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02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

Titel: 02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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und Tommy Cooper sowie Sitcoms, die mit Ausnahme des großartigen
Rising Damp
nicht erwähnenswert, nicht originell und nicht aufregend waren. Für diejenigen, die weder ihre Basis in Oxbridge noch einen Varieté-Hintergrund hatten, muss die Festung Rundfunk/Fernsehen als uneinnehmbar erschienen sein. Das kann ich mir sehr wohl vorstellen. Aus dieser Perspektive müssen Emma, Hugh und ich wie verhätschelter Adel gewirkt haben, für den das Fallgatter respektvoll hochgezogen, das Banner am Mast gehisst und die Kaminfeuer in der großen Halle angezündet wurden. Es ist vielleicht unziemlich, zu betonen, wie wenig das der Wahrheit entsprach, zumindest unserem Gefühl nach, aber unziemliche Betonung ist verzeihlich. Und tatsächlich machte gerade zu dieser Zeit Margaret Thatcher die unziemliche Betonung zum Kennzeichen ihrer Rhetorik, und das Jahrzehnt stellte sich ein auf hohe Wangenknochen, mächtige Frisuren, Schulterpolster, politische Spaltung und Geltungskonsum, alldas auf eine Art betont, wie sie unziemlicher nicht zu bewerkstelligen war. Unziemliche Betonung lag in der Luft, und das nirgendwo so auffällig wie im Murren der Comedians, die sich vor den Schlosstoren sammelten.
    Peter Rosengard, Vertreter für Lebensversicherungen mit Hang zu Zigarren und zum Frühstücken im Claridge’s, hatte dem Comedy Store in Amerika einen Besuch abgestattet und 1979 zusammen mit Don Ward, einem Komiker, der darauf spezialisiert war, das Publikum vor Rock-’n’-Roll-Konzerten aufzuwärmen, in einem kleinen Raum über einer Topless-Bar in Walker’s Court, Soho, den London Comedy Store gestartet. Bereits 1981 war der Comedy Store zum Inbegriff dieser
nouvelle vague
in der Comedy geworden – einer Bewegung, die einherging mit dem scharfzüngigen Stil des Veranstaltungsmagazins
Time Out
und seines quälend linkslastigen Ablegers und Rivalen
City Limits
, einer Bewegung, die sich von der Unzufriedenheit und dem Wunsch nach Veränderung in einer Studentengeneration nährte, die in ein von der Rezession gebeuteltes, von den Tories kontrolliertes, besorgtes und zorniges Großbritannien hineinwuchs. Schwärme junger Mittelklasserevolutionäre spielten
London Calling
, bis die Rillen ausgefurcht waren, sprachen von Geschlechterpolitik und gingen gegen Atomwaffen und für »Rock gegen Rassismus« auf die Straße. Da ist es kein Wunder, dass sie sich mit der Comedy von
Are You Being Served?
,
The Russ Abbott Madhouse
und
Never the Twain
nicht zufriedengaben.
    Im Haus der Unterhaltung wohnten zwei Familien: die traditionelle, zu der Dick Emery, Mike Yarwood, die Two Ronnies, Bruce Forsyth und die oben erwähnten unsterblichen Morecambe and Wise, Benny Hill und Tommy Cooper gehörten, und die graduierte Dynastie,die, von Peter Cooke gegründet, zur wahren Größe unter Monty Python aufgelaufen war und jetzt, wie wir fürchteten, den Schlusspunkt mit dem
Not
-Team von John Lloyd, Rowan Atkinson, Richard Curtis, Mel Smith und Griff Rhys Jones erreicht hatte, sämtlich Oxbridgers. War die neue Comedy, repräsentiert durch Alexei Sayle, Ben Elton, French and Saunders, Rik Mayall, Ade Edmondson, Keith Allen und den vielen anderen aufstrebenden Talenten eine Alternative zur ersten oder zur zweiten Familie? Nun, eher wohl zur zweiten, trotz des Hintergrundgetuschels jener Zeit, in dem es hieß, alles sei ein Klassenkampf. Alexei Sayle hatte das Chelsea Art College besucht und war mit seinen Bewusstseinsströmen absurder Surrealität und den absichtlich abstrusen Bezugsrahmen von allen Comedians der pythonähnlichste. French und Saunders hatten einander auf der Schauspielschule kennengelernt. Elton, Edmondson und Mayall hatten alle gemeinsam an der Manchester University studiert. Die Wahrheit ist, dass nur sehr wenige aus der ersten Welle alternativer Comedians von sich behaupten konnten, die Erziehung der Straße genossen zu haben oder durch die harte Schule des Lebens gegangen zu sein; tatsächlich hätte man
mich
als alten Knastbruder zu demjenigen erklären können, der unter ihnen der wahrlich echte und beinharte war, ein Gedanke, der in seiner Absurdität zeigt, dass die Vorstellung von der Existenz einer Gruppe Comedians aus der Arbeiterklasse, die den Palast der Prätentiösen bedroht, wirklich fehlgeleitet war. Alle Comedians kamen aus vielen verschiedenen Welten wie eh und je, und es war viel alberne Sketch-Comedy der alten Schule bei den zornigen und ätzenden Stand-ups zu finden. Es stimmt, dass es ein alternatives
Publikum
gab,

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