskusschiff inzwischen schon entdeckt haben.
    Kurz vor Erreichen der einfachen Lichtgeschwindigkeit kontrollierte Ragna, zusammen mit sechs anderen Freiwilligen, die Arbeit der Blues-Besatzung. Menschen konnten nicht ohne besondere Ausbildung mit den Lineartriebwerken der Blues umgehen. Darum war die Programmierung der Steuer-Aggregate der ursprünglichen Besatzung überlassen worden.
    Major Ragna war mit dem Ergebnis der Kontrolle zufrieden. Die Blues hatten gute Arbeit geleistet. Nur eine Lichtminute vom terranischen Schlachtkreuzer entfernt, würde das Diskus-Schiff vom Linearraum ins Einstein-Kontinuum hinüberwechseln - nur wußten zum Unterschied von der menschlichen Besatzung die Blues nichts von der Anwesenheit des terranischen Raumschiffes.
    Sie würden völlig ahnungslos in den Tod fliegen.
    Die Freiwilligen hatten nur Hohn und Spott für die „Tellerköpfe", wie die Blues allgemein wegen ihrer eigenartigen Kopfform genannt wurden, übrig. In einer Art Galgenhumor steigerten sie sich in immer drastischere Schilderungen der Überraschung ihrer Gefangenen hinein - bis Major Ragna darauf hinwies, daß das Übersetzungsgerät die ganze Zeit über eingeschaltet war. Da schwiegen die Freiwilligen betroffen und ein wenig beschämt. Sie hatten plötzlich erkannt, daß auch andere Wesen als Menschen dem Tod gefaßt ins Auge sehen konnten - und

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