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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Seit Aed gestorben war, war Mergwin nicht mehr der alte.
    Eric brauchte Schlaf.
    Aber nachdem er zu seinem Männern und zu seinem Zelt zurückgekehrt war, fand er keine Ruhe. Unruhig warf er sich die ganze Nacht umher. Visionen tauchten auf. Visionen einer Schlacht, von Männern, die Schwerter und Äxte trugen. Visionen, in denen Rhiannon nackt und rosig auf ihn zutrat…
    Aber sie erreichte ihn niemals. Ein Schwert fiel zwischen ihnen nieder, und er schreckte aus dem Schlaf hoch.
    Die Morgendämmerung war da. Es war Zeit für die Schlacht.

     
    ***

     
    Er hatte den weißen Hengst in Wessex zurückgelassen und hatte sich dafür aus dem Stall seines Vaters ein anderes, aber ebenso hervorragendes Pferd geholt. Es war ein massiver schwarzer Hengst mit glänzenden Flanken, erstaunlicher Geschwindigkeit und unerschütterlichem Gleichmut gegen die Aufregungen einer Schlacht. Zusammen mit Niall, einem Vater und seinem Bruder Leith, führte Eric seine Männer in den ersten Kampf. Sein Vater hatte ihnen bereits in jungen Jahren beigebracht, dass kein wahrhafter König sich jemals hinter den Körpern seiner Männer versteckt. Es war eine Lektion, die er gut gelernt hatte, eine, die ihm Alfred sympathisch gemacht hatte, denn wie sein Vater und sein Großvater, war auch Alfred ein Kriegs-König.
    Die grausame, schreckliche Schlacht dauerte mehrere Stunden, bis der Boden unter den Kämpfenden glitschig war von dem vergossenem Blut.
    Als Lars das Kommando zum Rückzug gab, hörten die Kampfhandlungen allmählich auf.
    Eric erinnerte sich an sein Versprechen, auf Rowan aufzupassen, und fluchte heftig. Denn er hatte den jungen Mann bereits geraume Zeit nicht mehr gesehen. »Einige von deinen Engländern sind da hinten hinter den Bäumen in einen Kampf verwickelt worden!« rief Leith ihm zu, und Eric nickte als Antwort und trieb den schwarzen Hengst zu dem Gehölz. Als er ankam, fand er Rowan und mehrere Männer immer noch mitten im Kampf. Rowan hatte sich vier flüchtenden Männern in den Weg gestellt.
    Eric ritt schnell zu ihm, schwang sein Schwert und streckte zunächst einen und -dann noch einen nieder. Rowan durchbohrte das Herz eines dritten Feindes, und dem letzten Mann gelang die Flucht in den Wald.
    »Dank Euch, Mylord!« rief Rowan Eric zu. »Ich gebe es zwar nicht gerne zu, wenn ich Hilfe brauche, aber es war so!«
    »Wir brauchen alle ab und zu mal Hilfe, mein Freund!« versicherte ihm Eric. »Dieses Wissen kann aus einem Mann einen großen Krieger machen!«
    Rowan schob sein Visier zurück, lächelte und winkte. Eric lenkte sein Pferd herum und kehrte zu der Anhöhe zurück, auf der sich sein Vater, seine Brüder und Verwandten versammelt hatten.
    Lars hatte ein Angebot gemacht. Er würde, sich vor Niall von Ulster beugen, wenn seinen Männern Gnade gewährt und die Verwundeten an seine Frauen übergeben würden.
    Zusätzlich bat er um ein kleines Stück Land als Eigentum.
    Ein Abgesandter wurde zurückgeschickt. Niall würde dem Vorschlag zustimmen, wenn Lars vor seinen Männern einen Eid auf die Lehenstreue unterzeichnen würde, in dem er Niall als seinen Herrn und Gebieter anerkannte.
    Dunkelheit brach herein. Leith gab den Befehl, auch ihre eigenen Verwundeten zu versorgen und die Toten für ein christliches Begräbnis zusammenzuholen, Sein Vater, seine Brüder und seine engsten Familienangehörigen hatten die Schlacht überlebt, und Eric war dankbar dafür. Aber als er die Körper von alten Freunden und treuen Gefolgsleuten sah, die vor ihm niedergelegt wurden, musste er den Ansturm von Schmerz niederkämpfen. Dann erschrak er zutiefst, als er Rollo einen wohlbekannten Körper tragen sah. Er eilte zu ihm und nahm ihm die Leiche ab.
    Es war Rowan.
    Rowan, totenbleich, immer noch gut und jung aussehend, mit einen dünnen Blutfaden, der aus seinem Mund lief. Eric legte ihn zu Boden. Als er seine Hand unter dem jungen Mann hervorzog, war sie mit Blut verschmiert. »Bei Gott!« fluchte er. »Ich habe ihn am Ende der Schlacht verlassen! Was ist passiert? Wer hat etwas gesehen? Ich verspreche jedem eine große Belohnung, der mir etwas über diesen Vorfall berichten kann!«
    Einer der Engländer trat vor und lehnte sich wegen einer Beinverletzung schwer auf sein Schwert. Es war ein älterer Mann, einer, der oft an Rowans Seite gewesen war, ein Mann, den sie Harold von Mercia nannten.
    »Mylord, ich schwöre, dass auch ich ihn am Ende der Schlacht lebendig und wohlbehalten sah! Aber Dänen trieben sich zwischen den

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