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0198 - Wir rammten die Luftpiraten

0198 - Wir rammten die Luftpiraten

Titel: 0198 - Wir rammten die Luftpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir rammten die Luftpiraten
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startenden und landenden Flugzeuge. Selbst in der Nacht donnerten alle vier bis fünf Minuten die Maschinen über die Piste. Ab und zu heulten dazwischen die Düsenklipper mit infernalischem Getöse über die Startbahn, daß die Gebäude wackelten und ihre großen Glasflächen schepperten.
    So waren ständig mindestens zehn Flugzeuge auf dem Flughafen. Eines davon hatten die Gangster höchstwahrscheinlich für ein neues Verbrechen ausersehen, aber welches?
    Vielleicht waren sie sogar schon abgeflogen, vielleicht saßen sie in einer der startbereiten Maschinen, oder aber sie hatten das Ausschwärmen der Polizisten beobachtet und ihre Absichten aufgegeben. Alles war möglich, und gerade das machte Phil halb verrückt, vor allem, weil er in höchster Sorge um mich war.
    Er blickte nachdenklich auf das Vorfeld des Flughafengebäudes. Aufmerksam musterte er jeden einzelnen der Passagiere, aber keine verdächtigen Personen schlenderten zwischen den startbereiten Flugzeugen umher.
    Eben rollte eine alte Mühle von einem Hochdecker knatternd zum Abstellplatz vor der Flügabfertigung. Solchen museumsreifen Kisten sollte das Landen auf den großen Verkehrsflughäfen verboten werden, dachte Phil unwillkürlich.
    Plötzlich brüllte der Motor der alten Maschine mit Vollgas auf. Sie setzte sich in Bewegung, wurde schneller und schneller. Der Hochdecker raste direkt auf eine Düsenmaschine zu und donnerte gegen eine der Triebwerksgondeln.
    Eine Stichflamme schoß empor, gleich darauf schmetterte ein Krach durch die Nacht und brach sich an Hallen und Gebäuden.
    Die Passagiere, das Bodenpersonal, die Fluggäste samt den Beamten standen erst vor Schrecken starr, dann stieg ein einziger Schrei des Entsetzens hoch.
    Da rasten auch schon die Feuerwehrund Sanitätswagen mit durchdringendem Sirenengeheul heran und stoppten mit kreischenden Reifen an der Unfallstelle. Feuerwehrmänner in unförmigen Asbestanzügen sprangen heraus und überschütteten die brennende Maschine mit einem Meer flockigen Schaums. Im Nu waren die Flammen erstickt, und schon waren die Asbestmänner an der zusammengeschobenen Kabine und zogen einen bewußtlosen Mann heraus.
    Bereits beim Zusammenstoß der beiden Flugzeuge war Phil losgerannt. Das Verhalten des Flugzeugführers war derart unsinnig gewesen, daß sich ihm sofort der Gedanke aufgedrängt hatte, es hänge irgendwie mit den Luftpiraten zusammen.
    Natürlich war durch diesen Zwischenfall der übrige Betrieb auf dem Flughafen nicht unterbrochen worden, da die Flugpläne nach Möglichkeit mit derselben Präzision wie Eisenbahnfahrpläne eingehalten wurden. So war es nicht mehr als selbstverständlich, daß eine DC-8 am Abstellplatz vor den Abflugschaltern ihre Motoren mit schrill pfeifenden Singen anließ. Gelbrote Flammen schossen aus den Triebwerksgondeln, dann setzte der schwere und riesige Kasten sich in Bewegung und rollte langsam auf dem Taxiway der Startpiste zu.
    Als Phil atemlos bei den zusammengestoßenen Flugzeugen ankam, sah er zuerst nach dem bewußtlosen Piloten, den die Sanitäter etwas abseits auf eine Bahre gebettet hatten und um den sie sich eifrig bemühten. Phil hatte die verwegene Hoffnung, in ihm einen der steckbrieflich bekannten Luftpiraten zu finden. Die Kleidung des Mannes war etwas angesengt, aber sonst schienen ihm die Flammen nichts angetan zu haben. Als Phil näher zusah, glaubte er seinen Augen nicht mehr trauen zu können. Er mußte sich zwei-, dreimal vergewissern, bis er zu seiner maßlosen Verblüffung überzeugt war, mich vor sich zu haben.
    »Was ist los mit ihm?« herrschte er die Sanitäter an.
    »Wir können keine lebensgefährliche, genauer gesagt, überhaupt keine Verletzung feststellen, außer einer Platzwunde am Kopf, die er sich wahrscheinlich beim Anprall aufs Instrumentenbrett zugezogen hat. Die Bewußtlosigkeit rührt sicher auch von diesem Schlag her. Aber so ein Idiot, wie kann man nur mit Vollgas in eine abgestellte…«
    »Seien Sie schon ruhig!« brüllte Phil.
    »Das hier ist nämlich der G-man Jerry Cotton! Wie käme er auf den hirnverbrannten Gedanken, ein Flugzeug mit Vollgas gegen ein anderes zu rollen? Außerdem, das müssen Sie doch auch gesehen haben, das Blut an seiner Stirnwunde ist ja schon verkrustet. Und hier, an den Handgelenken, was ist das? Einschnürungen von Fesseln! Glauben Sie vielleicht, er hätte sich selber die Hände zusammengebunden?«
    In Phils Gehirn schaffte sich ein Gedanke Bahn: Die Luftpiraten müssen in der Nähe sein, und

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