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0198 - Die letzte Bastion

Titel: 0198 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Triumphieren.
    Aber wenn man den Stützpunkt nicht einmal beim direkten Überfliegen bemerkt hatte, wie sollte man ihn dann entdecken, wenn man fünfzig oder hundert Kilometer weiter westlich oder östlich vorüberflog! Iratio Hondro fühlte seine Handflächen feucht werden. Seine Augen starrten durch die Umgebung hindurch.
    Hier und jetzt entschied sich sein Schicksal. Er wußte es. Entging er diesmal der Entdeckung, flog der terranische Verband wieder ab, so hatte Perry Rhodan das Spiel um die Macht verloren. Denn in einem Vierteljahr würde die Molkex-Waffe einsatzreif sein ...
    Der Obmann wußte ebensowenig wie Perry Rhodan, daß die Schicksalswürfel längst gefallen waren. Er selbst, Iratio Hondro, hatte die Entscheidung beeinflußt - weil seine Gesetze die Gerechtigkeit negierten.
    Ein ganz schwacher, hoher Pfeifton stand in der Zentrale der PEYRA. Es war die von dem gewaltigen, eintausendfünfhundert Meter durchmessenden Raumschiff-Riesen verdrängte Atmosphäre, und außerhalb des Schiffes wäre das Geräusch unerträglich schrill und laut zu hören gewesen. Auf Atlans Befehl waren die Schutzschirme ausgeschaltet und mit der überlichtschnellen Ortung gekoppelt worden. So wurde einerseits die Beeinflussung der eigenen Energieortung und die Absorbierung fremder Tasterimpulse verhindert und andererseits garantiert, daß bei einem plötzlichen Feuerüberfall die Schutzschirme vor dem Eintreffen lichtschneller Strahlschüsse standen. Kein organisches Wesen hätte so schnell reagieren können. Für die Automatik bedeutete das kein Problem.
    Atlan wischte sich über die Stirn. „Arbeiten unsere Ortungsgeräte einwandfrei, Oberst?"
    „Schon überprüft, Sir", brummte Orog. „Ich garantiere Ihnen, daß uns nicht einmal der Stromfluß einer Batterie-Notbeleuchtung entgehen würde."
    „Egal, Oberst. Gehen Sie noch tiefer - auf zehntausend Meter!"
    Atlan schlug mit der Faust in die Handfläche. Wenn dort unten ein Stützpunkt existierte, mußte er doch zu orten sein! Sicher, man würde alle entbehrlichen Kraftmaschinen und stromverbrauchenden Geräte abschalten, aber zumindest mußte man doch die Oberfläche beobachten. Und jedes Fernbildgerät verbrauchte Energie! Auf den Suchschirmen kam ein Gebirge in Sicht. Die einzelnen Berge wölbten sich wie Höcker und waren meist unter tausend Meter hoch. Nur bei einigen Gipfeln wies das Dopplerecho eine Höhe bis zweitausend Meter aus.
    Atlans Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Er besaß einen großen Schatz Erfahrungen, und er hatte so etwas wie einen sechsten Sinn entwickelt, der ihn, ohne daß er bewußt überlegte, auf Dinge aufmerksam machte, die in spezifischen Situationen wichtiger als alles andere waren.
    Er besaß einen groben Überblick über Whilor III. und nun sagte ihm sein sechster Sinn, daß es nirgends auf diesem Planeten einen besseren Platz für die Unterbringung eines Geheimstützpunktes gäbe als in den Höckerbergen der nördlichen Halbkugel. Er rief noch einmal die Ortungszentrale an. „Richten Sie alles Augenmerk auf die Berge unter uns. Wenn überhaupt, dann steckt der Gegner dort!" Die Antwort klang beleidigt.
    „Jawohl, Sir. Ich fürchte nur, wir können uns nicht mehr steigern."
    Unwillkürlich schmunzelte Atlan. Er steckte die verborgene Zurechtweisung ein, denn er wußte, daß er seinen Leuten Unrecht tat, wenn er ihre Verläßlichkeit anzweifelte. Sie taten alles, was in ihrem Vermögen lag. Nur - würde das genügen?
    Die Höckerberge glitten unter der PEYRA vorbei. Jetzt tauchte unter dem Schiff eine Geröllwüste auf. Hausgroße Felsbrocken lagen zwischen gezacktem, scharfkantigem Geröll herum, als hätte ein Riese sie verstreut.
    Atlan versuchte, sich die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. In der Geröllwüste würde niemand einen Stützpunkt anlegen - und die Berge waren tatsächlich unbewohnt, sonst hätte man wenigstens eine geringe Streustrahlung orten müssen.
    „Wieviel Umkreisungen haben wir noch vor uns, Oberst?"
    „Genau drei, Sir. Die letzten Schleifen fallen, wie Sie befohlen haben, ziemlich eng aus. Wir werden unseren jetzigen Kurs in etwa fünfzig Kilometer Distanz berühren.""Danke. Halten Sie den Plan wie befohlen ein, Oberst!" Atlan lehnte sich müde zurück. Noch drei Umkreisungen - und er wußte, das Ergebnis würde wieder negativ sein. Wahrscheinlich hatten doch Rhodan und Tschato recht, wenn sie das Blues-Schiff für den Raketen- Überfall verantwortlich machten.
    Ein kerngesunder Organismus stirbt

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