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0199 - Phantom der Lüfte

0199 - Phantom der Lüfte

Titel: 0199 - Phantom der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang E. Hohlbein
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»So etwas ist glatter Betrug.«
    »Jedenfalls können wir nicht hier sitzen bleiben und auf ein Wunder warten«, sagte Nicole. »Wir müssen weiter.«
    Bill starrte sie fassungslos an, schloß die Augen und seufzte. »Mädchen«, sagte er langsam. »Du verkennst die Lage. Wir sind hier nicht in merry old england, sondern in Nevada. Der nächste Flughafen ist dreihundert Meilen entfernt, und das nächste Telefon wahrscheinlich fünfzig. Außerdem herrschen hier etwa fünfzig Grad Celsius - im Schatten. Willst du vielleicht bis zur nächsten Stadt laufen?«
    Ein leichter Schatten von Verärgerung huschte über Nicoles Gesicht. Sie setzte zu einer scharfen Entgegnung an. Aber Zamorra ließ sie nicht zu Wort kommen.
    »Und was schlägst du vor?« fragte er hastig.
    Bill zuckte die Achseln, kramte eine Zigarette hervor und ließ sein Feuerzeug aufschnappen. In der gleißenden Sonnenglut war die Flamme fast unsichtbar.
    »Warten«, sagte er gleichmütig. »Die Klimaanlage einschalten, beten, daß die Batterie noch ein paar Stunden durchhält und darauf warten, daß ein Wagen vorbeikommt, der uns mitnehmen kann. Aber das kann Stunden dauern. Das hier ist der A… der einsamste Fleck der Staaten.«
    Zamorra grinste gegen seinen Willen.
    »Den Kongreß kannst du jedenfalls vergessen«, sagte Nicole spitz. »Wir kommen nie rechtzeitig nach Pasadena, um die Maschine zu erwischen.«
    »Wenn ihr auf mich gehört hättet, wären wir einen Tag früher gefahren«, maulte Bill. »Aber du mußtest ja bis zum letzten Augenblick warten.«
    »Ich konnte ja nicht ahnen, daß man uns einen Schrotthaufen vermietet«, gab Nicole spitz zurück. »Außerdem hast du den Wagen besorgt, nicht ich.«
    Zamorra seufzte. »Hört auf, euch zu streiten. Davon wird es auch nicht besser.«
    »Niemand streitet sich«, sagte Nicole übellaunig. Sie schloß die Augen, ließ sich wieder zurücksinken und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Trotz der auf Hochtouren laufenden Klimaanlage waren die Temperaturen fast unerträglich.
    »Aber in England wäre so etwas nicht passiert«, fügte sie leiser hinzu.
    Bill wollte auffahren, aber Zamorra warf ihm einen warnenden Blick zu.
    »Es ist nicht so schlimm«, sage er mit gespieltem Gleichmut. »Ich hatte sowieso keine Lust, den Kongreß zu besuchen. Außerdem hat uns der Urlaub allen gutgetan. Wir sollten ihn uns nicht durch eine dumme Panne verderben lassen. So etwas kann immer einmal passieren.«
    »Vor allem im Land der unbegrenzten Möglichkeiten«, sagte Nicole.
    Bill biß auf seine Zigarette. An seinem Hals begann ein Nerv zu zucken.
    Zamorra stemmte sich ächzend aus dem Fahrersitz des Chevy hoch, öffnete die Tür und stieg aus. Die Hitze traf ihn wie ein Hammerschlag. Der Asphalt unter seinen Füßen schien zu kochen. Er spürte die Wärme selbst durch die Schuhsohlen hindurch.
    »Hast du eine Ahnung, wie weit es bis zur nächsten Stadt ist?« fragte er.
    Bill schüttelte den Kopf. »Die nächste Stadt ist Barstowe«, sagte er nach einer Weile. »Bis dahin sind es etwa hundertfünfzig Kilometer. Aber es gibt wahrscheinlich Hunderte von kleinen Nestern, die auf keiner Karte eingezeichnet sind. Es wird schon jemand vorbeikommen. Spätestens der nächste Streifenwagen. Sie patroullieren alle vier oder fünf Stunden hier.«
    »In fünf Stunden bin ich verdurstet«, sagte Nicole, ohne die Augen zu öffnen. »Oder zu Staub zerfallen.«
    »Keine schlechte Idee«, murmelte Bill.
    Nicole öffnete ein Auge, bedachte ihn mit einem Blick, gegen den der heiße Wüstenwind wie ein Polarsturm erschien, und verzog drohend die Lippen.
    »Jetzt hört endlich auf«, sagte Zamorra. »Wir sollten lieber überlegen, was wir als Nächstes tun.«
    »Warten«, sagte Bill. »Irgend jemand wird uns mitnehmen.«
    »Vielleicht können wir den Wagen abschleppen lassen. Oder ich rufe die Autovermietung an und versuche, einen Ersatzwagen zu bekommen. Vielleicht erwischen wir die Maschine doch noch.«
    Bill schob den Jackenärmel hoch und sah auf die Armbanduhr. »Keine Chance«, sagte er nach kurzem Überlegen. »Selbst wenn wir sofort weiterfahren könnten, würde die Maschine ohne dich abfliegen.« Er schnippte seine Zigarette im hohen Bogen vor sich, ging um den Wagen herum und öffnete den Kofferraum.
    »Geh lieber in den Wagen«, sagte er zu Zamorra. »Die Sonne ist nicht ungefährlich. Du bekommst hier schneller einen Sonnenstich, als dir lieb ist.«
    »Du mußt es ja wissen«, meinte Nicole.
    Bill wuchtete eine riesige

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