02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

und liebkoste die Wange ihres Mannes. In ihren Augen stand unbändige
Liebe. »Du bist mein Zuhause, Patrick.« Und als er sein Gesicht in ihrem Haar
vergrub und sie ganz eng an sich zog, da sagte sie noch einmal: »Bei dir bin
ich zu Hause.«

Anmerkung
    Eine Anmerkung zu Zeptern, Sultanen und
über das Vergnügen, mit Fremden durchzubrennen.

    1613
wurde in London Robert Tailors Stück The Hog Hath Lost His Pearl aufgeführt.
Im
ersten Akt steht ein junger Mann namens Carracus unter dem Fenster seiner
geliebten Maria und wartet, dass sie die Leiter hinunterklettert und mit ihm
durchbrennt. Aber oh weh! Sein bester Freund, Albert, klettert aus diesem
Fenster. Er hat sich als Carracus ausgegeben und hat (nach seinen eigenen
Worten) »Carracus etwas genommen, das kostbarer ist als sein Blut« -
Marias Jungfräulichkeit.
    The Hog Hath Lost
His Pearl wird
nach dieser spannenden Szene ein wenig langweilig, da alle drei schließlich
verkleidet durch den Wald wandern. Und aus romantischer Sicht ist der letzte
Akt sehr enttäuschend: Carracus und Albert schwören sich, sich niemals zu
trennen - »nichts als der Tod / soll uns noch trennen« - und die
drei kehren gemeinsam nach London zurück. Offensichtlich waren im
17.Jahrhundert männliche Bindungen äußerst stark!
    Die Freiheiten, die
ich mir bei Tailors Handlung herausgenommen habe, sind nichts im Vergleich zu
meinem Kunstgriff, Napoleon mit einem explodierenden Zepter in Verbindung zu
bringen. Selim III (Osmanischer Sultan von 1789-1807) erkannte in der Tat
1804 Napoleon als Kaiser an und er erklärte England tatsächlich 1806 den Krieg.
Aber die Vorstellung, dass Selim den edlen Titel des Sultans gegen den eines
Kaisers eintauschen wollte, entstammt meiner Fantasie. Und Kaiser Napoleon
war viel zu sehr mit seinen unrealistischen und gefährlichen Plänen für eine
Invasion Englands beschäftigt, um sich um ein Rubinzepter zu scheren - es
sei denn, es wäre für seine eigene Krönung im Dezember bestimmt gewesen.