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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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heran.«
    »Gaaii – eine Schande! Weißt du, wie man dorthin zurückkehren kann?«
    Bandicut seufzte. »Nein. Ich wünschte, wir hätten dort mit jemandem Kontakt aufnehmen können.« Bei diesen Worten fiel ihm ein, dass er in gewisser Weise doch mit jemandem Kontakt gehabt hatte, nämlich während der »Normalisation«. Allerdings war dieser Kontakt einseitig gewesen, eine mächtige Intelligenz, die ihn studiert und beurteilt hatte. Zu welchem Ergebnis diese Intelligenz wohl gelangt war?
    »Verzweifle nicht! Solche Orte unterscheiden sich sehr von Region zu Region. Wir haben viel herausgefunden, Li-Jared und ich, wenn auch viel weniger, als uns lieb ist.« Ik spähte nach rechts und links. »Wir haben zumindest das Gerücht gehört, dass es eine …«, schnarr.
    Die Translatorsteine kribbelten, als sie nach den richtigen Worten suchten.
    »… zusammenlaufender …«, schnarr, »… verästelter …«, schnarr, »… Baum der Information. Ein Ort, wo sich die Information verzweigt und dahinfließt wie ein mächtiger Strom.« Iks Augen funkelten. »Kein einzelner Strom – vielmehr kann man dort …«, schnarr, schnarr, »… gehen … schwimmen … treiben … in einem Meer des Wissens.«
    Bandicuts Steine summten vor Anstrengung, dennoch drang deutlich genug zu ihm durch, wovon Ik da sprach: ein DatenNetz. Ein mokin DatenNetz. Zum ersten Mal seit langem durchwogte ihn ein Gefühl, das er beinahe vergessen hatte: Seine Gedanken drängten sich zu einem euphorischen Glühen zusammen und tanzten dann in trunkenen Pirouetten davon.
    »Ich habe gehört, dass man es den Baum aus Eis nennt …«, fuhr Ik fort.
    Bandicuts Konzentration entglitt ihm: das Anfangsstadium der Fugue. Nicht schon wieder!, rief ein Teil seines Verstandes. Er hatte es also doch noch nicht hinter sich …
    ///Stimmt etwas nicht? ///
    Die Stimme des Quarx klang eher neugierig denn besorgt.
    Abwesend murmelte Bandicut: /Ich hoffe, du erinnerst dich noch daran, wie du mir hierbei helfen musst, Charlie! Würdest du dich bitte darum kümmern?/
    ///Um was?///
    /Schau dir die Strukturen des DatenNetzes an! Heiliger mokin … / Ihm fehlten die Worte, als er nach rechts und links zu den Felsen hinaufschaute: Übereinander angeordnete Schichten aus flackernden, wie Edelsteine glitzernde Verbindungen zeigten sich dort. Der bloße Anblick dieser Verbindungen, dieser Bahnen, ließ ihn schwindeln, weckte in ihm das Bedürfnis, nach dem NeuroLink zu greifen.
    ///John, ich bin mir nicht sicher, ob … ///
    Er konnte kaum sprechen, nur mit einem kleinen Teil seines Verstandes. /Fugue … Fugue. Ich habe mich früher immer in etwas eingeklinkt … etwas wie das da … / Er fühlte sich kraftlos, als rings um ihn herum Verbindungen aufblinkten, Lichtstrahlen von fernen Saphiren und Rubinen, mit denen die Felsabhänge übersät war. /Und ich hatte einen Unfall … / Einen Unfall, nachdem er in einen komaähnlichen Zustand gefallen war; dabei waren seine Neuros abgestorben, nur die periodisch auftretende Fugue war geblieben, die ihn seither verfolgte … die Halluzinationen, die der frühere Charlie hatte stoppen können.
    »John … Bandicut?«
    /Hilf mir, Charlie!/, flüsterte er. /Bevor ich die Grenze überschreite!/
    ///Wie denn?////
    /Finde die Erinnerungen!/ Er blinzelte, versuchte einen klaren Kopf zu bekommen, um mit Ik mithalten zu können. Erschrecke ihn nicht …
    Der Hraachee’aner warf ihm einen Seitenblick zu. Er spürte, dass etwas nicht stimmte.
    Funken schossen aus den halluzinierten Verbindungen, wanden sich spiralförmig vor wie Korkenzieher. Er spürte kleine, schmerzvolle Stiche zwischen den Augen. Bandicut wankte, zwang sich dazu, in gerader Linie weiterzugehen.
    »John, geht’s dir …«
    »Hab nur einen kleinen … Rückfall«, schnaufte er. »Ik?«
    »Hrrrm?«
    Angestrengt konzentrierte er sich auf den klaren Teil seines Verstandes. »Ich habe … Erfahrung … mit Orten wie dem, den du beschrieben hast. Dem Informationsaustausch. Aber ich hatte einen Unfall …«
    Ik blieb stehen und starrte ihn an.
    »Und ich …« Plötzlich sammelten und klärten sich seine Gedanken wieder, wie bei einem Farbwechsel, der durch eine chemische Reaktion verursacht wird.
    Die DatenNetz-Edelsteine verschwanden von den Kuppen der Felswände; der Nebel in seinem Kopf lichtete sich. »Ja«, murmelte er. /Danke sehr, Charlie./
    »Hrrm?«
    »Und manchmal bereitet es mir … Unannehmlichkeiten.« Er atmete tief durch. »Ich glaube, jetzt ist es vorbei. Mir geht es

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