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02 - Aus Liebe zu meiner Tochter

Titel: 02 - Aus Liebe zu meiner Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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er zu schwach, und ich wollte ihn nicht belasten. Er regierte in seinem Haus dennoch bis zum letzten Atemzug mit eiserner Hand. Alle respektierten ihn, und sein Wort galt.
    Als Barbara Walters um Erlaubnis bat, für die Fernsehsendung 20/20 eine Schar von Kameraleuten zu meinen Eltern zu schicken, war fast die ganze Familie dagegen. Sie argumentierten, daß Mahtab und ich unter solcher Publizität nur zu leiden hätten. Mom sagte: »Diese Leute kommen mir nicht ins Haus.« Doch Dad, der unsere Diskussion von seinem Bett aus mit angehört hatte, krächzte, obwohl er kaum sprechen konnte: »Sie sollen kommen.« Und so geschah es.
    Am 3. August 1986, genau zwei Jahre nach unserer Ankunft in Teheran und fast ein halbes Jahr nach unserer Rückkehr, starb Dad im Krankenhaus von Carson City. Er war 66 Jahre alt geworden. Als ich es Mahtab sagte, meinte sie: »Gott sei Dank haben wir ihn noch zu sehen bekommen.«
    Dad war ein ungewöhnlicher Patient gewesen. Er war stets darum bemüht, dem Krankenhauspersonal keine zusätzliche Arbeit zu machen, und hatte immer gefragt, wie es den anderen Patienten ginge. Um sich selbst machte er sich keine Sorgen. Obwohl er schrecklich leiden mußte, beklagte er sich nie. Mehrere Ärzte und Krankenschwestern kamen in die Leichenhalle und sprachen uns ihr Beileid aus. Jahrelang sollte ich noch Geschichten darüber hören, wie sehr er anderen in ihrem Leben Mut gemacht hatte.
    Während der Trauerzeit war ich innerlich auf Moody böse. Er hatte mir so viel von meiner Zeit mit Dad gestohlen, und nun, da ich seine emotionale Unterstützung so dringend gebraucht hätte, war er nicht für mich da.
    Die Zeit sollte jedoch Trost von anderen Menschen bringen, zum Beispiel von Dr. Jack Dilts, Dads Freund und Chirurg. Ich traf ihn einige Jahre nach dem Begräbnis auf einer 36
    Hochzeit. Er nahm mich beim Arm und sagte: »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen jemals vom Lebenswillen Ihres Vaters berichtet habe. Er hat mindestens fünf Operationen überstanden, die einen anderen Menschen das Leben gekostet hätten.«
    Wenige Tage bevor Mahtab und ich den Iran verließen, hatte Carolyn bei uns angerufen und uns mitgeteilt, Dad müsse wieder operiert werden und werde diesen Eingriff wahrscheinlich nicht überstehen. Moody nahm die Gelegenheit wahr und sprach mit Dad. Er versicherte ihm, daß wir alle nach Hause kommen würden. Tatsächlich hatte Moody jedoch andere Pläne. Er wollte Mahtab als Geisel behalten, während ich allein zurückkehren und unseren gesamten Besitz verkaufen sollte. Er verlangte, daß ich ihm das Geld noch vor meiner Rückkehr in den Iran schickte. Ich war überzeugt, daß er mir, sobald er das Geld in Händen hielt, die Einreise in den Iran verweigerte.
    Wenigstens etwas Gutes hatte Moodys betrügerisches Verhalten gehabt. Es hatte mich in meinem Entschluß bestärkt, das Risiko einzugehen und alle Maßnahmen zu ergreifen, um mit Mahtab vor Moody zu fliehen. Eine weitere positive Auswirkung war laut Dr. Dilts, daß Dad unbedingt weiterleben wollte, wenn er in den Operationssaal gerollt wurde. »Sie kommen heim«, erzählte er dort jedem. »Ich habe mit Moody gesprochen, und er sagt, sie kommen alle heim!«
    »Er wünschte sich so sehr, Sie und Mahtab wiederzusehen«, sagte Dr. Dilts. »Noch nie habe ich eine so intensive Beziehung zwischen Vater und Tochter erlebt.«
    Jacks Frau fügte hinzu, als am Vatertag in der Kirche verschiedene Leute von ihrem Vater erzählt hätten, habe auch Jack sich zu Wort gemeldet und statt von seinem Vater von Dad gesprochen.
    37
    Ich hatte das Glück, mit Dads Liebe aufzuwachsen und sie vor seinem Tod noch einmal zu erleben. Dad starb -
    aber nicht ohne seine Tochter an seiner Seite.
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    Eine böse Überraschung

    Die Agentur William Morris hat ihren Sitz im einstigen MGM-Gebäudes im Zentrum von Manhattan. Hinter ihren Fenstern verbirgt sich ein Teil der Macht und des Zaubers von New York - und der Verlagsbranche, die mein Leben verändern sollte. Man schrieb den März 1986. Einen Monat zuvor war ich aus dem Iran zurückgekehrt.
    Eine Woche vor meinem Interview mit Barbara Walters hatte ich den Direktor der Agentur und Michael Carlisle, den für mich zuständigen Literaturagenten, kennengelernt, mit dem ich bald Freundschaft schließen sollte. Ich war zum Mittagessen eingeladen worden und konnte es nun kaum erwarten, zum geschäftlichen Teil zu kommen. Ein Mitarbeiter für mein Buch mußte ausgewählt werden. Ich wußte, wen ich wollte: Bill Hoff er,

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