02 - Die Gefangene des Wikingers
Gewalttätigkeit. Seine Zunge drang tief in ihren Mund ein und schien geheime Höhlen zu erreichen. Die Härte seines Körpers auf ihrem zu fühlen, ließ in ihr ein süßes, feuchtes, warmes Verlangen entstehen. Es schien, als würde sein Hunger auch sie ergreifen. Sie wollte ihn. Sie begehrte ihn mit einem heftig wachsenden Bedürfnis, das ihr Herz und ihre Glieder und ihr ganzes Sein erfüllte. Er würde sie wieder verlassen.
»Lady, Ihr werdet Euch an mich erinnern!« flüsterte er ihr sanft ins Ohr. Er wiederholte sich, und sie griff leise stöhnend nach ihm, drückte seine Lippen auf die ihren, presste sich mit einem auffordernden Kreisen ihrer Hüften an ihn.
»Rhiannon … «
Sie hörte, wie er ihren Namen flüsterte.
Sie wollte nicht sprechen. Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Kehle. »Bitte!« murmelte sie nur.
Mehr brauchte sie nicht zu sagen. Er war in ihr und mit dem ersten aufwühlenden Stoß klammerte sie sich an ihn. Er fing an, sich in ihr zu bewegen, mit jedem Stoß drang er tiefer in sie ein, und in Sekunden hatte seine Raserei auch sie ergriffen. Er liebte sie, als könnte er damit für immer seinen Abdruck auf ihr hinterlassen; sie liebte ihn, als könnte sie ihn damit vom Krieg fernhalten. Donner schien die Luft um sie zu erschüttern, als ihr Rhythmus und ihre Leidenschaft zu nahezu unerträglicher Heftigkeit anschwoll. Dann schrie sie laut, denn der Höhepunkt, der sie erfasste, explodierte mit einem derart - sengenden Feuer, dass sie `zuerst in Ekstase verfiel und anschließend kurz bewusstlos wurde. Als sie wieder das Licht sah, fühlte sie, wie Erics schwerer Körper auf ihr zuckte, und wieder wurde sie erfüllt, überflutet geradezu mit der brennenden Wärme seines Samens. Sie schloss die Augen und genoss diese Wärme.
Eine Ewigkeit lang schienen sie schweigend nebeneinander zu liegen. Dann schlang er seine Arme um sie und drückte sie eng an sich. »Erinnert Euch an mich«, flüsterte er wieder.
Sie öffnete die Augen und wurde vom kobaltblauen Sturm in den seinen getroffen. Sie versuchte erfolglos zu. lächeln. Und dann versuchte sie laut zu sprechen, aber ihre Stimme war nur ein Flüstern.
»Tatsächlich, Mylord, ich glaube sagen zu können, dass ich Euch nicht vergessen kann. Ich - ich werde Euer Kind zur Welt bringen. «
»Was?« Er lag immer noch auf ihr, stützte sich jetzt aber ab und betrachtete forschend ihre Züge.
Sie atmete tief ein und aus. »Wir werden ein Kind haben.«
»Du lügst mich nicht an?«
Endlich konnte sie lächeln. Er schien so grimmig zu sein.
»Mylord, ich kann nicht glauben, dass Ihr es nicht schon längst vermutet habt. Es gibt Veränderungen … «
jetzt war es an ihm, tief Luft zu holen. Dann rollte er sich abrupt von ihr herunter, brachte ihre Tunika in Ordnung und berührte zärtlich ihre Wange. »Du kleine Närrin!« rief er aus. »Warum hast du mir erlaubt … «
»Euch erlaubt? Mylord, wann habe ich es jemals geschafft, Euch aufzuhalten?« gab sie zurück. Dann setzte sie hastig hinzu. »Eric, ich wollte - ich wollte dich auch. Du hast weder mir, noch dem Baby weh getan!«
Er berührte ihre Wange, dann küsste er sie. »Du wirst auf dich aufpassen. Du wirst ganz besonders auf dich aufpassen.«
Sie nickte. Damit meinte er nicht, dass sie auf sich aufpassen sollte; damit meinte er, dass sie auf das Kind aufpassen sollte.
Er erhob sich, langte hinunter und zog sie in seine Arme.
Einen Augenblick lang hielt er sie schmerzhaft zärtlich umfangen. »Ja, meine Liebe, paß auf dich auf … « Dann gab er sie frei und strich wieder über ihre Wange. »Ich werde auf den jungen Rowan aufpassen. Ich werde, wenn es mir möglich ist, über ihn wachen. Du brauchst keine Angst zu haben.«
Seine Stimme klang jetzt wieder grob und bitter. Seine Lippen berührten die ihren, dann drehte er sich um und gong.
Die Tür fiel zu.
Tranen standen ihr in den Augen. »Du bist, es, den ich liebe!« flüsterte sie. Aber es war zu spät.
Er war gegangen.
Kapitel 16
Bei Einbruch der Dunkelheit wehte ein kühler Wind über die
nördliche Küste. Eric stand hoch oben auf den Klippen und starrte auf das dunkle, nebelverhangene Meer hinaus. In den vergangenen Monaten hatten sie sehr viel erreicht, und jetzt, wo der kalte Winter vor der Tür stand, war das Ende der Kämpfe gekommen. Einer nach dem anderen hatten sich die geringeren Könige Irlands der Herrschaft von Niall Mac Aed unterworfen.
Morgen würde die letzte, entscheidende Schlacht stattfinden gegen
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