02 - Die Gefangene des Wikingers
Lars Mac Connar , den Sohn einer Irin und Enkel eines dänischen Adeligen. Niall musste diese Schlacht gewinnen, sonst würden die kriegsbedingten Bündnisse zersplittern und die kleinen Könige wieder von ihm abfallen.
Alles hing von der morgigen Schlacht ab. Dann konnten sie wieder nach Dubhlain zurückkehren. Wie sehr sehnte er
sich nach dieser Rückkehr!
Sie waren nicht so schnell abmarschiert, wie sie es ursprünglich geplant hatten - trotz der ständigen Bedrohung hatten sie sich zunächst um das Begräbnis seines Großvaters kümmern müssen - Nachdem er Rhiannon verlassen und den Schlosshof betreten hatte, wurde Eric zu einer eiligen Sitzung gebeten. Zusammen mit seinem Vater, den Onkeln, Brüdern und Cousins wurde beschlossen, dass es zu riskant war, Eric
und den Frauen zu gestatten, mit nur einer Begleitperson Aed zu seiner letzten Ruhestätte nach Tara zu geleiten Es wäre kein Zeichen von Schwache oder Furcht’, wenn die gesamte Familie mit der Leiche des Ard-ris nach Norden ziehen würde, um zusammen mit den Mönchen von Armagh Gebete an seinem Grab zu sprechen.
Von da aus würden sie sich dann sofort dem Geschäft widmen, sich der Loyalität der geringeren Könige zu versichern.
Und somit stand Eric einige Zeit zur Verfügung…
Nicht sehr viel Zeit, denn eine Reise mit so vielen Menschen ging nur langsam voran, und er hatte tagsüber niemals die Zeit, an der Seite seiner Frau zu reiten. Ständig kamen und gingen diverse Botschaften aus und in die verschiedenen Königreiche. Niall hatte die verschiedenen irischen Könige anerkannt - und verlangte dafür ihre Unterwerfung. Die Tage waren sehr kräfteraubend.
Es waren auch Nachrichten aus Wessex gekommen.
Nach dem Fall von Rochester hatte Gunthrum abermals einen Streit vom Zaun gebrochen. Alfred hatte eine große Flotte mit Kriegsschiffen zusammengeholt - darunter auch die von Eric - und die Dänen angegriffen.
Ohne große Umstände hatte Alfred die Dänen besiegt und zahllose Schiffe und Reichtümer erobert. Aber dann griffen ihn die Dänen wiederum an und eroberten die Reichtümer zurück.
Im Frühjahr wollte Alfred nochmals angreifen und die Dänen aus London vertreiben; jedenfalls hatte er das geschworen, Er drängte Eric, bis zum Frühjahr zurückzukehren.
Eric seufzte, schloss erschöpft die Augen und erinnerte sich daran, dass auf der langen, langsamen Reise nach Tara zumindest die Nächte ihm gehört hatten.
Aber selbst dann hatten er und Rhiannon nur wenig miteinander gesprochen. Er war zu ermattet gewesen, um sich zu unterhalten; und sie hatte es,nie - verlangt. Für ihn war es eine Zeit der Entdeckungen gewesen, denn Rhiannon hatte sich tatsächlich verändert, und er schimpfte sich selbst einen Narren, dass er es nicht schon früher bemerkt hatte. Wenn ihre Brüste in seinen Händen lagen, waren sie so ungemein voll und fest und ihr Bauch hatte bereits angefangen, sich zu wölben. Er hatte den Eindruck, dass sogar ihre Augen glänzender und ihre Wangen strahlender waren…
Aber sie war schon immer eine Schönheit gewesen. Das hatte er niemals in Frage gestellt. Niemals. Schon vom ersten Augenblick an, als er sie hoch oben auf der Mauer gesehen hatte, hatte sie seine Sinne gefangen genommen.
Nur ein Narr würde sie lieben…
Aber er tat es.
Er fragte sich flüchtig, wann das begonnen hatte, wann sich sein Herz derartig gewandelt hatte, wann sie ihn, und nicht nur seine Begierde, gefesselt hatte.
Vielleicht war es an dem Tag geschehen, an dem er endlich zugegeben hatte, dass sie ihm gehörte und dass er so wild und unerbittlich wie ein wildes Tier um seinen Besitz kämpfen würde? Wann hatten sich seine Gefühle so gewandelt, dass er zugeben musste, wenn auch nur vor sich selbst, dass er sie liebte? Nein, was er für sie fühlte, war mehr als nur Liebe. Es war eine tiefere Empfindung als alles, was er vorher gekannt hatte. Es war ein Teil von ihm, im Wachen und im. Schlafen.
Er hatte schon vorher geliebt…
Und er hatte den Schmerz der Liebe kennengelernt, und er war sich sehr wohl bewusst dass Liebe ein zweischneidiges Schwert sein konnte, eine Waffe, mächtiger als alles, was der Mensch jemals erfunden oder vervollkommnet hatte. Bei Gott, es gab immer noch zu viele Dinge, die zwischen ihnen standen. Zahllose Männer waren unnötigerweise gestorben, weil sie ihn angegriffen hatte, als er an ihrem Ufer gelandet war.
Und zu viele Dinge hatten sich zwischen ihnen ereignet. Vielleicht waren ihre Männer, die inzwischen schon
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