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02 Arthur und der Botschafter der Schatten

02 Arthur und der Botschafter der Schatten

Titel: 02 Arthur und der Botschafter der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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wurde.
    »Willst du wissen, was l-l-los ist?« Ein kleiner dicker Mann sprach mich von der Seite in stotterndem Deutsch an.
    »Ja, sehr gerne«, erwiderte ich automatisch.
    »Man ist in der Nacht in die Moschee eingeb-b-brochen«, sagte er. »Das ist noch nie vorgek-k-kommen.«
    Auch Larissa wandte ihre Aufmerksamkeit dem Mann zu. »Wurde etwas gestohlen?«, fragte sie.
    »Das ist ja das M-merkwürdige. Die D-diebe haben die w-wertvollsten Sachen nicht angerührt. Sie haben nur ein paar G-gebetbücher mitgenommen.«
    »Weiß man schon, welche Bücher das sind?«, fragte ich.
    Der Mann nickte. »Sechs M-m-messbücher, die in Glasvitrinen ausgestellt waren.«
    Larissa und ich sahen uns an. Das konnte kein Zufall sein! Ich musste sofort an Zafón denken. Er hatte gestern mit Sicherheit unser Interesse an den Messbüchern bemerkt. Ich war überzeugt davon, dass er und Pluribus hinter dem Diebstahl steckten. Larissa gab mir durch eine leichte Kopfbewegung zu verstehen, dass sie derselben Meinung war wie ich.
    Dem Mann war unsere Reaktion aufgefallen. »Täusche ich mich oder seid auch ihr an d-d-diesen Büchern interessiert?«
    »Ähm ... tja ...«, stotterte ich.
    »Wir haben die Bücher gestern gesehen«, kam mir Larissa zu Hilfe. »Sie sind uns einfach nur aufgefallen.«
    »So, so«, lächelte er. Dann streckte er erst ihr und anschließend mir seine Hand hin.
    »Ich heiße Juan Torres.«
    »Larissa Lackmann«, sagte Larissa.
    »Arthur Schneider«, schloss ich mich an.
    » ¡Encantado! «, sagte Torres und verbeugte sich leicht. »Ihr müsst k-k-keine Angst haben vor mir«, beteuerte er. »Ich bin kein P-polizist, sondern P-privatdetektiv.«
    Er sah überhaupt nicht so aus, wie ich mir einen Privatdetektiv vorstellte. Er war klein und dick, hatte einen Bürstenschnitt und einen sauber gestutzten Schnurrbart sowie ein freundliches Gesicht mit vielen Lachfalten. Detektive waren für mich harte Kerle mit einem stahlharten Blick, die einen Trenchcoat und dazu einen Schlapphut trugen. Torres war nichts von dem. Mit seinem kurzärmeligen karierten Hemd und seiner hellen Hose sah er eher wie ein Tourist aus. Aber wahrscheinlich war das alles nur Teil seiner Tarnung.
    Er sah sich um. Immer mehr Schaulustige strömten herbei. »Vielleicht k-k-können wir uns an einem ruhigeren Ort ein wenig unterhalten? Ich lade euch ein.«
    »Warum nicht?«, sagte Larissa. »Hier können wir im Augenblick sowieso nicht viel ausrichten.«
    » Bueno «, freute sich Torres. »Ich k-k-kenne hier ein nettes Lokal in der Nähe. Es wird euch gef-f-fallen.«
    Ohne großes Zögern drehte er sich um und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Wir folgten ihm durch die Puerta de Santa Catalina und bogen schräg gegenüber in eine kleine Gasse ein.
    Ein paar Meter weiter hielt er vor einer Tür an. Das Restaurant hieß Mesón los 5 Arcos . Warum, das bemerkten wir sofort nach dem Eintreten: Der Innenraum wurde von fünf geschwungenen Bögen auf Säulen dominiert, die exakt denen in der Mezquita nachempfunden waren. Torres winkte uns durch eine Tür, die in einen blumengeschmückten Innenhof führte, der zum Schutz gegen die Hitze mit einem weißen Leinentuch überspannt war.
    Trotz der frühen Stunde war das Meson schon gut besucht. Die Gäste sahen eher wie Einheimische als wie Touristen aus. Vor sich hatten sie Tapasteller und Rotweingläser stehen. Zielsicher steuerte der Detektiv einen der wenigen freien Tische an.
    »W-w-wollt ihr etwas essen?«, fragte er, als wir alle Platz genommen hatten. »Hier gibt es einige t-t-typische Spezialitäten der Region.«
    Ich musste an die Innereien denken und lehnte dankend ab. »Ich möchte nur einen Orangensaft.«
    Larissa schloss sich meiner Wahl an. Torres schien den Kellner gut zu kennen, jedenfalls begrüßten die beiden sich überschwänglich. Wenige Minuten später standen zwei frisch gepresste Säfte vor uns. Torres hatte sich für ein Mineralwasser entschieden.
    »Woher können Sie so gut Deutsch?«, fragte Larissa.
    »M-meine Mutter ist D-deutsche und ich bin die ersten z-zehn Jahre meines Lebens in Köln aufgewachsen«, antwortete er. »Ich freue m-mich immer, wenn ich Gelegenheit habe, m-mich darin zu üben. W-wir können natürlich auch g-gerne Spanisch sprechen, wenn ihr das w-wollt.«
    »Nein, nein, vielen Dank«, wehrte ich ab. »Deutsch ist völlig okay.«
    »Gut.« Er atmete einmal tief durch. »Seit einigen M-monaten treibt ein gerissener D-dieb sein Unwesen in der Stadt. Er bricht in M-museen

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