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0198 - Wir rammten die Luftpiraten

0198 - Wir rammten die Luftpiraten

Titel: 0198 - Wir rammten die Luftpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir rammten die Luftpiraten
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Flugsicherung haben sie ja keine Ahnung, wo sie sich mit ihrer Maschine befinden. Wie dem auch sei, ich habe keine Anstellung gefunden. Deshalb fliege ich für Miller! Wie das eben so geht im Leben: Was man nicht auf anständige Weise bekommt, nimmt man auf unanständige. Man bräuchte jedoch nur einige Millionen, dann wird alles anständig, was man auch tut! Auch das, wofür der kleine Mann auf den Elektrischen Stuhl kommt. Jedenfalls kapern wir nachher die DC-8, und dann werde ich beweisen, daß ich einen Düsenklipper ohne Umschulung fliegen kann. Ist doch zum Kotzen! Für den Spaß, solche Maschinen fliegen zu dürfen, kassieren die Herren Flugkapitäne mehr in einem Monat als andere Leute in einem ganzen Jahr durch harte Arbeit. Verdammte Welt!«
    »Halt endlich deine Klappe!« brüllte Miller dazwischen. »Du brauchst Cotton keine philosophischen Vorträge zu halten. Paß lieber auf, daß du den Kurs nicht verfehlst!«
    »Dazu brauche ich nicht eigens aufzupassen. Das geht bei mir im Schlaf!« knurrte Drake. »Seht doch: Das Kennfeuer von La Guardia ist direkt vor uns!«
    Ich blickte zu den schmutzigen Kabinenscheiben hinaus. Vor uns und unter uns das unübersehbare Lichtermeer New Yorks, in dem die Reklameleuchten ununterbrochen in allen Farben aufzuckten. Darüber kreiste der Scheinwerferfinger des Flughafenkennfeuers in den sternenübersäten Nachthimmel. Links schimmerte silbern das breite Band des East River, rechts das des Hudson River.
    Das Bild des nächtlichen New York aus der Vogelschau war überwältigend. Wenn mir die Fesseln nicht so schmerzhaft ins Handgelenk geschnitten hätten, bei Gott, ich hätte vergessen können, welch ungeheuerlichem Verbrechen das Flugzeug Millers zwischen den Lichtern des Himmels und den Lichtern der Stadt unaufhaltsam zustrebte.
    »In fünf Minuten landen wir!« sagte Miller hinter mir. »Es muß dann alles verdammt schnell gehen. Prüft nach, ob ihr eure Sachen griffbereit bei euch habt. Aktentasche mit dem Sauerstoffgerät nicht vergessen. Maschinenpistolen durchladen. Reservemagazine in die Manteltaschen. Wenn etwas schiefgeht, wird rücksichtslos geschossen. Wir haben nichts zu verlieren! Zwanzigmal zum Tod verurteilt zu werden ist nicht schlimmer als einmal. Der Elektrische Stuhl ist uns jetzt schon gewiß, wenn wir uns lebendig greifen lassen. Jeder kennt seine Aufgabe. Halt, noch ein letztes bleibt zu tun.«
    Ich hatte eigentlich nur mit halbem Ohr hingehört, war aber nun doch gespannt.
    Ein fürchterlicher Schlag auf den Hinterkopf verriet mir, was Miller zu tun für richtig hielt.
    Dann versank ich in tiefe Nacht.
    ***
    Stellen Sie sich bitte die riesige Anlage eines Weltflughafens vor. Es war für Phil natürlich ganz ausgeschlossen, einzelne Männer in dem Gehetze zu finden, das selbst um Mitternacht noch recht erheblich ist. Er konnte weder von mir, noch von den Piraten, deren Personalbeschreibung er einigermaßen im Kopf hatte, auch nur die Nasenspitze entdecken.
    Weit weniger schwierig war es, die Personen zu überwachen, die durch die verschiedenen Schalter und Kontrollen zu den Flugzeugen wollten.
    Phil begab sich zu den Beamten der Paßkontrolle und fragte, ob in der letz- ten Stunde eventuell Männer passierten, auf die die Personenbeschreibung der Steckbriefe, die hier überall an die Wände geklebt waren, zutreffen könnten.
    Die Leutchen waren natürlich sehr darüber aufgebracht, daß Phil ihnen eine derartige Nachlässigkeit zumutete, und sie versicherten hoch und heilig, daß die gesuchten Männer unmöglich durch ihre Kontrolle gegangen sein konnten.
    Phil blieb nichts anderes übrig, als in der Paßstelle Posten zu beziehen und zu warten.
    Nach und nach rollten die Streifenwagen des FBI und der City Police an. Phil gab den Beamten die Anweisung, den Parkplatz zu überwachen und außerdem den gesamten Flughafen zu umstellen. Damit war mit Sicherheit verhindert, daß die Banditen das Rollfeld betreten und sich irgendeines der Flugzeuge bemächtigen konnten.
    Das Warten zerrte an den Nerven. Und doch konnte nichts anderes getan werden, als die Personen genau zu untersuchen, die durch die Schranken zu den Flugzeugen wollten. Aber alles war umsonst. Als einziges Ergebnis der ungewohnt strengen Überwachung konnten zwei gesuchte Verbrecher mit ausgezeichnet gefälschten Pässen, die jede normale Kontrolle überstanden hätten, gefaßt werden. Von den Luftgangstern jedoch, wie gesagt, keine Spur.
    Auf dem Rollfeld brummten fortwährend die Motoren der

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